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Kirsten33
Guest
Hallo liebe Vogelfreunde,
es folgt ein etwas ausführlicher Bericht über unsere Vögel und die damit verbundene Problematik, die sich uns zur Zeit darstellt. Vielleicht macht sich ja der ein oder andere die Mühe, alles zu lesen und hat vielleicht einen guten Rat für uns. Wir wären sehr dankbar dafür!
Meine Freundin und ich sind vor sechs Wochen unfreiwillig (wegen Krankheitsfall in der Familie) in den Besitz von drei Wellensittichen gekommen. Die drei heißen Horst (blaues Männchen), Hühnchen (grünes Weibchen) und Butschi (grüngelbes junges Männchen). Der kleine Butschi ist erst einen Tag zuvor, bevor wir die Vögel notfallmäßig bei uns in Pflege genommen haben, zu den zwei anderen dazugekommen. Und leider wissen wir über den Kleinen nicht viel mehr, als dass er noch sehr jung ist und noch nie fliegen konnte: es war trotz umfangreicher Recherche nicht zu ermitteln, woher er eigentlich stammt. Er hat keine Flug- und Schwanzfedern und auch keinen Ring (!). Ein richtig kleines Sorgenkind also, das wir sehr in unser Herz geschlossen haben. Also, er kann schon ein wenig flattern mit den kleinen Flügelchen. Manchmal stürzt er sich aus großen Höhen herunter und kommt erstaunlicherweise durch seine Flattertechnik immer unversehrt unten an. Anfangs hatten wir echt Angst um ihn, aber mittlerweile machen wir uns keine großen Sorgen mehr, weil wir sehen wie gut er es hinkriegt. Außerdem glauben wir, dass ihm das bisschen Herumgeflattere wohl auch ganz gut tut. Und jeden Tag meinen wir zu sehen, dass seine Flügelchen wachsen. Aber dass geht jetzt schon sechs Wochen so, und ich glaube wir bilden uns das nur ein.
Jedenfalls ist Butschi nach kurzer Eingewöhnungsphase mit Horst und Hühnchen (die lebten davor schon ca. 4-5 Jahre zusammen) total aufgelebt. Er ist ein richtiger Kletterkünstler geworden und insgesamt viel munterer und fideler als zuvor (aber leider noch weit entfernt von Horst und Hühnchen, die sind nämlich so richtig aufgeweckte Energiebündel).
Wir waren total froh, als Horst plötzlich Interesse an dem kleinen Butschi zeigte: er ging ständig zu ihm, quatschte ihn voll, wackelte aufgeregt mit seinem Kopf, beschnäbelte ihn und versuchte ständig, sich ihm zu nähern. Wir waren so froh, dass Butschi endlich Kontakt zu Mitvögeln hatte.
Anfangs dachten wir, dass sei so eine Art Vaterinstinkt oder Beschützerinstinkt, weil Horst ja auch wahrnimmt, dass Butschi ein wenig eingeschränkter ist, zumindest, was die Flugfähigkeit betrifft. Mittlerweile wissen wir aber, dass Horst sich heftigst in Butschi verliebt hat. Horst nutzt fast jede Gelegenheit, um Butschi nah zu sein, wuselt ständig aufgeregt um ihn herum und oft endet dieses Gehabe in einer heftigen Knutschorgie.
Wie man sich nur unschwer vorstellen kann, ist seine ehemalige Partnerin Hühnchen damit nicht sehr einverstanden (wäre ich auch nicht!). Immer wenn sich Horst dem Butschi nähert, kommt sie wie eine zickige Motzpuppe dazu und sorgt für Aufregung. Sie hackt dann ab und zu nach Horst oder Butschi oder versucht, die beiden einfach nur in ihrem Liebesglück zu stören. Alle drei sitzen z.B. auf dem Käfig, Horst rennt zu Butschi, beschnäbelt ihn kurz, rennt dann Richtung Hühnchen und versucht sie zu verjagen, dann wieder zu Butschi und so geht dass immer weiter. Butschi steht dann regungslos auf dem Fleck und schaut sich das Gekabbel zwischen Horst und Hühnchen an. Wenn Hühnchen zwischendurch mal die Energie ausgeht, herrscht eine Weile Ruhe: Hühnchen zieht sich zur Erholung auf die 2,30m hohe Yuccapalme zurück und Horst und Butschi können sich ungestört beschnäbeln. Auch wenn alle drei fressen, kehrt Ruhe ein.
