Einzelhaltung von einem Nymphensittich

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Meckie

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Hallo,

Ich habe in meiner Straße entdeckt, dass ein Nymphensittich einzeln gehalten wird.
Auf ihn aufmerksam bin ich dadurch geworden, dass er ab und zu Kontaktschreie von sich gibt, während das Fenster offen ist. Als meine Nymphen bei mir eingezogen sind und ich sie vom Auto ins Haus getragen habe, hat er sogar ihnen geantwortet. Einmal konnte ich ihn sogar durch das offene Fenster sehen (das Fenster geht zur Straße raus und ein Fliegengitter ist davorgespannt). Er saß da auf seinem Käfig, d.h. er bekommt immerhin Freiflug.
Dann habe ich mal bei der Person geklingelt bzw. mich durch die ganzen Klingeln durchgeklingelt, bis mir eine Nachbarin aufmachte und mir Auskunft gab, wo der Nymphensittich wohnt. Nach einer halben Ewigkeit hat mir dann ein Mann aufgemacht. Ich hab mir als Ausrede fürs Klingeln ausgedacht, dass ich neu hingezogen bin und auch Nymphensittichhalterin bin (das stimmt) und nicht weiß, wo ich mein Futter kaufen kann (das stimmt nicht). Er gab mir dann Auskunft, dass er im Obi Futter kauft (gesamtes Sortiment von Vitakraft). Dann bin ich direkt dazu gekommen, wie viele Nymphensittiche er hält und er antwortete mir, dass er einen hält. Als ich dann gesagt habe, dass das nicht artgerecht ist und die arme Nymphe gar keinen hat, um sich mit wem unterhalten und so, meinte er nur, dass er von klein auf alleine wäre und fragte mich dann, ob ich ihn geweckt hätte, um ihm nur das zu sagen (es war 15 Uhr). Dann bin ich erstmal gegangen, weil es teilweise ja schlimmer wird, wenn man anfängt mit den Leuten rumzudiskutieren, und ich in Ruhe überlegen wollte, was ich als nächstes tue. Vor der Tür stand übrigens ein Rollator. Deshalb vermute ich fast, dass seine alte Mutter oder so bei ihm lebt und die vielleicht in erster Linie den Vogel haben möchte??? Hab sie aber noch nie gesehen, nur den Rollator. Er selber sieht jedenfalls noch nicht so aus, also ob er einen Rollator bräuchte.

Meine Frage ist, was eure Ideen wären, wie ich dabei weiter vorgehen könnte.
Mir sind schon die Ideen gekommen, Infomaterial in den Briefkasten zu werfen und in einem anderem Forum habe ich auch richtig traurige Geschichten zur Einzelhaltung gefunden, die ich auch reinwerfen könnte. Von anderen Leuten wurde mir auch empfohlen das Tierheim oder einen Amtstierarzt vorbeizuschicken (das mit dem Amtstierarzt kam von einem vk TA, der meinte, dass Einzelhaltung sogar rechtswidrig wäre und in meiner Stadt gäbe es auch eine Amtstierärztin, die sehr engagiert in solchen Dingen ist). Aber da weiß ich immer nicht so genau, wie er dann darauf reagieren würde. Es gibt ja auch Leute, die auf Zwang mit Trotz reagieren und das Gegenteil tun...
Habt ihr irgendwelche Erfahrungen mit so was?

Viele Grüße
Meckie
 
Hallo Mecki,

ja - ich. Geht grandios in die Hose.
Selbst Tierquäler - wobei ich bei dem Nymphie nicht mal von echter Quälerei ausgehe, denn er hat ja wenigstens Freiflug - lieben ihre Tiere. Was auch immer sie darunter verstehen.
Hier mal eingefügt eine Kopie eines Beitrages von mir aus dem letzten Sommer - die Wachtel ist inzwischen tot, irgendwann im November war der Käfig weg.

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Die traurige Geschichte einer Zwergwachtel....

Schräg gegenüber werden Ziervögel gehalten, auch in Propellerkäfigen.
In einem sind 4 Wellies, im anderen ein halbes Dutzend Kanarien. Ohne Freiflug, pralle Nachmittagssonne - sie stehn in einem verglasten Wintergarten. Jedes mal, wenn ich daran vorbeigehe (mindestens einmal täglich) blutet mir sprichwörtlich das Herz.
Vor ein paar Wochen sah ich einen neuen Käfig, Grundfläche ca. Din A4 Blatt, ca. 30 cm hoch. Nix drin außer einem Futterschälchen, einem Wasserspender und einer ziemlich ramponiert aussehende Zwergwachtel, weiblich.
Hunde nach Hause gebracht, 20 min überlegt und dann über die Strasse.
Zur Erklärung - ich halte in einer richtig großen naturbelassenen Außenvoli 8 Nymphen und ein Dutzend Zwergwachteln. Da kommt es auf eine mehr auch nicht an, zumal ich eh 7.5 habe.
Also rüber - nur der Mann war da. Die Wachtel, so wie alle anderen Vögel, gehören seiner Frau. Die Kleine war vorher bei den Kanaries, und die haben sie attackiert und gerupft.

