Hallo,
eigentlich wollte ich mich nicht wieder äußern, bevor ich alles gelesen habe, aber aufgrund der Diskussion nun doch einige Anmerkungen:
Das Buch hat 128 Seiten und Dagmar hat einen Teil eines Absatzes reingesetzt.Wenn man schon ein Buch bewerten will,sollte man es auch gelesen haben, um es im ganzen Zusammenhang zu sehen.
So wie das hier gemacht wird,ist das doch recht unbefriedigend.
Ich finde auch nicht einen ganzen Film doof,nur weil mir zwei Sätze gegen den Strich gehen.
Liebe Grüße,BEA
Hallo, ich habe bis heute noch kein einziges Buch über Vogelhaltung gelesen, in dem nicht auch Unsinn steht, das perfekte Buch wird es wohl nie geben.
Richtig, man sollte das ganze Buch gelesen haben, wobei viele Abschnitte kaum einer Diskussion bedürfen, wie Käfigausstattung, Spielzeug, Gefahren im Haushalt, Ernährung und dergleichen. Ebenso die (äußerst knappen und wenig aussagekräftigen) Beschreibungen der verschiedenen Papageien- und Sitticharten. Das nimmt schon mal mehr als die Hälfte des Buches ein.
Mir geht es um die grundsätzliche Einstellung zur Papageienhaltung, die sich durch das ganze Buch zieht und beim aufmerksamen Lesen der WP-Artikel der Autorin auch dort immer wieder zutage tritt. Für meinen Geschmack werden das Wunschdenken und der Wunsch vieler Papageienhalter nach einem zahmen Kuschelvogel viel zu sehr unterstützt. Vogel muss so funktionieren, wie Mensch es will und dahin gehend muss er von klein auf erzogen werden. Sozialisierung bedeutet nach Meinung der Autorin anscheinend immer Anpassung des Vogels an den Menschen.
Natürlich müssen in der Wohnung gehaltene Papageien mehr oder weniger in das tägliche leben der Familie integriert werden und ein ausreichendes Maß an Zahmheit ist auch erwünscht, keine Frage. Aber Sozialisierung? Der Mensch als Schwarmmitglied? Das kann nicht vogelgerecht sein. Schließlich kann weder der Mensch das Sozialverhalten des Vogels annehmen oder imitieren, noch der Vogel dasjenige des Menschen.
Klar geht es einem Einzelvogel, der sich eng an seinen Menschen anschließt, besser als einem, der allein im Käfig sitzen muss. Aber irgendwie waren wir doch schon einen großen Schritt weiter: Vögel paarweise oder im Schwarm halten, so dass sie ihr Sozialverhalten ausleben können und der Mensch ist Körnerbringer und als Spielgefährte eine willkommene Abwechslung in der im Vergleich zum Leben in der Natur ohnehin reizarmen häuslichen Umgebung.
Für mich ist es jedenfalls unverständlich, dass in der heutigen Zeit ein Buch geschrieben wird, in dem die Einzelhaltung nicht ganz klar abgelehnt, und auf eine artgemäße Haltung verwiesen wird. Welche Motivation mag nur dahinter stecken?
Ein Zitat von Lantermann:
"...die Einzelhaltung von Papageien sollte heute eigentlich der Vergangenheit angehören. Darin sind sich Zoologen, Verhaltensforscher, Tierärzte und auch viele Vogelhalter einig." (Lantermann, Verhaltensstörungen bei Papageien, S. 110)