ebenfalls luftsackmilben

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flora_faun

Guest
liebe vogelfreunde,

ich wollte eben unseren heutigen tierklinikbesuch bzgl. luftsackmilbendiagnose schreiben und bin nun durch das lesen des beitrags unten, ebenfalls über luftsackmilben, nun total verunsichert.
kurze vorgeschichte: ich fand unsere farbkanari-dame lily heut früh mit einer art "braunen schaum" um den schnabel und nasenbereich vor und wie mir der tierarzt dann versicherte, war das tatsächlich erbrochenes. nun ist es so, dass lily bereits seit ca. 3 wochen am brüten ist (kunststoffeier). deshalb haben wir sie in der zeit nicht sehr oft zu gesciht bekommen, sie saß eben fast ständig auf ihren eiern im hintersten eck. heute früh der schock: es stimmt was nicht. wir sind dann sofort in die tierklinik stadlau (wien); laut züchter sind die dort absolute spezialisten in sachen vogelkunde. die tä hat lily untersucht, also atemgeräusche abgehört (leises knackgeräusch), weiters wies sie uns auf die rötlichen nasenlocher hin und meinte, der vogel wäre auch leicht untergewichtig (wir dachten es sei normal, dass sie etwas abnimmt, da sie ja die ganze zeit auf ihrem nest gesessen ist). sie meinte auch, dass ihr kropf leer sei und dass wir sie ein paar tage in der klinik zur beobachtung und behandlung lassen sollten. sie wird nun geröngt und (genau das macht mich nun sehr stuzig!!!) bekommt eine antibiotika-behandlung gegen den entzündungsherd. ich hab das so verstanden, dass die antibiotika gegen die milben verabreicht werden, aber in dem letzten beitrag bzgl. luftsackmilben schreien manche laut auf und meinen keine antibiotika. rufen luftsackmilben also entzündungen hervor, die man dann nur mit antibiotika behandeln kann? die tä meinte auch, lily bekäme eine "hot-spot" (?oder so ähnlich) behandlung und wenn sie dann wieder frießt, dürfen wir sie nach hause nehmen...

als sofortmaßnahme gegen eine hoffentliche ansteckung unserer anderen vögel zu hause haben wir sofort alles, was nicht notwendig ist, aus der voliäre entfernt (tannenzweige, spielzeug, etc.), sämtliche sitzäste mit essigwasser (rat der tä) abgewaschen, mit kochendem wasser überbrüht. das gleiche mit den futter- und wasserstellen. den sand erneuert und für frischluft und höhere luftfeuchtigkeit gesorgt. außerdem habe ich ihnen honig reingestellt, der soll so ne art natürliches antibiotikum sein?

ich bin so nervös und selbst fast krank vor sorge, da die tä meinte, sie wisse nicht, ob lily durchkommen wird. wir hoffen das natürlich sehr.....

lg
sabine
 
Hallo Sabine

Also, da hat das Eine mit dem Anderen nichts zu tun.
Erbrechen wird nicht von Milben ausgelöst, das kommt von einer Infektion bzw. Entzündung. In diesem Fall, braune Färbung, könnte es sein daß der Vogel sogar den Mageninhalt und nicht nur das im Kropf erbrochen hat.
Ich vermute dahinter eine bakterielle Infektion. So was sollte eigentlich per Abstrich und Labor exakt bestimmt werden.
Hierzu noch folgende Anmerkung: Laut einer Liste sind in Wien folgende Tierärzte als vogelkundig benannt:
Dr. Hochleithner, Manfred, Dipl-TA
Mühlweg 5
A-1210 Wien

Dr. Alexandra Scope
Clinic for Avian, Reptile and Fish
MedicineUniversity of Veterinary Medicine Vienna
Veterinärplatz 1
A-1210 Vienna

Wobei mir die letzte Adresse ebenfalls als vogelkundig bekannt ist.

Die Sache mit den angeblichen Luftsackmilben kann ich mir aufgrund des Krankheitsbildes momentan weniger vorstellen bzw. ich halte das aufgrund der Symptome für weniger dringlich. Falls überhaupt Luftsackmilben existieren.
 
