"Kusshand" oder auch Faust

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Nowanda

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Hallo liebe Forummitglieder,
nach dem mein Moppel über das Jahr wieder Gewicht und Energie zugelegt hat, ist nun leider was Neues passiert. Als ich ihn und Maddy morgens aus dem Schlafkäfig holte, ist mir wenig später am Futtepaltz aufgefallen, dass Moppel die Zehen seines linken Fußes so merkwürdig eingeknickt hat. Fotos habe ich mal dazu hochgeladen. Er hat sich ganz normal verhalten, humpelte auf den Zehen ohne Anzeichen von Schmerzen - als wenn nichts wäre. Gefuttert hat er ebenfalls mit normalem Appetit. Die Tierärztin Fr. Feder in der Praxis Dr. Kling hat ihn untersucht und wie ich auch schon festgestellt, dass er links wenig Kraft hat, aber mit den Zehen greifen kann. Die Gelenke Fuß/Zehen links seien schwergängig. Neben dem Crataegutt und Renes/Viscum bekommt er seit Freitag noch 0,1 ml Cerebrum/Cactus und als Schmerzmittel 0,1 ml Metacam. Die möglichen Ursachen blieben unklar - auf einen neurologischen Hintergrund würde die "Kusshand" hinweisen, aber es könnte auch Arthrose sein. Moppel ist jetzt 28 Jahre bei mir und ein Wildfang. Also dürfte er schon über 30 Jahre sein... einen durchschlagenden Erfolg mit den Medikamenten gibt es bislang nicht. Wenn er landet, knicken seine Zehen um, immer noch wenig Kraft im linken Fuß, die längere hintere Zehe bleibt meist umgeknickt, während die beiden vorderen sich beim Laufen dann meist strecken. Dies ist ein kleiner Erfolg! Er klettert, er läuft und macht alles wie bisher auch. Doch dauerhaft strecken sich die Zehen bisher nicht.

Blutabnahme und Röntgen erfolgte nicht - er hat ja ein vergrößertes Herz, das schon bei dieser "kurzen" Untersuchung raste und sehr unregelmäßig schlug. Frau Feder wollte ihn nicht noch mehr belasten. Blutwerte waren im Januar bestens.
Moppel01.jpg Moppel03.jpg
Meine Frage nun an euch: wer kennt dieses Symtom? Wer hätte Ideen dazu? Wer hat Erfahrung mit Schlaganfällen? Könnte dies einer gewesen sein? Was ratet ihr mir, weiter zu veranlassen?

Die Medikamente soll ich zunächst noch diese Woche geben, dann soll ich mich noch mal melden. Sollte sich gar nichts verbessern, eventuell dann die Niere röntgen und der Hinweis, der Fuß konnte auch dauerhaft so bleiben...

Beste Grüße
Martina
 
Hallo Martina,

es sollte dringend ein Röntgen erfolgen, das hätte eigentlich gleich gemacht werden müssen. einfach um festzustellen, ob ein Organ vergrößert ist. Ebenso eine Blutabnahme, um die Organwerte zu bestimmen. Der Grund für eine solche Kußhandstellung kann alles mögliche sein, sollte deswegen versucht werden abzuklären.

Frau Feder wollte ihn nicht noch mehr belasten. Blutwerte waren im Januar bestens.
Die Blutwerte können schon wenige Tage später verändert sein und von Januar bis jetzt Dezember ist fast ein ganzes Jahr.

Vielleicht erwägst Du in dem Fall eine Zweitmeinung einzuholen, dann empfehle ich Dir Dr. Mandy Carnarius.

Ich wünsche dem Kleinen auf jeden Fall gute Besserung und bitte halt uns auf dem Laufen.den
 
Hallo Susanne,
also schlauer sind Moppel und ich jetzt auch nicht.
Die Blutwerte (Leber, Niere, Kalzium) sind alle unauffällig. Das Röntgenbild zeigt nach wie vor eine stark vergrößerte Niere. Warum das Renes/Viscum nicht geschlagen hat, wusste keiner (bekommt er seit Januar). Außerdem hat es die Athrose im linken Fuß bestätigt. Fr. Feder meint aber, das würde nicht die "Kusshand" bzw. die "gelähmten Zehen" erklären. Daher weist sie immer noch auf Aspergillose - die Luftsäcke seien leicht verschattet. Sonst ist kein Hinweis aus Aspergillose auf dem Röntgenbild zu sehen und Moppel zeigt auch keinerlei äußere Anzeichen darauf... dennoch meint Fr. Feder, er müsste auch keine Anzeichen zeigen und die Aspergillose führt aufgrund der Pilzgiftstoffe zu der vergrößerten Niere, die ihrerseits auf die Nerven drückt und damit das neurologische Bild der "Kusshand" hervorruft. Puhh....???

