Hallo Snoopy,
da dein Grauer noch jung ist, denke ich, dass es bei dir um einiges schneller gehen wird sein Vertrauen zu bekommen als ich es mit Pauli hatte.
Pauli war fast 5 Jahre jung als er zu mir gekommen ist und dazu ein sog. Wandervogel. D.h. ich wurde für ihn bereits die 5. Halterin und er war auch Männerbezogen und das, obwohl seine Bezugsperson eine Frau war.
Pauli hatte höllische Angst vor Händen und vor Äste, die wir ihm angeboten haben, damit wir ihn befördern können.
Wir haben dafür unseren Coco "benutzt" und Coco auf den Ast oder die Hände steigen lassen. Coco vor seinen Augen gestreichelt, damit er sieht, all die Dinge vor denen er Angst hatte, tun ihm nichts böses, sondern eigentlich ganz das Gegenteil.
Wir sind mit Pauli sehr behutsam umgegangen und haben ihm Dinge zum spielen angeboten, leise mit ihm gesprochen und wie Divana schon geschrieben hat, niemals bedrängt.
Pauli fasste sehr schnell das Vertrauen in Michaels Hände und hinundwieder gab es Momente, wo ich leicht eifersüchtig war, weil Michael ihn streicheln durfte und ich nicht, denn ich wurde auch sofort teilweise recht heftig gebissen. Ja, Pauli war ein Schlitzohr. Hinundwieder durfte ich ihn streicheln und ich war happy, doch direkt danach gebissen.
Pauli brauchte 3 Monate um endlich einen Fuß auf einen Ast zu setzen, damit wir ihn befördern könnte - 3 Monate konnten wir nicht wirklich lüften, da Pauli auch nicht alleine in die
Voliere gegangen ist. Aber dann ist Pauli freiwillig auf den Ast gestiegen und wir haben ihn dann irgendwo abgesetzt, damit er den Ast nicht mit
Volierengang verbindet.
Direkt nach 3 Monaten akzeptierte Pauli den Ast und heute steigt er absolut freiwillig darauf, wenn ich damit komme.
Pauli wird am 16. Juni 2009 genau 2 Jahre bei mir sein und erst seit wenigen Tagen hält er mir immer wieder seinen Kopf hin, damit ich ihn streichle. D.h. aber nicht, dass ich ihn wirklich streicheln darf, sondern ich darf ihn ein- oder zweimal über den Kopf fahren und dann ist gut.
Aber das sind dann die Momente, wo ich wirklich glücklich bin. Aber auch wir, Pauli und ich, werden irgendwann dieses Eis gebrochen haben und dann werde ich ihn genauso anfassen dürfen wie Michael. Und wenn nicht, dann ist es für mich auch okay.
Aber wei gesagt, um seine Aufmerksamkeiten zu gewinnen und vor allem sein Vertrauen, würde ich eben auch Leckerlies wie z.B. Obststücke, Walnüsse, Pellets, .... ihm geben, damit er deine Hände kennenlernt und mit ihm spielen. Alles was raschelt, wird von Papageien sehr gerne angenommen.
Du kannst dich aber auch mit ihm auf den Boden setzen und ihm eine Art Fussball spielen, indem du ihm einen kleinen Ball zurollen lässt oder leere Toilettenrollen (auch voll werden sehr gerne genommen, um das Papier zu rupfen).
Ansonsten heißt es wirklich in der Papageienhaltung: Geduld ist Tagesordnung. Du darfst keinerlei Erwartungshaltungen an den Tag legen. Und da du ihn erst seit Samstag hast, darfst du dich mehr als glücklich schätzen, wenn er dich bereits anfliegt. Du wirst sehen, wenn du ihm mal neue Spielsachen in die
Voliere reinhängen tust, dass das vielleicht mal mehrere Wochen oder Monate überhaupt nicht beachtet wird, dann hängt man es um und hinundwieder klappt es, dass es dann angenommen wird oder auch nicht.
Gerade Graupapageien zählen zu den sensiblen Papageienarten und das sollte der Mensch akzeptieren.