Hallo zusammen!
Ich wollte als Kind immer einen Hund haben aber meine Eltern erlaubten keinen. Da war uns dann ein Kanarienvogel zugeflogen und den durfte ich behalten. Doch als Kind kann man mit einem Kanarienvogel, vor allem wenn man eigentlich einen Hund haben wollte, nicht wirklich viel anfangen und so schenkte ich nach ein paar Monaten diesen "Hansi" meiner Oma.
Die beiden waren über viele Jahre ein Herz und eine Seele. Er gab Küsschen und drehte fast durch, wenn meine Oma sich dem Käfig näherte. Auch nur bei ihr saß er, schlief mit ihr im Sessel auf ihrer Schulter, nahm Apfelstückchen aus ihrem Mund etc. Es war jedenfalls sehr ungewöhnlich für einen Kanarienvogel.
Mein Opa versuchte es mit allen Tricks, dass Hansi sich auch bei ihm so verhielt. Er setzte die Brille meiner Oma auf, Oma stand in der Tür und redete auf Hansi ein, in der Hoffnung er kaufte es meinem Opa ab, dass es ja eigentlich Oma war, die vor dem Käfig bei ihm saß, er versuchte es sogar mit einer Perücke etc., doch nichts half und Hans ging nur zu meiner Oma und ließ alle anderen links liegen. Er wurde 16 Jahre alt und für meine Oma war es so, als wenn ein Kind gestorben war.
Ich selber habe dann als Erwachsene und einer eigenen Wohnung, mir einen Kater aus dem Tierheim zulegt, der 18 ½ Jahre wurde. Vorher hatte ich mir 2 Wellensittiche und einen Hamster schon zugelegt. Doch mit dem alten Kater ging es nicht gut, denn der war kaum in seinem neuen Zuhause angekommen, da schoss er schon quer durchs Wohnzimmer und riss den Käfig um und die kleinen Sittiche trauten sich nicht mehr auf die Stangen. Also schenkte ich die Beiden den Eltern eines Freundes, wo sie viele Jahre glücklich gelebt haben. Der Hamster blieb noch einigen Wochen aber auch das ging dann nicht mehr. Wenn ich die Geschichten zwischen Kater und Hamster schildern wollte, würde ich das Forum sprengen, obwohl es sicherlich erzählenswert wäre.
So blieb dann nur der Kater und hatte ein erfülltes und langes Leben. Es gab, als mein heutiger Mann dazu kam, sehr viele Eifersuchtsszenen zwischen ihm und meinem Mann aber letztendlich gab er (der Kater und der Mann) beide auf und merkten auf beiden Seiten wohl: "den Kerl werde ich wohl nicht los", weder den Zweibeinigen noch den Vierbeinigen
Als der alte Kater gestorben war, kam ein neuer, auch wieder aus dem Tierheim ins Haus. Er ist ein Gemütskater, kannte nichts und muss wohl in seinen ersten 4 Jahren schlimmes erlebt haben und auf der anderen Seite wieder gar nichts.
Noch heute, obwohl seit 5 Jahren bei uns, vertraut er nur uns und selbst wenn langjährige Freunde kommen die er kennt, er verschwindet sofort nach oben und vertraut nur uns.
Vor gut einem Jahr kam dann ein Aquarium dazu (200 Liter) und da ich eigentlich am liebsten einen Zoo zu Hause hätte, war ich immer am überlegen, was könnte ich noch nehmen aber mein Mann war nicht so wirklich begeistert von meinen Ideen.
4 Wochen vor Weihnachten war ich wieder bei meinem Händler und wie immer ging ich durch die Zooabteilung und sah mir alles an. Da entdeckte ich dann meinen Hansi! Er sah genauso aus wie der Alte den ich gehabt hatte und er ließ mich nicht los. Immer wieder war ich da und redete auf meinen Mann ein, der nicht unbedingt begeistert von der Idee war, sich jetzt auch noch diesen Vogel zuzulegen. Doch ich gab nicht auf und hatte meinen Mann dann wohl so "belabert", dass ich Weihnachten mir diesen Hansi holte. Ich denke, im stillen hatte mein Mann gehofft, der wird verkauft und dann gebe ich Ruhe. Doch dem war nicht so! Also wurde Hansi am Heiligabend geholt, einen großen Käfig und auch alles erdenkliche, was man an "Leckerlies" für ihn kaufen konnte.
Dank des Internets, war ich dann über die Weihnachtstage damit beschäftigt und musste feststellen, dass sich im Laufe der Jahre doch vieles geändert hatte, worüber ich vorher nicht nachgedacht hatte oder gar wusste. Beflügelt davon kam nun die nächste Hürde, ich musste meinen Mann überzeugen, da wir beide berufstätig sind, einer kann nicht alleine bleiben. Diesmal hatte ich aber mehr Glück oder er hatte einfach aufgegeben und so kam am 29.12. unsere Ricky dazu.
Leider stellte sich aber heraus, obwohl bis heute nicht wirklich sicher und geklärt, dass Ricky ein Hahn war. Er sang am nächsten Tag wie ein Weltmeister, unser Hansi wurde auch offensichtlich unsicher und sang nicht mehr so wie gleich zu Anfang und traute dem Frieden nicht. Und da mir das alles zu unsicher war, brachte ich sie/ihn zurück. Hatte dazu auch hier im Forum geschrieben. So kam dann unsere Nicky zu uns. Diesmal ganz sicher eine Henne.
Beide sind zwar erst kurz bei uns aber fühlen sich wohl und erfreuen uns mehr als nur sehr. Sie können jeden Tag aus dem Käfig, natürlich nur wenn ich da bin und sind so lieb und brav, dass sie auch immer von alleine wieder in den Käfig gehen.
In der Zwischenzeit habe ich mein Bürozimmer zu Hause in ein Vogelzimmer verwandelt und es gibt diverse Spielwiesen und sie dürfen überall hin. Seit neusten gibt es einen Ast, der in einer großen Vase mit Vogelsand steht und das neue Spielzeug der Beiden ist. Sie schwirren durchs Zimmer und Hansi singt Nicky an, wobei sie nicht wirklich Interesse zeigt aber man merkt einfach, die Beiden fühlen sich wohl. Ich denke, wenn es dann an der Zeit ist, wird auch Nicky seine Rufe "erhören" und wenn nicht, macht nichts.
Kater interessiert sich nicht für die Beiden, sieht nur mal in den Käfig und das war es dann. Auch die beiden Federbällchen reagieren nicht auf ihn. Allerdings, ich lasse Kater und die Beiden nicht zusammen im Zimmer, wenn Freiflug angesagt ist. So sehr ich unseren Kater liebe, er wirklich ein gutmütiges Geschöpf ist, dem Frieden traue ich dann auch nicht wirklich.
Ach du Schande, jetzt ist es ein Roman geworden aber wenn man erst anfängt zu schwärmen, dann fällt einem so vieles ein.......