Volierenhaltung Mädels und Jungs

Diskutiere Volierenhaltung Mädels und Jungs im Forum Zebrafinken im Bereich Prachtfinken - Hallo zusammen! Ich habe in meiner fast 25qm großen Voliere u.a. 4 Zebramänner. Ich hab schon ein paar Mal versucht Mädels dazu zu setzen. Aber...
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Sicher können ZF nicht bis 3 zählen und fangen deshalb an zu brüten, sondern weil dies hormonell gesteuert ist.
Das ist bei allen Vögeln so und hat nichts mit der Zahl X zu tun.
Das junge Hennen 6 Eier legen und ältere nicht, ist auch ein Gerücht und realitätsfern. Sie legen auch nicht nach, sondern vor der Ablage des 1. Eies steht schon fest, wieviel Eier das Gelege haben wird.
Natürlich weiß man nicht wieviel Eier sie bei den Haltungsmethoden mit ganzjährigen Schlafnestern produzieren, so das es dann in 2. oder 3. Jahr nur für 3 Eier reicht, da der Vorrat an Eizellen erschöpft ist. Dies ist dann aber ein Haltungsfehler und von dem Halter auch verursacht. Man ist ja bei der Schlafnesterplastikeierfraktion schnell auf 50 Eier im Jahr, was unter natürlichen Bedingungen schon mal 4 Jahre Lebendsalter bedeuten kann, wenn sie auch höchstens 2 Jahre in freier Wildbahn erreichen. Das hat aber alles nicht das Geringste mit vernünftiger Unterbringung und Pflege zu tun, auch scheint es sich mir hier zu 90% um gefühltes Wissen zu handeln, welches in der Tat auf viel Vermenschlichung beruht.
Sicher kann man viel von Buchautoren lesen und lernen, wie auch in der AZ 2-2009 wo ein Bekannter Buchautor die Eizahl bei bei Streifenastrilden, in diesem Fall Rotmasken auf 4-6 und die Nestlingsdauer auf 15-16 Tage festlegt.
Tatsächlich ist die Höchstzahl 4, der Durchschnitt jedoch 3 Eier, die Nestlingsdauer mit 20 -21Tagen so lang wie bei vielen anderen Prachtfinken auch. Die angegebenen Daten beziehen sich dann eher auf Cardueliden.
Es ist immer entscheidend, wer von wem abschreibt und ob der Vorgänger seine Brille auf hatte, oder auch einwandfrei den Kalender handhaben konnte.
Gruß
Ivan
 
Man wird ja leicht zum Schwätzer mit "gefühltem" Halbwissen degradiert besonders von Menschen, die nur glauben, es besser zu wissen. Spekulative Äußerungen tun nichts zur Sache. Um der Diskussion eine konstruktive Wendung zu geben, will ich folgende Gedanken hinzufügen.

Tiere sind ja keine Maschinen, deswegen ist ihr Verhalten nicht nach Programm. Sie sind Lebewesen, die ihr Verhalten an Gegebenheiten ausrichten, wie es ihre erblichen Veranlagungen erlauben. Da gibt es Toleranzen.

Wenn die Lebensumstände günstig sind, was im Allgemeinen auf vernünftige Unterbringung und Haltungsmethoden basiert, dann erwacht der Vermehrungstrieb. Bei unseren heimischen Vögeln sind es (bei einer guten Versorgung in Obhut) steigende Temperaturen und länger werdende Tage. Sie bereiten sich auf die Brutsaison vor in vielerlei Aktivitäten.

Tiere aus Mangelgebieten, wie Zebrafinken, reagieren spontan auf günstigere Lebensbedingungen, wie z.B. nach Regen, wo mehr Wasser und bessere Nahrung zur Verfügung stehen. Zebrafinken sind auf solche spontanen Reaktionen angewiesen, sie haben sich spezialisiert. Sie legen alles daran, in sehr kurzer Zeit sehr viel Nachkommen zu erschaffen: Intensiver Nestbau, große Gelege, früher Brutzeitpunkt, Aufmerksamkeit auf alle Jungen (nicht nur die Kräftigeren).

Nun ist das Leben in Menschenobhut eigentlich immer so günstig, dass sie vermehrungsbereit sind. Sie legen dann sogar ohne Schlafnester viele Eier, die irgendwo hinfallen oder auf den Boden gelegt werden. Sie suchen jeden Abend eine Schlafstätte auf, in der sie sich sicher fühlen. Wenn sie suchen müssen, werden sie sehr unruhig.

Soll man jetzt künstlich Mangelsituationen herbeiführen um dann vielleicht noch als Tierquäler bezeichnet zu werden?
Wenn man die Tiere Mangel erleben lässt, ist es dann nicht eine natürliche Reaktion, dass bei besseren Verhältnissen dann mit größeren Gelegen reagiert wird, um dieses Mangelerlebnis zu kompensieren?

