Marv
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Mit ist heute in Wien etwas aufgefallen, was für mich einige Fragen aufgeworfen hat, aber von dem ich mir sicher bin, dass einiges nicht stimmt:
Es gibt da neben einem U-Bahn-Stations-Aufgang einen Strauch voller Haussperlinge. Wenn ich dann dort oben auf die Straßenbahn warte, bin ich der einzige, der ihnen beim Rumhüpfen zusieht und beim Tschilpen zuhört. (Bin halt ein typischer Biologie-Student, ...)
Warum aber sind die Vögel immer dort? Erstens, weil sich Spatzen meiner Beobachtung nach in Stadtgebieten generell in dichten Sträuchern aufhalten, und zweitens, weil ein netter Mensch über den Winter regelmäßig Meisenkugeln in den Strauch hängt. So weit, so gut. Heute ist mir aber aufgefallen, dass immer noch Meisenkugeln + Semmeln (= Brötchen!) dort hängen. Was mir noch aufgefallen ist: Drei Mäuse sind auf den Semmelhälften herumgeturnt und haben sich an den Meisenkugeln gütlich getan.
Was ich mich nun frage:
1) Warum hängt dieser nette Mensch Anfang März noch Meisenkugeln aus? Im Winter brauchen die Vögel die fetthaltige Nahrung wegen der Kälte. Aber, abgesehen von den beiden Orkanen, war die Wetterlage in den letzten Wochen recht mild. Meiner Erfahrung nach rühren die Vögel bei entsprechend warmem Wetter so fetthaltiges Futter von selbst nicht mehr an. (Bei mir daheim auf dem Land hab ich Mitte Jänner, wo es teilweise schon mild war, Meisenkugeln und Körnermischungen im Garten aufgehängt, die Körner und Nüsse waren nach drei Tagen von Blau- und Kohlmeisen weggefressen, die Kugeln haben sie vollkommen ignoriert.)
2) Warum hängt jemand Semmeln offen aus, heute hat es geregnet - Semmeln sollen doch in keinem Fall feucht an Vögel verfüttert werden, oder irre ich mich da?
3) Die Spatzen haben in diesem Strauch auch ihre Nester. Ist es also eine gute Idee, Vogelfutter aufzuhängen (noch dazu auf halber Strauchhöhe!), dass Mäuse angelockt werden, die auch bis zu den Nestern raufklettern können, um dann vielleicht als Nachspeise noch ein paar Vogeleier zu sich zu nehmen? (Ganz zu schweigen, was passiert, wenn auch Ratten auftauchen.)
Meine Denkweise hier ist folgende: Futter wird auf halber Strauchhöhe aufgehängt --> Maus findet Futter und kraxelt über dicke Äste zum Futter hinauf --> mehr Mäuse kommen, von denen manche kein Futter abkriegen --> Hungrige Mäuse kraxeln höher und finden dort gefüllte Vogelnester, ...
(Vielleicht ist das überschüssige Futter auch eine Möglichkeit, um die Eier zu schützen. Eine satte Maus braucht keine Eier mehr.)
Der letzte Punkt ist eigentlich nur ein Gedankenexperiment - Mäuse, Ratten und Eichhörnchen finden auch ohne übrig gebliebenes Winterfutter die Vogelnester.
Was mich aber ärgert, ist, dass Leute Futter aufhängen, das den Vögeln gar nichts bringt. Warum hängen die nicht Körnermischungen auf? Die sind zwar auch fetthaltig, aber die Spatzen sind sowieso den ganzen Tag in Bewegung, da passt das schon in den Ernährungsplan. Abgesehen davon ist die Zeit für die Winterfütterung sowieso gerade vorbei. Also: Nichts verfüttern!
Ich frage mich, was ich jetzt machen soll: Vielleicht einen Zettel hinhängen: "Bitte aufhören mit Meisenknödeln zu füttern, weil ..."
(Wenn ich mich an die Stadt Wien wende, legen die sicher Giftköder für die Mäuse aus.)
Vielleicht übertreibe ich auch ein wenig, aber ich höre einfach täglich von so vielen Bemühungen, etwas für die Umwelt zu tun, die genau das Gegenteil von dem bewirken, was eigentlich beabsichtigt war. Selbst die Vogelfütterung funktioniert nicht ...
