Globalmodelle machen Hoffnung- geht der Winter schon bald endgültig?
Richtig, auch der längste Winter hat mal sein Ende- und weiterhin könnte er dieses nach Modellwillen Ende der kommenden Woche finden. Brandaktuell sehen das auch die Mittagsläufe zweier Modellschwergewichter ( europäisches Globalmodell EZ und amerikanisches Globalmodell GFS) so- genau das Szenario, was ich gestern in der längeren Einschätzung beschrieben habe, träte hier ein. Der skandinavische Kaltluftkörper driftet infolge Verschiebung des skandinavischen Hochdruckgebietes gen. Grönland langsam aber sicher westwärts. Bei Grönland bricht diese Kaltluft dann südwärts auf die milden Gewässer des Atlantischen Ozeans aus- die Zyklogenese ( Tiefdruckbildung) wird hier angefacht- der Atlantik lebt wieder auf- nicht ohne Folgen für uns in Mitteleuropa.
Zeitgleich weitet sich ein Ableger des Azorenhochs über dem Atlantischen Ozean ostwärts aus, driftet über unsere Köpfe hinweg und nistet sich in Osteuropa ein. Die ideale " Frühlings-Konstellation": osteuropäisches Hochdruckgebiet, westeuropäischer Tiefdruckkomplex, der sich vor der französischen Küste " einrichtet" -> südliche Höhenströmung mit beachtlicher
Warmluftadvektion ( schönes Wort, nicht wahr?
).
Bereits am Karsamstag werden zweistellige Plusgrade in der Westhälfte simuliert, im Osten sitzt noch die Kaltluft ( Schneedecke etc.),wird aber auch hier langsam aber sicher verdrängt- da der Prozess der Milderung wohl anfangs mit starken Westwinden einhergeht- da kann sich die betonschwere Kaltluft auch nicht lange halten. Milde Ostern mit zweistelligen Plusgraden- das simulieren diese Modelle in Kurzfassung.
Es hängt letztlich
alles davon ob, ob das Azorenhoch sich mit einem osteuropäischen Hochdruckgebiet verbindet. Tut es das, steht der durchgreifenden Milderung nichts im Wege. Aufgrund der zeitlichen Distanz ist das Ganze noch mit Vorsicht zu genießen und ich bin da noch etwas skeptisch, dass es alles so Schlag auf Schlag geht. Damit es so schnell vonstatten geht, müsste wirklich alles passen, ansonsten wirds eher der schleichende Aufstieg aus winterlichen Tiefen. Dass dieser Aufstieg aber mehr oder weniger schnell erfolgen wird, ist sicher.
Unsicher nur, ob zu Ostern sofort in dieser Ausprägung, wie derzeit dargestellt.
Sicher ist: bis Ende der kommenden Woche bleibt das Winterwetter mit strengen Nachtfrösten am Wochenende- gerade im äußersten Norden und Osten. Ansonsten ebenfalls knackiger Frost, aber mehr als -5 bis -8 °C sind nicht drin, doch selbst das ist für Ende März bemerkenswert. Ab dem kommenden Wochenende aber insbesondere im Norden und in der Mitte von Tag zu Tag sonniger ( neuer Schub trockener Polarluft), aber eben auf winterlich kaltem Niveau und nachts bei Aufklaren wirds ohnehin zapfig. Das wird dann aber auch der Höhepunkt des Märzwinters sein..
Bis Ende der kommenden Woche also müssen wir uns noch gedulden- dann entweder der schleichende oder der rasante Prozess der Milderung. Zu Beginn der kommenden Woche wird man es aus den Modellen sicher ablesen können wie es abläuft, dann sind wir im Bereich der Kurzfrist. Bis dahin: Winterkleidung.
Grüße,
Nisus!