Hallo Kathimama,
Kontaktaufnahme ist nicht mehr nötig, bin schon da.
Hallo Bilbo,
Zunächst einmal frage ich mich ob diese Trocknungsfirma zur Schädlingsbekämpfung überhaupt berechtigt ist. Firmen die gewerblich Schädlingsbekämpfung durchführen haben dieses nachzuweisen.
Wasserstoffperoxid und Ethanol sind mir als direkte Schädlingsbekämpfungsmittel nicht bekannt. Google mal, die Mittel sind dampfend, ätzend, feuergefährlich, brandfördernd usw.
Sowas einzusetzen gegen ein paar Silberfische ist schlichtweg eine Frechheit und zeigt das die Firma keine Ahnung hat.
Silberfische kommen immer wieder, selbst mit Insektiziden und fachmännisch sind sie nicht dauerhaft zu bekämpfen wenn die Ursache nicht gleichzeitig behoben wird. Das sind in diesem Fall die Feuchte und evtl. die hohe Luftfeuchte.
Diese Firma soll das tun was sie kann, nämlcih alles trockenlegen und den Schimmelpilz bekämpfen (hoffentlich machen die es richtig). Dann kann man bevor der Boden wieder verlegt wird einen natürlichen Silikatstaub flächenmäßig auslegen, Boden drüber und das wars. Voraussetzung ist natürlich ein trockener Untergrund sonst werden Silikatstäube schnell unwirksam. Es ist ziemlich höchstwahrscheinlich das durch eine gründliche Trocknung das Problem sich sogar von selbst erledigt, da Silberfische stark feuchtigkeitsabhängig sind.
Zur Untermauerung im Anschluß noch ein paar Originale zum besseren Verständnis (bitte langsam und sehr aufmerksam durchlesen):
Die meisten in Häusern permanent auftretenden Arten sind gut an die gewöhnlich herrschenden niedrigen Luftfeuchtigkeiten angepasst. Dies trifft vor allem für Vorrats- und Materialschädlinge zu. Manche Arten, wie Silberfischchen, Staubläuse oder Schimmelkäfer, benötigen allerdings eine hohe Luftfeuchtigkeit oder sogar, wie die Schaben, trinkbares Wasser oder wenigstens Nahrung mit einem hohen Wassergehalt.
Das Silberfischchen
Stadt Zürich, Umwelt- und Gesundheitsschutz
Das Wichtigste in Kürze
Silberfischchen in der Wohnung zeigen an, dass es stellenweise feucht ist, sie können sich nur bei genügend grosser Luftfeuchtigkeit massenhaft entwickeln. Deshalb müssen Sie bei Silberfischchenbefall die Luftfeuchtigkeit in Ihrer Wohnung senken. Beim Lüften ist es wichtig, dass Sie im Winter die Fenster nicht angekippt lassen sondern mehrmals pro Tag Stosslüftungen durchführen.
Aussehen
Das Silberfischchen (Lepisma saccharina) ist ein silbergraues, flügelloses Insekt mit einem 7 – 11mm langen Körper, der sich nach hinten verengt. Am Kopf sitzen zwei Fühler, am Hinterendedrei Schwanzanhänge. Die Körperoberfläche ist mit feinen silbergrauen Schüppchen überdeckt. Schon kleine Larven sehen wie die ausgewachsenen Silberfischchen aus.
Bedeutung und Lebensweise
Silberfischchen sind feuchtigkeits- und Wärme liebende Nachtlebewesen, die im Haus an feuchtwarme Standorte wie Bad, Küche und Waschküche gebunden sind. Sie kommen aber auch imFreiland vor, beliebt sind Vogel- und Wespennester. Tagsüber leben sie versteckt in dunklen Spalten, Ritzen oder hinter Fussleisten und losen Tapeten. Nachts gehen sie auf Futtersuche. Sie fressen bevorzugt stärke- und zuckerhaltige Stoffe wie Zucker, Mehl und sogar Leim von Büchern oder Tapeten. Auch proteinhaltige Nahrung wie tote Insekten, Hautschuppen oder ihre eigene, abgestreifte Haut und Textilien wie Baumwolle, Leinen und Seide werden nicht verschmäht. Sie können jedoch auch mehrere Monate hungern, ohne Schaden zu nehmen.
Entwicklung
Silberfischchen brauchen zum Erwachsenwerden mindestens vier Monate, in Wohnungen dauert es normalerweise beträchtlich länger, bis zu drei Jahren. Aus den Eiern schlüpfen kleine Silberfischchen, die bis auf die fehlende, silbrige Beschuppung wie die ausgewachsenen Tiere aussehen. Die silbrige Beschuppung erscheint nach der dritten Häutung. Nicht nur die Jungtiere häuten sich, sondern auch die geschlechtsreifen Erwachsenen, die bis zu drei Jahre alt werden können. Während dieser Lebenszeit kann ein Weibchen 1500 bis 3500 Eier ablegen.
