Serratien

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Knöpfchen

Knöpfchen

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Hallo allerseits!

Im Kot meines Rosenköpfchens wurden Serratien in zu hoher Anzahl (ich weiß leider nicht, wie hoch) nachgewiesen. Könnt ihr mir sagen, wie ich Bonny am besten behandeln kann, dass er wieder gesund wird?

Wäre hier die Gabe von Bird Bene Bac sinnvoll?

Vielen Dank!
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Knöpfchen,

mit BBB wird Du Serratien nicht wegbekommen können. Soviel ich weiß, sind das sehr langsam wachsende Keime, die sich besonders gerne auf feuchten Flächen und Holz aufhalten. Das heißt Du müßtest Im Umfeld des Vogels (Käfig/Voliere/Wohnung) nach dem Ursprung dieser Keime suchen und diese beseitigen (Desinfektion). Hat Dir der TA keine Behandlung vorgeschlagen bzw. ein Medikament mitgegeben?

Liebe Grüße Susanne
 
Hallo Knöpfchen

Da wirst Du um den Einsatz von Antibiotikum nicht herum kommen.
Ich habe allerdings nicht herausfinden können welches da hilft, serratien sind oftmals resistent.
Im widrigsten Fall müßte ein Antibiogramm erstellt werden um herauszufinden welches Antibiotikum wirkt. So etwas kann der Tierarzt veranlassen (Labor).
 
Tja, mein Problem ist, dass mein TA BBB vorgeschlagen hat... Deswegen auch meine Frage, da mein TA etwas ratlos wirkte und ich Bonny nicht einfach so irgendein Medikament geben wollte.

Hmm, ich habe beim besten Willen keine Ahnung, was in unserer Wohnung oder in der Voliere feucht sein sollte, was den Serratien Boden zum Wachsen gibt!
Hilfe, ich bin grad vollkommen ratlos!

Als Einstreu haben sie BHG, es ist gut gelüftet
Mist, ich dachte, dass mein dritter TA endlich vogelkundig sei.... Dann werde ich mich wohl nochmal auf die Suche machen....

Sind Serratien selten auftretende Keime? Ich habe nämlich über die Suchfunktion nur von einem Vogel gelesen, der Serratien hatte.
 
Hallo Knöpfchen,

also mit BBB kannst Du nichts falsch machen. Bloß bekämpfen mußt Du die Serratien mit Anitibiotika, hat Dir Alfred ja schon geschrieben. Ein Antibiogramm würde ich auf jeden Fall machen lassen.

Und ich würde das Buchenholzgranulat im Moment mal rausnehmen und den Boden vorübergehend mit Zewa auslegen.

Ob diese Keime sehr selten sind weiß ich leider nicht.

Liebe Grüße Susanne
 
Hallo Knöpfchen,

wie hat denn der TA die Kotprobe entnommen? Direkt vom frischen Kot oder hast Du sie selbst gesammelt und ihm vorbeigebracht? Falls letzteres zutrifft, könnte es sich nämlich um eine Kontamination handeln, die gar nicht behandlungsbedürftig ist (eventuell würde eine zweite Kotprobe Gewissheit schaffen...). Warum wurde überhaupt eine Kotprobe untersucht - ist Dein Rosenköpfchen ernsthaft erkrankt?
Serratien sind sog. "Umweltkeime". Sie gehören zu den Enterobacteriaceae (wie z.B. E.coli, Salmonellen, Klebsiellen usw.) und sind schon deshalb sehr schwer zu bekämpfen. Beim Menschen treten sie v.a. als sog. Hospitalismuskeime auf und verursachen bei geschwächten Patienten Erkrankungen (Harnblasenentzündungen, usw., im schlimmsten Fall eine Sepsis). Im Kot von Psittaciden haben sie normalerweise nichts zu suchen.

Da gegen Serratien oft nur wenige Antibiotika wirken, würde ich, falls es Deinem Rosenköpfchen entsprechend gut geht und die Behandlung noch warten kann, nicht gleich "blind drauflos schießen", sondern zumindest ein Antibiogramm abwarten bzw. nochmals eine Kontrollprobe machen lassen.

MfG,
Steffi
 
Hallo Knöpfchen,
im Gegensatz zu meinen Vorrednern möchte ich mal eine Lanze für deinen TA brechen, der offenbar zu der löblichen, seltenen Spezies gehört, die nicht von der Allheilwirkung der Antibiotika überzeugt ist. Antibiotika sind keineswegs immer die Patentlösung. Dein TA ist schon auf dem richtigen Weg. Man muß keineswegs immer Antibiotika einsetzen. Ich habe sehr oft die Erfahrung gemacht, daß man pathogene Darmkeime allein durch hochdosierte(!!!), d.h. für das Rosenlöpfchen täglich mindestens eine Tube a 1 gr BBB, Gabe von Lactobazillen im Wege des "Verdrängungswettbewerbs" auf natürlichem Wege in den Griff bekommen kann, ohne die Darmflora und das Immunsystem mit Antibiotika noch weiter herunterzubringen. Unterstützen kann man den Prozeß durch allgemein immunsteigende Maßnahmen. Ich befürworte den Einsatz von AB nur bei akut lebensbedrohlichen Situationen, sonst richtet man dami toft mehr Schaden als Nutzen an, bzw. der Nutzen ist von kurzer Dauer.
Wichtig ist die Austrocknung: Das Holzgranulat rausschmeißen (ich halte davon ohnehin nichts, da es viel mehr Feuchtigkeit speichert als Sand und oft einen idealen Boden für Keimwachstum abgibt) und durch täglich zu wechselnden Vogelsand ersetzen.
 
