Blutgerinnung bei Vögeln

Diskutiere Blutgerinnung bei Vögeln im Forum Vogelkrankheiten im Bereich Allgemeine Foren - Hallo zusammen, mich beschäftigt seit 2 Tagen die Frage der Blutgerinnung bei Vögeln sehr, also ob es bei den Vögeln auch sogenannte Bluter...
Gabi

Gabi

Moderatorin
Beiträge
2.957
Hallo zusammen,

mich beschäftigt seit 2 Tagen die Frage der Blutgerinnung bei Vögeln sehr, also ob es bei den Vögeln auch sogenannte Bluter, wie bei uns Menschen gibt.

Ausschlaggebend dafür ist ein "Erlebnis" mit meinen Agas vor 2 Tagen.
Eins meiner Rosenköpfchen wurde am Fuß gebissen (habe es leider nicht mitbekommen, weil ich ja nicht immer im Vogelzimmer bin) und ich sah wohl ein paar Blutspuren und daß es Star (das RK) getroffen hatte. Die Wunde am Fuß sah allerdings nicht schlimm aus, Star zog noch nicht mal das Füßchen ein und flog wie immer umher und fütterte auch eifrig seine Henne, die derzeit brütet.

Am Abend, Stunden später, als ich das Vogelzimmer aufräumte und die Bretter abwischte, fiel mir allerdings auf, daß Star sehr still auf einem Ast saß.....ich dachte noch "laß ihn in Ruhe, er ist müde und wurde ja auch gebissen....". Als ich allderdings beim Abwischen der Bretter und Schränkchen 2 wirklich große Blutpfützen entdeckte (die auch nach Stunden z.T. noch nass waren) und weitere zahlreiche Blutspritzer überall oben verteilt sah, da wurde mir doch anders zumute. Ich bin zu Star, habe ihm den Finger hingehalten.....keine Reaktion. Er ist zwar zahm, aber mal eben nur einfach so flüchtet er vor dem Finger schon oder beißt rein. Ich konnte ihn in diesem Moment jedenfalls auch streicheln und dann läuteten bei mir auch endlich die Alarmglocken. Habe ihn einfach so in die Hand nehmen können.....der kleine Spatz hat nichts gemacht, die Augen blieben geschlossen und ich glaube nicht, daß ich mir das nur einbilde......aber er wirkte kühl und fast schon steif in meiner Hand.
Ich habe ihn dann lange in meinen Händen gewärmt und den Lebenspunkt massiert und zum Glück hatte ich auch Carbo vegetabilis-Globuli, wovon ich ihm etwas aufgelöst in Wasser eingefößt habe.

Nun sitzt er seit 2 Tagen im Krankenkäfig bei Wärme und erst gestern gegen Abend konnte man erkennen, daß so langsam wieder richtig Leben in ihn kommt. Er hat in seinem Trinkwasser noch Vitamin K.....und ansonsten eben viel Ruhe und die Wärme.

Ich habe mir natürlich bittere Vorwürfe gemacht, daß ich nach dem Biß nicht gleich gehandelt habe. Aber es sah wirklich nicht schlimm aus und bei den Agas kommen solche Rauferein mit etwas Blut immer mal wieder vor. Auch nach späterer Untersuchung des Fußes kann ich eigentlich nichts feststellen, was schlimm wirkt.....es fehlt nichts, aüßerlich ist heute nichts zu sehen und Star zieht seinen Fuß überhaupt nicht ein, belastet ihn wie immer.

Deshalb frage ich nich nun, wie es sein kann, daß er solche großen Blutmengen verliert.....es war wirklich unheimlich viel, habe ich so noch nie gesehen. Kann es sein, daß es auch unter den Vögeln Bluter gibt und wenn ja, wie kann ich das festellen und was kann ich tun?

Und noch eine Frage, die zwar so nicht direkt zur Themenfrage gehört;
Wie lange sollte man nach solch einem Erlebnis dem Vogel Ruhe geben, ehe man ihn wieder zu den anderen setzt? Ich denke, daß er ohne seine Partnerin schon sehr leidet (er frißt auch nur wenig), zumal diese ja auch noch brütet.

Vielen Dank im voraus für Eure Antworten!
 
Hallo Gabi

Vitamin K ist schon richtig, in einem solchen Fall mit starker Blutung nützt es im Trinkwasser aber nichts.
Da Vitamin K durch Lichteinwirkung sehr schnell zerfällt und der Vogel ja nicht so viel trinkt wäre es besser man gibt ihm einige Tropfen davon direkt ein.
Du kannst als Faustregel rechnen daß zwei Tropfen ca. 0,1 ml ergeben. Ich würde denken daß 0,2 ml in eine Wegwerfspritze aufgezogen und dann in den Schnabel gegeben erstmal ausreichend sind.
Das sollte natürlich gleich passieren wenn die Blutung andauert.

Daß ein Vogel ein Bluter sein soll habe ich noch nicht gehört. Eventuell wurde ein größeres Blutgefäß verletzt oder aber es besteht irgend ein Mangel an Stoffen welche die Blutgerinnung beeinflussen.

Wann Du den Vogel wieder zu seiner Henne setzen kannst wirst Du selber am besten Entscheiden können. Ohne den Vogel selber erlebt zu haben ist es mir nicht möglich dazu was zu sagen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Gabi,
wie schon telefonisch gesagt, aber vielleicht interessiert es ja noch andere:
- Vitamin K einen Tropfen pur (nicht mehr!) bei einer akuten Blutung geben. Dazu immer Crotalus horridus D 12.
Bei arteriellen Blutungen zusätzlich Aconitum C 30, bei venösen Hamamelis C 30.
- Rotlicht nie bei noch aktiver Blutung, kann tödlich enden, weil es die Gefäße weit stellt. Später zur Rekonvaleszenz ist es okay.
- Bei akuten Bißwunden Ledum palustre C 30 geben, bei Schnittwunden Staphisagria C 30, bei stark geröteten und geschwollenen Bißwunden Apis mellifica C 30, bei Verletzungen nervenreichen Gewebes ggf. zusätzlich Hypericum C 30. Bei Quetschungen und Gewebezerreißungen Arnica montana C 30 oder Bellis perennis C 30.
- Bei akuter Schocksymptomatik wie richtig geschehen Rotlicht, Carbo vegetabilis C 30 und Notfallpunkte am Kopf und an der Fußsohle akupressieren.
- Grünlicht fördert die Heilung
Ruhe geben, solange er Ruhe braucht. Sobald er wieder rappelig wird und zu den anderen will, steht dem nichts im Wege.
LG
Thomas
 
Thema: Blutgerinnung bei Vögeln

Ähnliche Themen

Zurück
Oben