Hallo,
ich misch mal ein bisserl mit!
Sicherlich hat ein jeder andere Erfahrungswerte, da ja auch jeder seine Tiere anders hält, deswegen werde auch ich anderes erzählen können.
Fakt ist allerdings, dass die Umgebungstemperatur für die Eierproduktion weniger eine Rolle spielt. Viel wichtiger - so wie es Kohlmeise berichtete - ist das Licht. Licht bedeutet nicht Sonnenschein oder starkes Neonlicht, sondern soviel, dass die Wachtel den Futtertrog findet. Licht steuert bei der Wachtel nicht nur die Futteraufnahme und damit auch die Eierproduktion, sondern auch den Mauserzyklus. Ist dieser durch weniger Licht ausgelöst worden, so dauert er gut 6-8 Wochen bist das Federkleid ersetzt worden ist und die Wachtel wieder mit dem Legen beginnt. Bei meinen Tieren leite ich gewollt diese Mauser ein, die Tiere erhalten nach der Ausstellungszeit (meist ab Dezember) weniger Licht und schon nach wenigen Tagen hören sie komplett auf zu legen kurz darauf wechseln sie das Federkleid.
Ich gönne meinen Tieren diese Regenerationsphase und habe damit auch gute Erfahrungen gemacht. Bei mir werden auch in dieser Zeit die Hähne von den Hennen getrennt. Aber in dieser Zeit muss das Futter optimal angepasst werden, das heißt, es wird Futter mit weniger Energie gefüttert, aber mit mehr Vitaminen und andern Vitalstoffen. Wachteln können nämlich in dieser Zeit ziemlich verfetten, was sich dann nicht nur in der Produktivität des Eierlegens sondern auch in der Fortpflanzung und Befruchtung sehr stark bemerkbar macht. So hatte ich mich nämlich gewundert, dass nach dieser Ruhephase die Bruteier nur eine geringe Befruchtung aufwiesen.
Du siehst also, dass also auch ein zu viel an Futter das Eierlegen beeinflussen kann. Weitere Faktoren wären da noch Stress unter den Tieren und Unwohlsein zu benennen. Als Unwohl bezeichne ich z.B. den Standort - in meinem Fall die Käfige. In meinem Stall gibt es eine Ecke, die bei meinen Tieren Hektik auslöst. Ich selbst kann da nichts negatives erkennen, jedoch bemerke ich die Unruhe der Tiere, wenn ich dort einen Käfig stehen habe. Jetzt steht dort das Futter!
Zur Temperatur noch eins: Letztes Jahr hatten wir Außentemperaturen von über -10° C über einen längeren Zeitraum. Im Stall betrug die Temperatur unter 8° C, trotzdem legten zwei Gruppen von Jungtieren - diese hatten auch nicht gemausert, da sie zu dem Zeitpunkt auf einem anderen Gelände untergebracht waren und erst als die Temperaturen fielen zurück in den Stall kamen - jeden Tag ihre 10 - 12 Eier (Größe der Gruppen waren 2 x 1,6 Wachteln). Ich muss dazusagen, dass ich kein Befürworter bin, was das Austesten vom Wohlfühlen bei extrem niedrigen Temperaturen angeht.
Aber ich bin auch kein Befürworter von Aussagen bezüglich Vermehrer und Eierproduzenten. Liest man nämlich die Theats so erkennt man, dass jeder Eier will und das nicht zu knapp. Und auch was das Vermehren angeht - ein Züchter vermehrt, sortiert, sondert aus und schlachtet! Nur die Tiere mit bestem Potential werden zur Zucht verwendet. Ich beschränke mich dabei nicht auf die Naturbrut und so lege ich bis zu 300 Eier im Jahr in den Brüter, dem entsprechend habe ich viele Tiere und viele Eier. Bin ich deshalb schlechter als jemand der grad 1,3 Tiere hält? Ich denke jeder hat hier im Forum seine Daseinsberechtigung, auch von den Erfahrungen eines Großzüchters - wozu ich mich allerdings nicht zähle - kann man lernen!