Es gibt da neben einem U-Bahn-Stations-Aufgang einen Strauch voller Haussperlinge. Wenn ich dann dort oben auf die Straßenbahn warte, bin ich der einzige, der ihnen beim Rumhüpfen zusieht und beim Tschilpen zuhört. (Bin halt ein typischer Biologie-Student, ...)
Warum aber sind die Vögel immer dort? Erstens, weil sich Spatzen meiner Beobachtung nach in Stadtgebieten generell in dichten Sträuchern aufhalten, und zweitens, weil ein netter Mensch über den Winter regelmäßig Meisenkugeln in den Strauch hängt. So weit, so gut. Heute ist mir aber aufgefallen, dass immer noch Meisenkugeln + Semmeln (= Brötchen!) dort hängen. Was mir noch aufgefallen ist: Drei Mäuse sind auf den Semmelhälften herumgeturnt und haben sich an den Meisenkugeln gütlich getan.
Was ich mich nun frage:
1) Warum hängt dieser nette Mensch Anfang März noch Meisenkugeln aus? Im Winter brauchen die Vögel die fetthaltige Nahrung wegen der Kälte. Aber, abgesehen von den beiden Orkanen, war die Wetterlage in den letzten Wochen recht mild. Meiner Erfahrung nach rühren die Vögel bei entsprechend warmem Wetter so fetthaltiges Futter von selbst nicht mehr an. (Bei mir daheim auf dem Land hab ich Mitte Jänner, wo es teilweise schon mild war, Meisenkugeln und Körnermischungen im Garten aufgehängt, die Körner und Nüsse waren nach drei Tagen von Blau- und Kohlmeisen weggefressen, die Kugeln haben sie vollkommen ignoriert.)
2) Warum hängt jemand Semmeln offen aus, heute hat es geregnet - Semmeln sollen doch in keinem Fall feucht an Vögel verfüttert werden, oder irre ich mich da?
3) Die Spatzen haben in diesem Strauch auch ihre Nester. Ist es also eine gute Idee, Vogelfutter aufzuhängen (noch dazu auf halber Strauchhöhe!), dass Mäuse angelockt werden, die auch bis zu den Nestern raufklettern können, um dann vielleicht als Nachspeise noch ein paar Vogeleier zu sich zu nehmen? (Ganz zu schweigen, was passiert, wenn auch Ratten auftauchen.)
Meine Denkweise hier ist folgende: Futter wird auf halber Strauchhöhe aufgehängt --> Maus findet Futter und kraxelt über dicke Äste zum Futter hinauf --> mehr Mäuse kommen, von denen manche kein Futter abkriegen --> Hungrige Mäuse kraxeln höher und finden dort gefüllte Vogelnester, ...
(Vielleicht ist das überschüssige Futter auch eine Möglichkeit, um die Eier zu schützen. Eine satte Maus braucht keine Eier mehr.)
Der letzte Punkt ist eigentlich nur ein Gedankenexperiment - Mäuse, Ratten und Eichhörnchen finden auch ohne übrig gebliebenes Winterfutter die Vogelnester.
Was mich aber ärgert, ist, dass Leute Futter aufhängen, das den Vögeln gar nichts bringt. Warum hängen die nicht Körnermischungen auf? Die sind zwar auch fetthaltig, aber die Spatzen sind sowieso den ganzen Tag in Bewegung, da passt das schon in den Ernährungsplan. Abgesehen davon ist die Zeit für die Winterfütterung sowieso gerade vorbei. Also: Nichts verfüttern!
Ich frage mich, was ich jetzt machen soll: Vielleicht einen Zettel hinhängen: "Bitte aufhören mit Meisenknödeln zu füttern, weil ..."
(Wenn ich mich an die Stadt Wien wende, legen die sicher Giftköder für die Mäuse aus.)
Vielleicht übertreibe ich auch ein wenig, aber ich höre einfach täglich von so vielen Bemühungen, etwas für die Umwelt zu tun, die genau das Gegenteil von dem bewirken, was eigentlich beabsichtigt war. Selbst die Vogelfütterung funktioniert nicht ...
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