Hallo!
Also meine ersten beiden Wellensittiche hatte ich von einer Züchterin und die waren noch ganz jung. Bei ihnen ging die Zahmheit buchstäblich durch den Magen, nämlich duch Anbieten der heiß geliebten Kolbenhirse.
Der Käfig stand oben auf dem Schrank und ich musste auf meinen Schreibtisch klettern, um auf Augenhöhe zu sein.
Von da habe ich ihnen dann den Leckerbissen angeboten, anfangs ganz vorsichtig mit nur einem Ende, aber die waren schon so recht zahm, sie kamen schnell direkt auf die Hand, da sie es von vorher wohl schon kannten.
Da ich das ganz oft gemacht habe, war ich irgendwann für sie so selbstverständlich ein Landeplatz wie alles andere auch
Sie kannten in ihrem Leben eben nur den Schwarm beim Züchter (es war eine Hobbyzucht, in der die Pärchen sich bilden durften wie sie wollten, sprich es gab keine Zuchtboxen, sondern einen großen Schwarm in einem Raum und die Paare waren in Brutkästen) und danach mein Zimmer. Ob es daran lag oder an ihrem persönlichen Charakter, sie waren die zahmsten Vögel, die ich je hatte....
Wieviele Wellensittiche hast du denn? Ich hatte einen dabei der hat immer alles vorgemacht und die anderen kamen nach.Sprich, kam er auf die Hand, kamen alle.
Bei meiner jetzigen Gruppe habe ich es bisher so gehandhabt, dass sie
Kolbenhirse nur von mir aus der Hand bekommen und da kommen sie auch sofort. Aber mal auf mir landen passiert eigentlch nicht, außer einmal aus Versehen, weil sich die, die nicht so gut fliegen kann, verschätzt hatte
Da ich jetzt aber mehr Zeit habe als noch vor kurzem, bin ich auch wieder dabei, mich mehr mit ihnen zu beschäftigen. Ganz wichtig ist bei meiner Gruppe, einigermaßen feste Zeiten einzuhalten. Dann ist es nicht so stressig, wenn sie abends in den Käfig gehen.
Also: um sieben Uhr abends nehme ich ihren zweiten Landeplatz außerhalb des Käfigs weg, so dass sie auf dem Käfig landen müssen. Eine Stunde später stecke ich Kolbehirse in den Käfig und neues Futter. Sofern sie die Türe direkt finden, gehen sie auch direkt rein (ich habe einen neuen Käfig).
Durch diese Routine müssen sie nicht eingefangen werden und haben keine Angst mehr vor der Hand.
Auch das tägliche Saubermachen ist reine Gewöhnungssache (den groben Dreck mache ich jeden Tag weg); da sie es kennen wissen sie, dass die Hand sie nicht packt, sondern eben irgendwas anderes macht und danach sofot wieder verschwindet.
Außerdem arbeite ich viel mit akustischen Signalen. Andere nehmen Clicker dazu, ich mache es mit meiner Stimme und mit Pfeiflauten. Gewisse Pfeiftöne bedeuten etwas bestimmtes: Käfig auifmachen, Futter, landen, von der Hand auf einen Ast umsteigen u.s.w.
Mit der Gruppe jetzt fange ich gerade neu damit an; mit meiner alten Gruppe hatte ich es schon soweit gebracht, dass ich für jeden ein individuelles Pfeifen hatte
Zusätzlich habe ich jetzt einen handzhahmen Vogel vom Züchter neu bekommen, der vor fast nichts Angst hat und den anderen somit zeigt, dass Hände gar nicht so schlimm sind.
Ach ja, und ich habe festgestellt dass die Vögel am besten mittags und abends "arbeiten", weil sie dann etwas ruhiger sind. Keine Ahnung ob das nur bei meinen so ist