Doktorarbeit Müller
Danke, Piaf, die Arbeit kannte ich schon.
Auf Seite 12:
"2.1 Abstammung der Stadttaube
Es gilt als gesichert, daß die Felsentaube (Columba livia) die Stammform der Haustauben (Columba livia forma domestica) und auch der verwilderten Haustauben, der Stadttauben (Columba livia forma urbana), ist (WESTERLAGE 1986, HAVELKA
1995, VOGEL 1997). Charles Darwin konnte dies schon Mitte des 19. Jahrhunderts durch Kreuzungsversuche nachweisen (HAAG-WACKERNAGEL 1994b).
Der Weg von der Felsen- zur Stadttaube ist jedoch nicht eindeutig belegt. Nach JOHNSTON et al. (198
werden zwei Hypothesen für die Entstehung der Stadttaubenpopulationen diskutiert: die Synanthropie- und die Verwilderungshypothese.
Die Synanthropiehypothese besagt, daß sich die Felsentauben als Kulturfolger freiwillig dem Menschen angeschlossen, von dessen Getreide gefressen und in seinen Gebäuden gebrütet haben. Aus den dörflichen Siedlungen wurden im Laufe der Zeit Städte und diese Felsentauben bildeten den Grundstock für die heutigen Stadttauben.
Die Verwilderungshypothese geht davon aus, daß die Stadttauben aus entflogenen und/oder vernachlässigten Haustauben entstanden sind.
Beide Möglichkeiten dürften regional unterschiedlich zutreffen (HAAG-WACKERNAGEL 1994b), wobei für Mitteleuropa die Verwilderungshypothese die Wahrscheinlichere ist, da hier nur sehr begrenzt Felsentauben vorkommen und – kamen (BREHMS NEUE TIERENZYKLOPÄDIE 1990).
Nach HERRE und RÖHRS (1990) sind Stadttauben sicher verwilderte Nachfahren von Haustauben. Den stärksten Anteil am Zuflug zu Stadttaubenschwärmen haben heute entflogene Brieftauben (HAVELKA 1995), deren Zahl ALTHERR (1996) mit über 100.000 pro Jahr angibt."
In diesem Text steht aber ziemlich eindeutig das Gegenteil von dem, was Heinrich schrieb!
Vielleicht hat er ja noch was anderes entdeckt?