Nachmittags noch mal rüber und das Angebot gemacht, die Wachtel bei mir aufzunehmen. Sie könnte zu jeder Zeit besucht werden, ist ja nur quer über die Straße.
Keine Chance. Nicht mal für 25 Euro plus Besuchen.
Weil die Wachtel ein Geschenk eines Freundes war.

Ich hätte auch eines meiner Männchen dazugegeben, wenn die Dame einen ordentlich eingerichteten Käfig passender Größe mit Verstecken und was anderem als nur Kaninchenstreu errichtet hätte.
Auch keine Chance ...
Der Wachtel geht es doch gut.

Nun sehe ich täglich beim Ausgang mit den Hunden dieses Elend und hoffe, dass die Wachtel bald auf natürliche Weise davon erlöst ist.
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Zweites Beispiel:

Im Nachbarsgarten an kurzem Strick ( maximal ein Meter) angeleinter Welpe ohne Futter, Wasser, Schatten - in der prallen Sonne. Der Knirps hat zum Gotterbarmen gewinselt und gewimmert.
Klingeln, Klopfen, Rufen - angeblich keiner da.

Hab ich mir den Welpen einfach geklaut und abends wieder rübergebracht, als die Hausbewohnerin wieder zu Hause war.
Es war übrigens die ganze Zeit eines ihrer Kinder (Sohn, damals so 12 oder 13) da, welches lieber in Ruhe fernsehen wollte.

Angebot - ich nehm den Welpen, hab ja selber zwei Hunde. Wenn sie mag, auch nur tagsüber als Hundesitter und kostenlos. Ob ich mit zwei oder drei Hunden Gassi gehe ist mir Latte und sobald die Kinder aus der Schule sind und das Hündchen zum Spielen oder Spazierengehen wollen, können sie es abholen.
Da ich von zu Hause aus arbeitete, wäre das alles kein Problem.

Keine Chance. Die Nachbarin wäre einverstanden gewesen, ihr Mann aber nicht.
Kann man also nur aufgeben - allerdings habe ich da die Bemerkung fallen lassen, dass ich beim nächsten mal, wenn ich den Hund so sehe - die Polizei rufe und Anzeige wegen Tierquälerei erstatte.
Wie die Frau ihren Sohn daraufhin zusammendonnerte, habe ich bis zu mir gehört.

Seitdem sind mir mehrmals die Autoreifen zerstochen worden, ich tippe ganz stark auf den Sohn...

Aber das Positive - der Welpe wurde nicht mehr draußen gequält, die Kinder gingen auch spazieren mit ihm, und nach ein paar Wochen wurde er weg gegeben. Keine Ahnung, wohin.

LG
InesH
 
hi meckie,
das ist schwierig vorallem wenn du schon auf ablehnung gestoßen bist und der vogel besitzer der meinung ist das er alles richtig macht - weil er es ja immer schon so gemacht hat.

im grunde gibt es 2 möglichkeiten.
die erste heißt: amtstierarzt - wenn die zuständige wirklich engagiert ist sollte sich das mit einem anruf erledigt haben.

die andere heißt: damit leben und trost daraus ziehen das du deinen ein so schönes leben wie dir möglich ist bietest.
 
Hallo,

Danke für eure Antworten.
Ihr meint also, wenn er schon sagt, dass er ihn von klein auf alleine hält, gehört er zu den beratungsresistenten Leuten und ich habe bei ihm keine andere Möglichkeit als ihm wen vorbeizuschicken? Weil wenn ich ihm jemanden vorbeischicke, hält ihn ja niemand davon ab, sich einfach einen neuen Vogel zu holen, wenn der alte weg ist, vorausgesetzt der alte wird beschlagnahmt, was vermutlich meistens auch nicht passieren wird. Die optimalste Lösung wäre es natürlich, dass er seinen Fehler einsieht und ihn freiwillig abgibt oder seine Haltungsbedingungen verbessert.
Mir tut er vor allem leid, weil er ja eindeutig Kontaktrufe ausstößt und als ich am Anfang die Rufe imitiert habe, um rauszufinden, wie viele es sind und wo er wohnt, hat er mir auch geantwortet. Jetzt mache ich das nicht mehr, weil das ja für ihn doch ein bisschen Quälerei ist, oder? :traurig: Nymphensittiche zu hören, die er niemals sehen wird.
Theoretisch hätte ich ja Platz für weitere Nymphensittiche, in meinem Vogelzimmer sind ja nur 4 Nymphen und ein Partner lässt sich bestimmt auch finden. Aber ob er ihn weggeben würde? Wahrscheinlich eher nicht, wenn ich mir deine Sachen, Inez, durchlese.
 
Thema: Einzelhaltung von einem Nymphensittich

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