Allerdings sucht Horst manchmal auch Hühnchens Nähe, aber sie zickt dann nur rum und wirklich liebevollen Körperkontakt gibt es zischen ihnen nicht.
Wir haben den Eindruck, dass Horst mit Butschi die Liebe und Zuneigung erfährt, die er zusammen mit Hühnchen nie bekommen hat. So eine Innigkeit wie zwischen Horst und Butschi hat es zwischen Horst und Hühnchen nie gegeben. Und so sehr wir uns auch darüber freuen, dass Horst und der kleine Butschi sich so sehr lieben, so sehr betrübt es uns wiederum, dass Hühnchen seit Butschis Einzug ein zunehmend frustriertes Verlassenendasein führt.
Horst ist ein sehr freundlicher, aufgeweckter, kontaktliebender Vogel. Er zwitschert viel herum und ist der aktivste von allen. Hühnchen dagegen ist zwar auch sehr aktiv und fidel, wirkt aber zugleich eher ein wenig verschlossen und abgeklärter. Wahrscheinlich fehlt ihr einfach nur der richtige Partner (und natürlich ist sie zutiefst enttäuscht von ihrem Ex-Mann...)
Butschi ist noch jung, ziemlich schüchtern und muss sich wohl erst noch finden. Er wird aber von Tag zu Tag aktiver und mutiger. Die Annäherungen gehen immer von Horst aus, aber Butschi ist nie abgeneigt. Wenn Horst ab und zu auch mal auf die Yuccapalme fliegt, dann wird Butschi im Käfig ganz wild, klettert heraus und beruhigt sich erst, wenn Horst wieder da ist. Und das passiert recht schnell, denn Horst lässt den Butschi nicht lange allein.
So, lange Rede kurzer Sinn: wir beide sind jetzt ein wenig ratlos, was wir mit unserer Rasselbande machen sollen, damit wieder Frieden und Liebe für alle Vögel einkehrt. Ein neuer Vogel für Hühnchen kommt nicht in Frage, da in unserer Lebensplanung eher gar keine Vögel vorkamen – wenn wir auch inzwischen unsere Asylvögel in’s Herz geschlossen haben
Wir wissen sowieso noch nicht, was wir machen, wenn erst mal der Sommer kommt. Wir haben eine Dachwohnung über zwei Etagen mit großer Dachterrasse und im Sommer ist die Terrassentür fast immer auf. Da die Vögel aber Freiflug gewohnt sind (und weiterhin ihren grazilen, athletischen Flug-Körper behalten sollen), müssen wir uns auch diesbezüglich noch eine Lösung einfallen lassen. Die Vögel den ganzen Tag im Käfig einzusperren und nur stundenweise frei fliegen zu lassen ist für uns unvorstellbar.(...im Geiste konstruieren wir bereits die dollsten Welli-Spielplätze mit Aussen-Voliere...)
Aber was die aktuelle Problematik betrifft: Sollten wir uns von einem der Vögel trennen? Wenn ja, welcher? Oder sollten wir es mit einem Plastikvogel als „Partner“ für Hühnchen versuchen? (irgendwie ziemlich doof...) Oder allen drei noch etwas Zeit geben? (Wie schon am Anfang erwähnt: diese Dreier-WG besteht erst seit ca. sechs Wochen).
Wir wissen zur Zeit nicht so recht weiter und wären dankbar für Eure Ratschläge.
Anbei noch einige Fotos von unseren lieben Vögeln.
