Hallo Annett,
mein erster Welli war 2 Jahre alleine, was ja aus Wellisicht schon recht lange ist; der hat sich wie Bolle gefreut, als da ein Partner kam und ist sofort in den für ihn völlig neuen Käfig (trotz undurchsichtiger Trennwand - es reichte, dass der andere Vogel auf der anderen Seite zwitscherte. Übrigens das Ganze im Freiflug, also völlig freiwillig).
Auf der anderen Seite hatte ich ein Paar, das nicht wirklich komplett verpaart war - Paarungen ja, gegenseitige Gefiederpflege nein.
Als ich das Weibchen zwei Tage zur OP zum Tierarzt brachte, bewegte sich das Männchen fast gar nicht (trank aber).
Ich habe noch nie gehört, dass Wellensittiche aus Stress nichts mehr trinken oder essen. Eher hören sie auf zu essen, wenn sie sehr krank sind.
Gerade essen und trinken machen sie "automatisch" mit den anderen, vorausgesetzt, es sind große Schalen oder genügend Schalen/ Näpfe da.
In jedem Fall würde ich dringend raten, WENN Du unbedingt Deinen Großeltern auch Vogelgesellschaft gönnen willst UND sowieso im gleichen Haus wohnst, einen großen Käfig (so groß wie möglich) zu kaufen und dem Senior einen anderen Senior dort rein zu setzen.
Wenn es ein Abgabevogel ist, kannst Du etwas über den Charakter vom Vorbesitzer erfahren und vielleicht erst mal einen ruhigen, zurückhaltenden Vogel nehmen.
Am besten wären natürlich auch Freiflug!
Wenn das nicht geht, würde ich eine möglichst große
Voliere in das Zimmer stellen, so groß wie möglich (unter Berücksichtigung aller Faktoren, aber eben auch der Bedürfnisse der Vögel).
Die würde ich mit so viel Flugraum wie möglich ausstatten, aber an den Käfigseiten/ Gittern auch möglichst viele Zweige etc. (kann man jetzt noch gut aus Gärten von Freunden etc. bekommen) da rein geben und Sachen, mit denen sie die beiden beschäftigen können (gkleine Bällchen zum Runterwefen, Schaukeln).
Und dann würde ich an Deiner Stelle anbieten, den Käfig zu säubern, wenn das nötig ist, damit die Großeltern damit nicht überfordert sind.
Dann könntest Du den kleinen Käfig vor den großen stellen und würdest bald merken, dass die Vögel zueinander wollen.
Am Ende, wenn kein Freiflug möglich sein sollte, den kleinen Käfig in den großen Käfig stellen (der darf auch ein paar Sichtschutzverstecke haben, z.B. Spielzeug, das von der Decke hängt, Papiertüten mit Papierstreifen drin etc. wenn die Vögel sich erst mal aus dem Weg gehen wollen). Meist kommt der Vogel dann gleich aus dem kleinen Käfig, da der andere Vogel draußen ist und der andere Käfig höher.
Das ist nicht optimal (besser wäre Kennenlernen beim Freiflug), aber besser als Alleinebleibenmüssen.
So hätten Deine Großeltern etwas von der Sache, könnten auch viel mehr beobachten und der einsame Welli hätte noch eine Chance, seinen Lebensabend mit einem Freund verbringen zu können!
Ich hatte einige Wellensittiche, die nicht direkt verpaart waren und habe immer noch kein Liebespärchen bei mir sitzen, aber die kommen gut miteinander aus, auch der Vogel, der sich am wenigsten an allen beteiligt (Malia) balzt manchmal rum,
genießt aber auf jeden Fall die Gesellschaft anderer Wellensittiche.
Im Namen Deines Einzelwellis sagen ich jetzt einfach mal
BITTE, bitte!
Der Rest steht in der Signatur...