Desweiteren, wenn es Sackmilben wären, reicht es nicht, dass bloss alles saubergemacht wird, da müssen ALLE Vögel behandelt und täglich Fressnapf und Wasserschüssel mit heissem Essigwasser desinfiziert werden, den ndie Milben erbreiten sich vorwiegend in den Zonen.

Dass ein vogel bei starkem Milbenbefall würgt (erbricht) und hustet, ist eigentlich bekannt.

Allerdings Braunes Erbrochenes ist nicht normal. Da liegt eine heftige Infektion im Magen-Darmbereich vor.
 
Eliana schrieb:
Dass ein vogel bei starkem Milbenbefall würgt (erbricht) und hustet, ist eigentlich bekannt.
Nur zur Anmerkung: Vögel können nicht husten. Dazu wird das Zwerchfell benötigt und Vögel haben nun mal keins.
 
Da hast Du natürlich Recht, Alfred ... und ich mich unklar ausgedrückt.

die Töne, die Pipser mit Luftsackmilben von sich geben, klingen dem Geräusch nach nur nach Husten.
 
liebe elena und lieber alfred,

vielen dank für eure antworten: jetzt ist mir vieles klarer! mich hat die diagnose ziemlich erschüttert und so aufgeregt, dass ich vieles verwechselt hab. dank eurer erläuterungen ist mir nun vieles klarer und so passen die einzelnen behandlungsschritte auch wieder logisch zusammen.

vielen dank, alfred für deine mühe bzgl. der adressen: wir haben uns bereits beim kauf mehrere tips bzgl. vogelkundiger tierärzte eingeholt, denn wenn es so weit ist, fehlen zeit und nerven sich zu erkundigen. die tierklinik stadlau ist neben der vet med und der klinik strebersdorf (deine beiden adressen) ein geheimtip (sozusagen). http://www.tierklinik-stadlau.at

@elena: vielen dank, aber das ist mir schon klar, dass alle beobachtet und behandelt werden müssen. wenn alles gut geht, kann lily am freitag nach hause und wir nehmen dann die anderen (zeigen zur zeit keine symptome) zur kontrolle mit. wir werden, nun täglich die "heiße essigwasser-prozedur" anwenden und ich hoff die milben haben das dann bald satt ;)

dank euch nochmals ganz doll für eure hilfe und bin immer wieder froh dass es dieses forum gibt!

lg,
sabine
 
Flora, die Luftsackmilben (wenn die bei Dir grassieren), sitzen schon laengst in Deinen anderen Voegeln. Da ist zwar die Essigwassermethode gut und richtig, jedoch muessen alle Pipser durch die Behandlung.
Das ist sehr easy - Spot On Methode 2 mal im Abstand von 10 Tagen und das wars. Das Mittel, das dabei zum Einsatz kommt ist entweder Ivomec oder Stronghold. Ein Troepfchen in den Nacken oder unter den Fluegel reichen da gut aus.

Allerdings wie Alfred schon sagte, das braune Erbrochene klingt so absolut gar nicht nach Luftsackmilben.
Die Biester kann man mit der Gegenlichtmethode uebrigens recht gut nachweisen (ein vogelkundiger TA weiss das eigentlich).
Warum dann bei Verdacht auf Sackmilben ein AB gegeben wird, ist mir ein totales Raetsel, denn das wirkt in dem Fall ueberhaupt nicht.

Wenns ne Infektion ist, warum dann Spot on?

Irgendwas passt da gewaltig nicht zusammen, wenn Du mich fragst.
Leider hauen viele TAs erst mal gedankenlos AB in den Vogel, anstatt erst mal gruendlich zu untersuchen. :(
 
hallo eliana,

lily hat lt. tä luftsackmilben und eine infektion. sie erhält wie ich anfangs fälschlicher weise als "hot spot" geschrieben habe natürlich eine spot-on behandlung gegen die milben, die wohl auch die anderen (aber nach absprache mit der tä beim abholen von lily) durchmachen müssen. gegen ihre infektion (erbrechen) muß sie zusätzlich die antibiotika-behandlung durchmachen. so wie ich das verstanden habe, hat sie die infektion aufgrund der milben. deswegen spot-on und antibiotika.

lg,
sabine

ps. was ich vergessen habe zu erwähnen: vor ein paar tagen hat sie nachts so komische stoßartige krächzgeräusche von sich gegeben, was lt. tä auch auf den milbenbefall zurückzuführen ist...
 