Herzlichen Dank für eure zahlreichen Antworten.

Die Kotprobe lief so ab, dass ich Bonny alleine setzte, seinen Kot auffing und ihn zu meinem TA brachte.
Bonny sollte eine Kotprobe gemacht bekommen, da er sich im Rückenbereich rupft und ihm teilweise gelbe Federchen nachwachsen. Dies kann lt. TA auf eine Stoffwechselstörung schließen. Durch Abtasten wurde keine vergrößerte Leber o.ä. festgestellt. Der vorige Tierarzt gab mir Amynin für Bonny mit, was allerdings an seinem Zustand nichts änderte. Da der TA allerdings in dieser Hinsicht ziemlich ahnungslos war (und dies sogar zugab) und Bonny auch ziemlich grob behandelte, wechselte ich zu meinem jetzigen Arzt.
Hier wurde eine Feder entnommen, ins Labor geschickt, als Ergebnis bekamen wir Staphylokokken mitgeteilt. Behandelt wurde Bonny daraufhin mit einem Antibiotikum, dessen Name mir momentan nicht einfällt, ich liefere es nach. Ein Antibiogramm wurde auch erstellt.
Bonnys Gesundheitszustand änderte sich allerdings überhaupt nicht, er rupfte sich weiterhin, es schien (und scheint immernoch), als ob es ihn in der Nacken-Rückengegend juckt und er sich zur Bekämpfung des Juckreizes die Deckfedern ausrupft. Die grauen Flaumfedern bleiben allerdings größtenteils drin.
Mein TA meinte nun, dass man diesen Zustand nun akzeptieren müsste, es sein eben so und Bonny müsste eben damit leben.
Wir einigten uns dann jedoch noch auf eine Kotprobe, da ich mir nicht vorstellen kann, dass man das nicht behandeln kann, zumal es damals ja noch keine wirklich genaue Diagnose gab.

Soweit der Stand der Dinge....
Ich werde nun also das BHG rausschmeißen und durch Vogelsand ersetzen.

Darf Bonny jetzt eigentlich noch baden, wenn die Serratien feuchtigkeitsliebende Keime sind???

Danke für eure Hilfe, über weitere Hilfestellungen freue ich mich immer!!!
 
Hallo Knöpfchen

Also eine Kotprobe fürs Labor um Keime festzustellen stelle ich mir anders vor.
Normalerweise sollte das mit einem sterilen Tupfer gemacht werden der in die Kloake eingeführt wird. Dann ist sichergestellt daß keine sonstigen Keime aus der Umgebung dabei sind.
Wegen der Rupferei und der farblich veränderten Federn kann das trotz abtasten die Leber sein. Diese muß wenn sie krank ist ja nicht zwingend deshalb vergrößert sein. Allerdings könnte man das mit Sicherheit nur durch eine Blutuntersuchung festgestellt werden.
Ich wäre für eine Lebertherapie um sicher zu gehen daß diese nicht der Grund für das Rupfen ist. Eventuell, wenn der Tierarzt absolut nicht will auf homöopathischer Basis, das kannst Du selber machen.
 
Hallo Alfred!

Danke für deine Antwort!
Der Tierarzt wollte einen sterilen Tupfer in die Kloake einführen, aber das hat nicht funktioniert, weil der Tupfer entweder zu groß oder die Kloake zu klein war.

Mir ist mittlerweile wieder der NAme des Antibiotikums eingefallen, welches Bonny bekommen hat, es war Baytril.

Wenn du schreibst, eine Lebertherapie wäre sinnvoll, dann doch nur nach positiver Blutuntersuchung, oder?

Ist eine Blutentnahme bei einem kleinen Rosenköpfchen ein großes Risiko?
 
Hallo Knöpfchen,
da hat Dein Tierarzt wohl die falsche Tupfergröße verwendet.....eine Wellensittichkloake ist nun mal kleiner als die eines Aras.
Was Alfreds Tip mit der Leberbehandlung angeht (ich unterstütze ihn), so setzt das keine Blutuntersuchung voraus. Füttere Mariendistel samen dazu und gib ihm im täglichen Wechsel Flor di piedra und Carduus marianus D 4, je 5 Globuli ins Trinkwasser.
Eine solche Leberschutztherapie ist auch für gesunde Vögel völlig unschädlich und im Sinne der Vorbeugung nützlich.
LG
Thomas
 
Hallo Thomas!
Vielen Dank für deine Antwort! Ich werde morgen gleich in die Apotheke wandern....

Blöde Frage, sind Mariendistel samen und Mariendistel saat dasselbe??

Vielen Dank,
schönen Sonntag noch!
 
Knöpfchen schrieb:
Nun noch eine letzte Frage: Wie soll ich die M.-Samen füttern? Übers normale Futter oder in einem extra Napf?
Das ist eigentlich völlig egal. Ausprobieren, wie es besser gefressen wird.
LG
Thomas
 
Thema: Serratien
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