Danke für Eure Hilfe und viele Grüße aus Hamburg
Kirsten und Sanna
es folgt ein etwas ausführlicher Bericht über unsere Vögel und die damit verbundene Problematik, die sich uns zur Zeit darstellt. Vielleicht macht sich ja der ein oder andere die Mühe, alles zu lesen und hat vielleicht einen guten Rat für uns. Wir wären sehr dankbar dafür!
Meine Freundin und ich sind vor sechs Wochen unfreiwillig (wegen Krankheitsfall in der Familie) in den Besitz von drei Wellensittichen gekommen. Die drei heißen Horst (blaues Männchen), Hühnchen (grünes Weibchen) und Butschi (grüngelbes junges Männchen). Der kleine Butschi ist erst einen Tag zuvor, bevor wir die Vögel notfallmäßig bei uns in Pflege genommen haben, zu den zwei anderen dazugekommen. Und leider wissen wir über den Kleinen nicht viel mehr, als dass er noch sehr jung ist und noch nie fliegen konnte: es war trotz umfangreicher Recherche nicht zu ermitteln, woher er eigentlich stammt. Er hat keine Flug- und Schwanzfedern und auch keinen Ring (!). Ein richtig kleines Sorgenkind also, das wir sehr in unser Herz geschlossen haben. Also, er kann schon ein wenig flattern mit den kleinen Flügelchen. Manchmal stürzt er sich aus großen Höhen herunter und kommt erstaunlicherweise durch seine Flattertechnik immer unversehrt unten an. Anfangs hatten wir echt Angst um ihn, aber mittlerweile machen wir uns keine großen Sorgen mehr, weil wir sehen wie gut er es hinkriegt. Außerdem glauben wir, dass ihm das bisschen Herumgeflattere wohl auch ganz gut tut. Und jeden Tag meinen wir zu sehen, dass seine Flügelchen wachsen. Aber dass geht jetzt schon sechs Wochen so, und ich glaube wir bilden uns das nur ein.
Jedenfalls ist Butschi nach kurzer Eingewöhnungsphase mit Horst und Hühnchen (die lebten davor schon ca. 4-5 Jahre zusammen) total aufgelebt. Er ist ein richtiger Kletterkünstler geworden und insgesamt viel munterer und fideler als zuvor (aber leider noch weit entfernt von Horst und Hühnchen, die sind nämlich so richtig aufgeweckte Energiebündel).
Wir waren total froh, als Horst plötzlich Interesse an dem kleinen Butschi zeigte: er ging ständig zu ihm, quatschte ihn voll, wackelte aufgeregt mit seinem Kopf, beschnäbelte ihn und versuchte ständig, sich ihm zu nähern. Wir waren so froh, dass Butschi endlich Kontakt zu Mitvögeln hatte.
Anfangs dachten wir, dass sei so eine Art Vaterinstinkt oder Beschützerinstinkt, weil Horst ja auch wahrnimmt, dass Butschi ein wenig eingeschränkter ist, zumindest, was die Flugfähigkeit betrifft. Mittlerweile wissen wir aber, dass Horst sich heftigst in Butschi verliebt hat. Horst nutzt fast jede Gelegenheit, um Butschi nah zu sein, wuselt ständig aufgeregt um ihn herum und oft endet dieses Gehabe in einer heftigen Knutschorgie.
Wie man sich nur unschwer vorstellen kann, ist seine ehemalige Partnerin Hühnchen damit nicht sehr einverstanden (wäre ich auch nicht!). Immer wenn sich Horst dem Butschi nähert, kommt sie wie eine zickige Motzpuppe dazu und sorgt für Aufregung. Sie hackt dann ab und zu nach Horst oder Butschi oder versucht, die beiden einfach nur in ihrem Liebesglück zu stören. Alle drei sitzen z.B. auf dem Käfig, Horst rennt zu Butschi, beschnäbelt ihn kurz, rennt dann Richtung Hühnchen und versucht sie zu verjagen, dann wieder zu Butschi und so geht dass immer weiter. Butschi steht dann regungslos auf dem Fleck und schaut sich das Gekabbel zwischen Horst und Hühnchen an. Wenn Hühnchen zwischendurch mal die Energie ausgeht, herrscht eine Weile Ruhe: Hühnchen zieht sich zur Erholung auf die 2,30m hohe Yuccapalme zurück und Horst und Butschi können sich ungestört beschnäbeln. Auch wenn alle drei fressen, kehrt Ruhe ein.