Jo diese stossartigen Geraeusche sind die Milben. Das klingt fast wie Husten und damit versucht der Welli, diese Biester rauszubekommen.

Aber Infektion aufgrund der Milben halte ich fuer eine ziemlich fantasievolle Behauptung.
Die Milben sitzen im Luftsack, bzw. in den Luftsaecken. eine Infektion, die Erbrechen ausloest im Verdauungstrakt.

Beides Orte, wie sie unterschiedlicher nicht sein koennen. Ergo ein Infekt ausgeloest durch die Milben? Wohl kaum.
Es sei denn natuerlich, der Infekt steckte schon im Vogel und das Immunsystem war durch den Milbenbefall so geschwaecht, dass der Infekt greifen konnte.

Es haette aber in jedem Fall eine Probe gezogen werden muessen zwecks bakteriologischer, mykotischer und virologischer Untersuchung, um festzustellen, ob es ein Infekt ist und wenn ja, was fuer ein Erreger verantwortlich ist und dann gezielt mit einem AB, das genau gegen diesen Erreger wirkt, zu behandeln.
Wenn es beispielsweise aber ein Infekt ist, der durch Pilze (idR. Candida) ausgeloest wurde, ist AB genau kontraproduktiv. Die Pilze danken die AB Gabe dann mit explosionsartiger Vermehrung! Und das kann verdammt uebel ausgehen.

Ich frage mich wirklich, warum Dein TA das nicht weiss/in Betracht gezogen hat, wenn er so vogelkundig ist. :+keinplan
 
hm, also ich will hier nicht päpstlicher als der papst sein. ich maße mir nicht medizinisches fachwissen an-ich habe davon als "nicht-arzt" absolut zu wenig ahnung. fakt ist aber: der ta ist mit sicherheit vogelkundig/lily (kein welli, sondern kanari) wird dort beobachtet UND getestet/ gleichzeitig behandelt. das parallel zu den milben eine entzündung vorliegen muß liegt ja auf der hand. meine sorge ist nun einfach die, dass beide medikationen zusammen für den vogel ein hammer sind und ich hoffe dass sie das, trotz schwächung, überlebt.

lg,
sabine
 
Sicher kann es zu Sekundärinfektionen bei Luftsackmilben kommen.
Sind LSM unzweifelhaft nachgewiesen, so sollte man zuerst diese bekämpfen.
Eine gleichzeitige Behandlung mit AB halte ich für riskant, da sie dem Organismus des Vogels einiges abverlangt, vor allen Dingen Baytril.
In solch einem Fall besteht die Gefahr, das der Vogel durch die Behandlung abnibbelt und nicht durch die LSM.
 
Eliana schrieb:
Das ist sehr easy - Spot On Methode 2 mal im Abstand von 10 Tagen und das wars. Das Mittel, das dabei zum Einsatz kommt ist entweder Ivomec oder Stronghold.
Ivomec bei Luftsackmilben sollte 3 x im Abstand von 1 Woche gegeben werden. So wird es auf Grund des Entwicklungszyklus der Milben immer wieder empfohlen.
Und dann mal ein Zitat aus A.Wedel "Ziervögel": In Nasen- und Rachenhöhle und in der Luftröhre sind hyperämisierte (blutüberfüllte), mit zähem Schleim bedeckte Schleimhäute auffällig, in denen Milben nachgewiesen werden können. Es treten außerdem Blutungen in den Lungen und auf den Luftsackwänden auf, in denen der Nachweis zahlreicher geschlechtsreifer Milben möglich ist... Durch wandernde Milben verursachte Bohrgänge sind mit Blut, Eiern, Larven und massiven entzündlichen Zellinfiltraten gefüllt bzw. von diesen umgeben."
Ich denke mal das könnte die Erklärung für diesen "braunen Schaum" und die rötlichen Nasenlöcher sein.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Entscheidend ist, Andrea, daß alle Vögel behandelt werden müssen, auch die scheinbar Gesunden.
Das ist hier wohl nicht deutlich genug gesagt worden.
Die Fragestellerin hat laut ihren eigenen Aussagen mehrere Vögel.
 
