apteryx
ortstreu und flugunfähig
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Hallo,
ich stöbere zur Zeit hier so ein wenig im Forum herum und bin auch auf die Beiträge zur Mauersegler-Aufzucht gestoßen, weil ich momentan mal wieder selber einen großziehe. Ich habe ihn seit 4 Wochen und nehme ihn ständig mit zur Arbeit und zurück, um seine stündlichen Fütterungsintervalle einhalten zu können. (Ist aber kein Problem, ich arbeite in der vogelkundlichen Abteilung/Bibliothek eines zool. Instituts... - hier treffe ich auf totales Verständnis und sitze außerdem an einer Informationsquelle ...)
Ich möchte zur Aufzucht von Mauerseglern mal etwas loswerden. Ich habe schon mehrere erfolgreich großgezogen, alle nach dem gleichen Rezept. Ich lese immer wieder, dass man Mauerseglern ausschließlich Heimchen geben soll, da sie reine Insektenfresser sind. Letzteres ist natürlich absolut richtig - aber die alleinige Heimchenaufzucht will mir aus folgenden Gründen gar nicht gefallen:
1. halte ich eine Aufzucht mit nur einer Sorte Futter für zu wenig abwechslungsreich - Mauersegler sind Insektenfresser - keine Heimchenfresser!
2. wäre es dafür ganz wesentlich, dass die Heimchen bei ihrer eigenen Aufzucht sehr gut ernährt wurden, mit einem äußerst vitamin- und mineralstoffreichen Insektenfutter. Sonst haben die nämlich Null Nährwert!! Ich habe schon mal junge Bartagamen (eine Echsenart) ausschließlich mit beim Händler gekauften Heimchen großgezogen, und auch ein junges Erdchamaeleon. Diese Echsen hatten hinterher alle Rachitis und Hautkrankheiten als Mangelerscheinungen.
Wenn man also die Heimchen nicht selber züchtet und weiß, womit sie ernährt wurden, halte ich von reiner Heimchenaufzucht gar nichts!!! Glaubt bloß nicht, dass die beim Händler hochwertig ernährt wurden!
Ich ziehe meine Mauersegler-Findlinge immer mit einer Mischung aus Tartar, Insektenfresser-Aufzuchtfutter (z.B. von Claus) und einer gefriergetrockneten Mischung aus Insekten, Ameiseneiern, Kleinmuscheln und Krebschen auf (Mischungsverhältnis Mengenanteile 1:2:2). Die gefriergetrocknete Mischung schreddere ich im Blitzhacker ein wenig, weil dicke Teile drunter sind. Aus allem, gut miteinander verknetet, forme ich kleine Klößchen, die ich portionsweise einfriere und täglich frisch auftaue. Davon frisst ein Mauersegler stündlich ein Klößchen - wenn er noch klein ist, ein erbsengroßes, wenn er schon älter ist, ruhig doppelte Erbsengröße.
Dazu müssen die Vögel recht oft trinken (wohl wegen der getrockneten Insektenanteile), da gebe ich die häufig empfohlene Traubenzuckerlösung.
Die Vögel sind putzmunter, wachsen gut und wie es sich gehört, haben ordentliche Verdauung - und fliegen ab wie der Blitz, wenn es soweit ist.
Ich bin der Meinung, dass eine solche Futtermischung eine ausgewogenere und kalkulierbarere Vitamin- und Mineralstoffmenge enthält als beim Händler massengezüchtete Heimchen. Das Aufzuchtfutter für Insektenfresser ist natürlich mit Aufbaustoffen angereichert, und die gefriergetrockneten Insekten enthalten Kalk und Chitinteile für Knochenaufbau und als Ballaststoffe.
Wie gesagt - beruht allein auf meinen persönlichen guten Erfahrungen mit meiner Mischung - und auf den schlechten Erfahrungen mit reiner Heimchenernährung bei Reptilien. Das (ja auch für Echsen geltende) Motto: Sind eben reine Insektenfresser, also kriegen sie auch nur eine Sorte Insekten - ist nicht unbedingt das Non plus Ultra!