Medikamente bekommt er jetzt:
14 Tage Pilzkur, tägl. 0,35 ml der Lösung: 100mg Vfend/2,5 ml Cactus Comp.
tägl. 0,1 ml Metacam (ausschleichen und mit Traumeel ersetzen)
tägl. 0,2 ml Renes/Viscum, 0,2 ml Cactus/Cerebrum

Unzufrieden macht mich, dass mir die Erfolgskontrolle fehlt - Moppel zeigt doch keine Anzeichen von Aspergillose, woher soll ich wissen, dass das Vfend etwas bringt? Gefieder super, frisst super, spielt und klettert wie gewohnt dolle, kein Durchfall, keine Atemprobleme - und wie soll ich wissen, ob sich die Niere verbessert (wieder kleiner wird)? Ich kann den Vogel nicht dauernd röntgen! Ja, sagt Fr. Feder, das soll ich am Allgemeinbefinden des Vogels erkennen... ähm, sagte ich schon, dass hier alles supi erscheint?
Also meiner Meinung nach nur die Zehen, da könnte man was erkennen. Aber hier könnte eine Verbesserung auch einfach am Schmerzmittel liegen, da weiß ich immer noch nichts über Niere oder Aspergillose.
Also, ich mach das alles natürlich, aber es beleibt ein unbefriedigendes Gefühl.
Vielleicht gehe ich mit den Röntgenbildern und dem Blutbild mal zu deiner Empfehlung nach Zehlendorf für eine Zweitmeinung...
Gruß
Martina
 
Ob sich die Niere verbessert, wirst Du an dem Fuß sehen.
Es kann sein, dass er trotz Arthrose keine grossen Schmerzen hat, weil die Niere wohl auf den Beinnerv drückt und folglich das Bein etwas taub ist = auch nicht wirklich weh tut.
So plötzlich kommen solche Veränderungen eigentlich auch nicht durch Arthrose.
Trotzdem ist es sicher nicht verkehrt, mal für etwa 1 Woche das Metacam zu geben und Traumeel hinterher schadet ja auch nicht.

Ggf. könntest Du noch Vitamin-B-Komplex für die Nerven geben, schadet ja auch nicht - aber ich weiss nicht, ob das in so einem Fall etwas bringen könnte.

Ist der Kot denn auch normal? Nierenprobleme machen ja gern wässrigen Kot.

Viele Grüße,
Saja
 
Liebe Saja,
du hast mir schon so toll mit dem Vergleich Metacam - Traumeel weitergeholfen, vielen Dank. Ich mach das jetzt so, wie du es vorgeschlagen hattest.
Zum Thema Niere-Nerv-Bein hatte Susanne unter "Apergillose" etwas zu meinem Thema geschrieben. Ich denke, ich werde mit Röntgenbildern und Blutbildern zwei weitere Vogelspezialisten dazu befragen. Ich bin zu diesem Zusammenhang noch etwas unsicher, was genau die vergrößerte Niere bewirkt hat.
Plötzlich ist das mit dem Füßchen tatsächlich aufgetreten - über Nacht. Wobei ist ehrlicherweise zugeben muss, dass ich irgendwie denke, schon hin und wieder mal gefühlt zu haben, dass Moppel nicht mit beiden Füßchen gleichfest meine Finger gegriffen hat (beim auf die Hand kommen). Eine Idee war ja auch, ob er einen leichten Schlaganfall hatte? Oder ist er über Nacht irgendwo hängen geblieben? Jedenfalls wurde ja wohl die Athrose selbst im Röntgenbild nachgewiesen.
B-Vitamine bekommen beide Graupis und der Kot ist sowas von normal ;-) der Nierenblutwert ist auch unauffällig.
Nach einer durchwachten Nacht habe ich mich jetzt auch dazu entschlossen, mit Vfend erst nach den Zweitmeinungen zu beginnen. Da er keine Anzeichen für Aspergillose zeigt und trotz Tierarzt gestern mit Röntgen und Blutabnahme zu Hause rumtobte, doll gefressen und sogar die Maddy gemobbt hat, ist auch meiner Sicht auch keine Eile damit angesagt.