Andrea 62 schrieb:
Ivomec bei Luftsackmilben sollte 3 x im Abstand von 1 Woche gegeben werden. So wird es auf Grund des Entwicklungszyklus der Milben immer wieder empfohlen.
Hmm, da ist mein TA anderer Ansicht. Er meint, die Milben haben einen Vermehrungszyklus von 10 Tagen. Am ersten Tag gegeben killt das die 'Eltern', die 2. Gabe nach 7-8 Tagen erwischt sicher alle 'Kinder'.
nur bei extrem starken Befall ist die 3malige Gabe erforderlich.
Ich hatte LSM schon 2 mal im Bestand in den letzten 10 Jahren und da langte eine 2malige Gabe völlig aus.

Andrea 62 schrieb:
Und dann mal ein Zitat aus A.Wedel "Ziervögel": In Nasen- und Rachenhöhle und in der Luftröhre sind hyperämisierte (blutüberfüllte), mit zähem Schleim bedeckte Schleimhäute auffällig, in denen Milben nachgewiesen werden können. Es treten außerdem Blutungen in den Lungen und auf den Luftsackwänden auf, in denen der Nachweis zahlreicher geschlechtsreifer Milben möglich ist... Durch wandernde Milben verursachte Bohrgänge sind mit Blut, Eiern, Larven und massiven entzündlichen Zellinfiltraten gefüllt bzw. von diesen umgeben."
Holladiewaldfee .... danke für dieses Zitat. Das wusste ich bisher noch nicht.
Allerdings solche Symptome weisen doch aber deutlichst auf einen massiven und sehr weit fortgeschrittenen Befall hin oder?
Kann mir nicht denken, dass sowas im Anfangsstadium auftritt.
 
Eliana schrieb:
Allerdings solche Symptome weisen doch aber deutlichst auf einen massiven und sehr weit fortgeschrittenen Befall hin oder?
Kann mir nicht denken, dass sowas im Anfangsstadium auftritt.
... ja das denke ich auch, dass es in dem Fall schon kritisch ist. Es steht auch dabei, dass bei starkem Befall die Vögel abmagern und in schlechtem körperlichen Zustand sind. War ja von Sabine auch geschrieben worden, dass der Vogel Gewicht verloren hat.
Bei der Ivomec-Gabe kenne ich nur die 3xige Empfehlung. Sicher ist sicher ;).
 
Also meine Informationen gehen dahin, daß der Zyklus vom Ei bis zur fortflanzungsfähigen Milbe 4-6Wochen beträgt.
Ich benutze auch normalerweise keine Spot on Methode, sondern behandle über das Trinkwasser.
Bei einer Spot on nehme ich eine 3-4malige Anwendung, in dem von Andrea genannten Zeiträumen.
 
hallo,

lily hat es geschafft und ist munter und fit und wieder zu hause.
sie hat ivomec und baytrill bekommen.
der tierarzt hat uns ivomec für die restlichen mitgegeben, bei einer dosierung von 3 mal 1 tropfen (aber nicht einfach ins genick, sondern auf diesen blauen strang/ader, der seitlich vom bug zum genick läuft) im abstand von 10 tagen wiederholen.

lg,
sabine
 
sigg schrieb:
Also meine Informationen gehen dahin, daß der Zyklus vom Ei bis zur fortflanzungsfähigen Milbe 4-6Wochen beträgt.
Ich benutze auch normalerweise keine Spot on Methode, sondern behandle über das Trinkwasser.
Bei einer Spot on nehme ich eine 3-4malige Anwendung, in dem von Andrea genannten Zeiträumen.

hallo sigg,

mein ta meinte, dass das keine gute alternative ist, da gerade kanarienvögel keine regelmäßigen "trinker" seien und dass die hals-methode um einiges sicherer ist.

lg
sabine
 
flora_faun schrieb:
lily hat es geschafft und ist munter und fit und wieder zu hause.
... das sind ja gute Nachrichten :).
flora_faun schrieb:
...da gerade kanarienvögel keine regelmäßigen "trinker" seien
Da würde ich aber eher sagen, dass das für Wellensittiche zutrifft. Die trinken auch mal einen Tag garnichts. Aber für Kanarien kann ich das nicht betätigen.
 
Thema: ebenfalls luftsackmilben
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