Nicht weil die Haltungsbedingungen so schlecht sind oder weil sie sich im Eierlegen aufbrauchen, sind die Gelege kleiner, sondern weil die Lebensbedingungen konstant günstig sind. Sie Leben nicht kürzer, weil sie viele Eier produzieren (nicht mehr, als andere), sondern weil klimatische Faktoren und Platzverhältnisse in einer AV die Vögel ganz anders fordern, als eine Stubenhaltung.

Welche Art Haltung jetzt besser ist und warum kann ja noch mal in einem eigenen Thread diskutiert werden.
 
Soll man jetzt künstlich Mangelsituationen herbeiführen um dann vielleicht noch als Tierquäler bezeichnet zu werden?
Wenn man die Tiere Mangel erleben lässt, ist es dann nicht eine natürliche Reaktion, dass bei besseren Verhältnissen dann mit größeren Gelegen reagiert wird, um dieses Mangelerlebnis zu kompensieren?
Ja, genau das! Natürlich sollen die Vögel nicht hungern oder Dürreperioden aushalten müssen, das könnten die gezüchteten ZF auch nicht durchhalten. Aber man simuliert in geeigneter Jahreszeit eine margere Zeit, in der eben kein frisches Grün, keine unendliche Vielfalt an Grassamen sprich Hirse zur Verfügung steht. Nicht mehr und nicht weniger!

Leider ist es nun einmal eine Tatsache, das Futter in seiner ganzen Vielfalt das ganze Jahr hindurch ohne Veränderung gegeben wird. Wenn ich von margerer Fütterung spreche, dann meine ich nicht weniger füttern sondern nicht so Vielfältig. Der Begriff Brutpausendiät (Silberhirse mit Knaulgrassamen) gewinnt also mehr an Bedeutung und hat in diesem Fall durchaus seine Berechtigung.

Nicht weil die Haltungsbedingungen so schlecht sind oder weil sie sich im Eierlegen aufbrauchen, sind die Gelege kleiner, sondern weil die Lebensbedingungen konstant günstig sind. Sie Leben nicht kürzer, weil sie viele Eier produzieren (nicht mehr, als andere), sondern weil klimatische Faktoren und Platzverhältnisse in einer AV die Vögel ganz anders fordern, als eine Stubenhaltung.
Das ist unumstritten, in AV sind die Vögel nun einmal ganzjährig anders gefordert als in Innenräumen.
Aus diesem Grund muss man die verschiedensten Haltungsmethoden auch getrennt sehen. Man darf nicht alles in einen Topf werfen.
 
Das bei solch einer Haltung mit ganzjährigem Bereitstellen von Nistgelegenheiten auch eine Unzahl Eier produziert werden, sollte jedem, der nur Ansatzweise mit ZF zu tun hat, als logische Konsequenz erscheinen.
Man liest viel, aber kaum eine Sache wird wirklich in ihrer ganzen Tragweite durchleuchtet, lediglich ist jeder bemüht dem Anderen zu erzählen, was für ein genialer Halter er doch ist. Da wird lustig drauf los geschrieben, bloß sind die Schlußfolgerungen nur der eigenen Selbstdarstellung vorbehalten, nicht aber tatsächlichen Gegebenheiten und den Resultaten aus den Haltungsbedingungen.
Manch einer hat schon ZF vor vielen Jahrzehnten gehalten und keinem ist aufgefallen, da sie nur als Junghennen durchschnittliche Eizahlen produzieren, die dann schnell in den Jahren danach auf die Hälfte reduziert werden.
Bei den meisten legen sie nach 4 Jahren noch durchschnittliche Eizahlen und keiner hat sich je gefragt, was er doch falsch macht, da seine und die Vögel seiner Kollegen gar nicht in das Bild des hier beschriebenen Zebrafinken passen.
Sollte das wirklich an den unterschiedlichen Haltungsbedingungen liegen, oder haben alle diese Leute Ausnahmevögel, die sich nicht unter normale ZF einordnen lassen?
Ebenso, das man mit Leichtigkeit Voraussetzungen schaffen kann, die die Tiere schonen.
Sicher haben viele der selbst ernannten Experten noch nichts von saisonaler Fütterung gehört, sicher auch nicht, das dies nicht unter Tierquälerei fällt.
Da würde ich doch eher sagen, das die Dauerproduktion von Gelegen, in dem man die Tiere immer wieder zur Brut animiert, eher diesen Tatbestand erfüllt.
Ivan
 
Thema: Volierenhaltung Mädels und Jungs

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