Herzliche Grüße,
Stefanie
ich stöbere zur Zeit hier so ein wenig im Forum herum und bin auch auf die Beiträge zur Mauersegler-Aufzucht gestoßen, weil ich momentan mal wieder selber einen großziehe. Ich habe ihn seit 4 Wochen und nehme ihn ständig mit zur Arbeit und zurück, um seine stündlichen Fütterungsintervalle einhalten zu können. (Ist aber kein Problem, ich arbeite in der vogelkundlichen Abteilung/Bibliothek eines zool. Instituts... - hier treffe ich auf totales Verständnis und sitze außerdem an einer Informationsquelle ...)
Ich möchte zur Aufzucht von Mauerseglern mal etwas loswerden. Ich habe schon mehrere erfolgreich großgezogen, alle nach dem gleichen Rezept. Ich lese immer wieder, dass man Mauerseglern ausschließlich Heimchen geben soll, da sie reine Insektenfresser sind. Letzteres ist natürlich absolut richtig - aber die alleinige Heimchenaufzucht will mir aus folgenden Gründen gar nicht gefallen:
1. halte ich eine Aufzucht mit nur einer Sorte Futter für zu wenig abwechslungsreich - Mauersegler sind Insektenfresser - keine Heimchenfresser!
2. wäre es dafür ganz wesentlich, dass die Heimchen bei ihrer eigenen Aufzucht sehr gut ernährt wurden, mit einem äußerst vitamin- und mineralstoffreichen Insektenfutter. Sonst haben die nämlich Null Nährwert!! Ich habe schon mal junge Bartagamen (eine Echsenart) ausschließlich mit beim Händler gekauften Heimchen großgezogen, und auch ein junges Erdchamaeleon. Diese Echsen hatten hinterher alle Rachitis und Hautkrankheiten als Mangelerscheinungen.
Wenn man also die Heimchen nicht selber züchtet und weiß, womit sie ernährt wurden, halte ich von reiner Heimchenaufzucht gar nichts!!! Glaubt bloß nicht, dass die beim Händler hochwertig ernährt wurden!
Ich ziehe meine Mauersegler-Findlinge immer mit einer Mischung aus Tartar, Insektenfresser-Aufzuchtfutter (z.B. von Claus) und einer gefriergetrockneten Mischung aus Insekten, Ameiseneiern, Kleinmuscheln und Krebschen auf (Mischungsverhältnis Mengenanteile 1:2:2). Die gefriergetrocknete Mischung schreddere ich im Blitzhacker ein wenig, weil dicke Teile drunter sind. Aus allem, gut miteinander verknetet, forme ich kleine Klößchen, die ich portionsweise einfriere und täglich frisch auftaue. Davon frisst ein Mauersegler stündlich ein Klößchen - wenn er noch klein ist, ein erbsengroßes, wenn er schon älter ist, ruhig doppelte Erbsengröße.
Dazu müssen die Vögel recht oft trinken (wohl wegen der getrockneten Insektenanteile), da gebe ich die häufig empfohlene Traubenzuckerlösung.
Die Vögel sind putzmunter, wachsen gut und wie es sich gehört, haben ordentliche Verdauung - und fliegen ab wie der Blitz, wenn es soweit ist.
Ich bin der Meinung, dass eine solche Futtermischung eine ausgewogenere und kalkulierbarere Vitamin- und Mineralstoffmenge enthält als beim Händler massengezüchtete Heimchen. Das Aufzuchtfutter für Insektenfresser ist natürlich mit Aufbaustoffen angereichert, und die gefriergetrockneten Insekten enthalten Kalk und Chitinteile für Knochenaufbau und als Ballaststoffe.
Wie gesagt - beruht allein auf meinen persönlichen guten Erfahrungen mit meiner Mischung - und auf den schlechten Erfahrungen mit reiner Heimchenernährung bei Reptilien. Das (ja auch für Echsen geltende) Motto: Sind eben reine Insektenfresser, also kriegen sie auch nur eine Sorte Insekten - ist nicht unbedingt das Non plus Ultra!
Herzliche Grüße,
Stefanie