Ich fasse es nicht!
Jetzt schlägt's dreizehn!
@ raptor49, wusel0815 und rebell, Ihr habt bei aller Liebe nichts begriffen. Dazu veranstaltet Ihr hier ein Chaos mit Begriffen und Werten.
Es geht nicht nur um die Wertschätzung
des Tieres aus Sicht des Käufers, was durchaus sehr unterschiedlich ist und auch seine Berechtigung hat. Den Preis regelt der Markt. Auch das ist nichts, wo es irgend welche Zweifel gibt.
Warum schockiert?
Was soll der Quatsch mit "arm und reich"? Den Preis regelt doch der Markt, wie ihr sagt. Kaufe ich ein Paar Zebrafinken oder ein Paar Veilchenastrilde? Was davon traue ich mir zu, zu halten? Was zu zahlen? Wären da die richtigen Fragen. Das Eine kostet 10,- €, das Andere das vielfache davon. Und natürlich zahlt jeder für etwas, was er besonders toll oder schön findet, wenn es exklusiv ist, einen höheren Preis! Und natürlich muss der Besitzer von Tieren deren Wohl garantieren. Tut aber längst nicht jeder, eher verschwindend wenige.
In unserer Zeit wird ständig nach Schnäppchen gesucht, es wird bei manchen Tieren eine Massenproduktion betrieben, die in ihrer Gesamtheit zu Lasten der Tiere geht. Das Schnäppchenverhalten und das Bedienen dieser Mentalität ist viel schockierender.
Daher müssen Kühe für das Stück Butter, welches Ihr Euch aufs Brot schmiert, in Mastställen ihr Dasein fristen. Für teurere Weideviehbutter gebt Ihr wahrscheinlich nicht das Geld aus, sondern für die Billigere.
Es geht beim Bezahlen um die
Würdigung von Arbeit und Liebe zu den Tieren, die auch bei verschiedenen Züchtern, wenn auch unterschiedlich, doch durchaus vorhanden ist. Für ein Abendessen im Restaurant seid Ihr Euch nicht zu schade, locker mal 'nen Hunni hinzublättern.
Nicht nur das Tier soll mit dem Preis gewürdigt werden, sondern
eine Moral, die
im Sinne der Tiere ist und nicht den Geldbeutel von irgendjemand füllt.
Wenn ein Tüpfelastrild in 2008 im Einkauf 80,- € gekostet hat, wegen massenhafter Einfuhren aber jetzt nur noch 25,- € kostet, würdet ihr sagen: Tja, Pech gehabt. Den Preis regelt der Markt.
Jetzt gehe ich mal von mir persönlich aus: Ich halte Vögel als Hobby. Sie dürfen sich vermehren. Mit der Haltung sind nicht unerhebliche Kosten verbunden: Unterkunft, Futter, Wasser, Strom, Tierarzt etc. Mal stirbt ein Tierchen, mal muss ein anderes angeschafft werden. Ich arbeite, natürlich hobbymäßig, etliche Stunden für die Tiere. Ich kenne jedes quasi beim Namen. Ich habe für meine Tiere Lebensbedingungen geschaffen, die unter Vogelhaltern seines Gleichen suchen. Warum sollen meine Abgabetierchen so wenig kosten, wie solche aus der Massenzucht? Darüber bin ich jetzt mal schockiert!
Wer garantiert mir, dass die brave Hausfrau, der Millionär, der Rentner, der Schüler oder der Arbeitslose meine Nachzuchten so hält, dass ich ruhigen Gewissens diese aus der Hand geben kann? