Mit einem neuartigen Impfstoff hoffen deutsche Forscher, die weltweit verbreitete Geflügelpest in den Griff zu bekommen. Erste Versuchsreihen mit dem Wirkstoff seien erfolgreich abgeschlossen worden, teilte das Friedrich-Loeffler-Institut auf der Insel Riems mit. Bei der Entwicklung des Serums gegen die so genannte Vogelgrippe griffen die Wissenschaftler auf Ergebnisse molekularbiologischer Grundlagenforschung zurück und veränderten mit Hilfe gentechnischer Methoden die Erbinformation für ein entsprechendes Virusprotein.
Der Vorteil dieses Verfahrens liegt unter anderem darin, dass geimpfte Tiere von virusinfizierten Tieren unterschieden werden können. Da sich das Geflügel-Herpesvirus nur im Geflügel, nicht aber in anderen Vogelarten vermehren kann, sei zudem eine Ausbreitung des gentechnisch veränderten Impfvirus in Wildvögeln nicht zu erwarten, sagte Institutschef Thomas Mettenleiter. Geimpft werde über Spray, Augentropfen oder das Trinkwasser, wodurch Tiere auch in großen Haltungen leicht erreicht würden.
Weitere Tests bis zur Zulassung nötig
Nach Institutsangaben haben die Versuche gezeigt, dass der Impfstoff Hühner gegen Grippeviren schützen kann, die zum Beispiel 2003 für den Ausbruch der Geflügelpest in den Niederlanden verantwortlich waren oder derzeit in Südostasien für eine neue Grippewelle sorgten. Bevor für den Impfstoff die Zulassung beantragt werden kann, müssten allerdings noch Versuche für eine wirksame Produktion in Gewebekultur angestellt werden.
Quelle
http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID4635504_REF2,00.html