Allerdings sucht Horst manchmal auch Hühnchens Nähe, aber sie zickt dann nur rum und wirklich liebevollen Körperkontakt gibt es zischen ihnen nicht.
Wir haben den Eindruck, dass Horst mit Butschi die Liebe und Zuneigung erfährt, die er zusammen mit Hühnchen nie bekommen hat. So eine Innigkeit wie zwischen Horst und Butschi hat es zwischen Horst und Hühnchen nie gegeben. Und so sehr wir uns auch darüber freuen, dass Horst und der kleine Butschi sich so sehr lieben, so sehr betrübt es uns wiederum, dass Hühnchen seit Butschis Einzug ein zunehmend frustriertes Verlassenendasein führt.
Horst ist ein sehr freundlicher, aufgeweckter, kontaktliebender Vogel. Er zwitschert viel herum und ist der aktivste von allen. Hühnchen dagegen ist zwar auch sehr aktiv und fidel, wirkt aber zugleich eher ein wenig verschlossen und abgeklärter. Wahrscheinlich fehlt ihr einfach nur der richtige Partner (und natürlich ist sie zutiefst enttäuscht von ihrem Ex-Mann...)
Butschi ist noch jung, ziemlich schüchtern und muss sich wohl erst noch finden. Er wird aber von Tag zu Tag aktiver und mutiger. Die Annäherungen gehen immer von Horst aus, aber Butschi ist nie abgeneigt. Wenn Horst ab und zu auch mal auf die Yuccapalme fliegt, dann wird Butschi im Käfig ganz wild, klettert heraus und beruhigt sich erst, wenn Horst wieder da ist. Und das passiert recht schnell, denn Horst lässt den Butschi nicht lange allein.
So, lange Rede kurzer Sinn: wir beide sind jetzt ein wenig ratlos, was wir mit unserer Rasselbande machen sollen, damit wieder Frieden und Liebe für alle Vögel einkehrt. Ein neuer Vogel für Hühnchen kommt nicht in Frage, da in unserer Lebensplanung eher gar keine Vögel vorkamen – wenn wir auch inzwischen unsere Asylvögel in’s Herz geschlossen haben
Wir wissen sowieso noch nicht, was wir machen, wenn erst mal der Sommer kommt. Wir haben eine Dachwohnung über zwei Etagen mit großer Dachterrasse und im Sommer ist die Terrassentür fast immer auf. Da die Vögel aber Freiflug gewohnt sind (und weiterhin ihren grazilen, athletischen Flug-Körper behalten sollen), müssen wir uns auch diesbezüglich noch eine Lösung einfallen lassen. Die Vögel den ganzen Tag im Käfig einzusperren und nur stundenweise frei fliegen zu lassen ist für uns unvorstellbar.(...im Geiste konstruieren wir bereits die dollsten Welli-Spielplätze mit Aussen-Voliere...)
Aber was die aktuelle Problematik betrifft: Sollten wir uns von einem der Vögel trennen? Wenn ja, welcher? Oder sollten wir es mit einem Plastikvogel als „Partner“ für Hühnchen versuchen? (irgendwie ziemlich doof...) Oder allen drei noch etwas Zeit geben? (Wie schon am Anfang erwähnt: diese Dreier-WG besteht erst seit ca. sechs Wochen).
Wir wissen zur Zeit nicht so recht weiter und wären dankbar für Eure Ratschläge.
Anbei noch einige Fotos von unseren lieben Vögeln.
Danke für Eure Hilfe und viele Grüße aus Hamburg
Kirsten und Sanna