LG,
Martina
 
Hallo Martina, ach, Deinen anderen Thread habe ich garnicht gesehen (da ich "nur" Wellensittiche habe, schaue ich nie in die Aspergillose-Ecke).
Wenn Du die Möglichkeit hast, ist eine zweite Meinung bestimmt nicht verkehrt.
Kurioserweise scheinen Nierenproblem+Arthrose in diesem Bein "gern" mal zusammen aufzutreten, ich hatte auch mal einen Wellensittich mit beidem und habe auch von anderen, allerdings auch Wellensittichen, gelesen, wo es auch so war.
Ich glaube, Nierenprobleme können theoretisch auch Wasser in der Lunge verursachen (genau wie Herzprobleme), das müsste ein TA dann aber hören können, wenn er den Vogel abhört. Das würde auch einen Schatten auf dem RöBi machen, inwieweit das anders aussähe als Aspergillus weiss ich aber nicht.
Ggf. könntest Du gegen den Aspergillose-Verdacht auch inhalieren, das ist harmloser als orale Medikamente, aber das Gerät leider nicht ganz billig.
Viele Grüße und ich hoffe, einer der anderen TAs bringt Dich weiter!
Saja
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine eindeutige Diagnose oder Abhilfe haben wir noch immer nicht. Allerdings hat er das Vfend im Demzember über 10 Tage bekommen. Aktuell zeigt sich die Situation mit den Zehen ein klein wenig verbessert: er landet zwar immer noch oft mit verkrumpelten Zehen, aber dann hebt er den Fuß aktiv und senkt die Zehen gerade ab. Meist sind dann alle vier gerade gestreckt, manchmal steht ein Zeh dann noch auf der Kralle. Aber grundsätzlich scheint es ihn nicht so sehr zu behindern - er macht alles wie sonst auch. Das beruhigt mich, denn ich glaube nicht mehr so richtig daran, dass wir das dauerhaft wieder "repariert" kriegen. Aber die "Fitness" vom Fuß unterscheidet sich auch von Tag zu Tag. Mal geht es besser, so wie gerade und dann erlebt er einen kompletten Rückfall, bei alle Zehen geknickt bleiben. Also die Niere scheint sich nicht verkleinert zu haben...

lG
Martina
 
Hier mal ein Update:
Auch nach drei Jahren hat sich nichts verändert. Eine Ursache konnte auch nach vielen unterschiederlichen Untersuchungen nicht gefunden werden. Die letzte TA Aussage zur Niere war, dass sie zwar groß, aber wohl eher nicht ausschlaggebend für dieses Symptom sei. Der Fuß ist immer warm, Durchblutungsstörung war damit auch auszuschließen. Aspergillose zum Glück auch keine.
Moppel hat sich inzwischen damit arrangiert und kommt zurecht. Sogar an senkrechten Stäben im Käfig klettert er problemlos hoch. Und die Maddy "beglücken" tut er auch noch :-) wenn auch etwas wacklig. Unverändert ist auch, dass es mal besser und mal schlechter mit dem Fuß, bzw. mit dem Strecken der Zehen geht. Jedoch muss ich ihm regelmäßig die Krallen kurz feilen, damit er nicht hängen bleibt.
Habe auch gerade wieder aktuelle Blutwerte bekommen, die super sind (inzwischen ist er 34 Jahre)! Also müssen Moppel und ich einfach damit leben...
 
Hallo, mir wurde die plötzliche Kusshand Stellung folgendermaßen erklärt. Wenn sich die Niere vergrößert kommt es zu einem einklemmen eines Nervs. Bei Vögeln ist die Anatomie diesbezüglich anders angeordnet.
Kann sich ändern muss es aber nicht. Kommt dann nur drauf an, wie der Vogel damit klar kommt.
Liebe Grüße
 
Warum das Renes/Viscum nicht geschlagen hat, wusste keiner (bekommt er seit Januar).

Vielleicht, weil es ein rein homöopathisches Produkt ist, mit in keiner Studie geprüften Wirkstoffen und in hoher Verdünnung, dessen Wirksamkeit nicht in einer einzigen wissenschaftlichen Ansprüchen genügenden Studie getestet, geschweige denn belegt wurde, sondern reine Hypothese ist.
Lange Rede kurzer Sinn.....ich würd eher doch eher schulmedizinisch behandeln, statt auf Wunderwirkungen zu hoffen..

Aber gut zu hören, dass es dem Vogel offenbar langfristig zumutbar geht.
 
Thema: "Kusshand" oder auch Faust
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