Schaden
Silberfischchen rufen bei vielen Menschen ein unbehagliches Gefühl hervor, wenn sie in Badewannen oder Waschbecken oder an ähnlichen Orten aufgefunden werden. Meistens sind sie bei der Wassersuche in der Wanne oder im Becken gelandet und kommen dann nicht mehr hinaus.
Durch den Wasserablauf können sie nicht tauchen.
Sie fressen an etikettierten Schachteln, geklebten Tüten und Tapetenkleister. Sie nagen auch anPapier, das mit Mehlkleister oder tierischem Leim geklebt ist. So können sie an Büchern, Bildern, Tapeten, Zeichnungen und Dokumenten Schäden anrichten. Der Frassverlust bei Lebensmitteln ist gering. Vereinzelt auftretende Silberfischchen richten selten Schaden an.
Vorbeugung
Eine gute Belüftung und Heizen senken die Luftfeuchtigkeit, die die Tiere benötigen. Beim Lüften empfiehlt es sich, mehrmals pro Tag für kurze Zeit alle Fenster zu öffnen (Stoss- oder Querlüften). Dauernd offene Kippfenster sind vor allem im Winter ungünstig. Die Böden sollten nichtzu oft und nicht zu feucht aufgenommen werden. Das Verfugen von Ritzen und Spalten nimmt ihnen die am Tage benötigten Schlupfwinkel. Vermeiden Sie Teppichböden im Badezimmer. Regelmässiges Staubsaugen in dunklen Schlupfwinkeln kann vorhandene Populationen reduzieren.
Art. 16 Abs. 1 der Verordnung des EDI (Eidgenössisc Wenn Silberfischchen im Küchenbereich vorkommen, sollten Sie stärke- und zuckerhaltige Nahrungsmittelu dichtverpackt aufbewahren.
Wertvolle Dokumente, Bücher, Bilder usw. sollten Sie trocken lagern. Silberfischchen können sich auch auf Flachdächern aufhalten und immer wieder in Wohnungen eindringen. Vogelnester sind bevorzugte Aufenthaltsorte für Silberfischchen aber auch für weitere Schädlinge. Wenn Sie leere Vogelnester am Haus entfernen, beugen Sie einem Befall vor.
Bekämpfung
Bei punktuellem Auftreten von Silberfischchen können Sie insektizide Sprays in Ritzen, Spalten und bei Fussleisten einsetzen.
Zusätzlich müssen Sie die oben erwähnten vorbeugenden Massnahmen ergreifen. Sie können Silikatstaub – ein natürliches Produkt – in Ritzen und Spalten streuen, falls die Feuchtigkeit dort nicht zu gross ist. Starke Feuchtigkeit oder Nässe inaktiviert den Silikatstaub und es stellt sich kein Bekämpfungserfolg ein. Bei Neubauten oder bei grossflächigem Befall in mehreren Wohnungen empfehlen wir, eine professionelle Schädlingsbekämpfungsfirma beizuziehen.
Andere im Haushalt auftretende Tiere
Neben Silberfischchen können bei höherer Luftfeuchtigkeit im Haus oder der unmittelbaren Umgebung Springschwänze oder Staubläuse auftreten. Ausserdem kann es zum Wachstum von
Schimmelpilzen kommen.
Dass solche Insekten, wie z. B. harmlose Silberfischchen und Ohrwürmer als Gesundheitsschädlinge kategorisiert werden müssen, hängt mit der Definition der World Health Organisation (WHO) zusammen: Gesundheit beinhaltet völliges Wohlbefinden des Menschen. Alles was dieses Wohlbefinden nachteilig beeinträchtigt, gefährdet die Gesundheit.
Wenn sich ein Mensch über ein Silberfischchen in seinem Badezimmer entsetzt und ekelt, ist
sein Wohlbefinden gestört. Insofern gehören auch Lästlinge, die eigentlich keine Stiche oder Krankheitsübertragungen verursachen, zu den Gesundheitsschädlingen der schwächsten Kategorie.
Insektizide auf Pyrethrumbasis (ebenfalls natürlich) sind allemal gesünder als die oben genannten wegen dem schnellen, restlosen Abbau und Zerfall in unbedenkliche Stoffe. Auch Silikatstäube sind heut zu Tage mit Pyrethrum versetzt um eine schnelle Knockdownwirkung zu erzielen. Der Wirkstoff hat sich nach wenigen Tagen restlos abgebaut und der Silikatstaub wirkt dann rein physikalisch. Im Prinzip sogar ein Leben lang wenn die Umgebungsfeuchteverhältnisse stimmen. Anhalt: ab einer Luftfeuchte von 60 % (auch die ideale Luftfeuchte für Silberfische) wird Silikatstaub zunehmend unwirksam.
Für die richtige Bekämpfung von Schimmelpilzen liegt mir eine 80 seitige Studie von Wissenschaftlern vor, die ich bei Interesse aber nur per PN versende.
Sollten jetzt noch Fragen sein, immer wieder gerne.
LG Georg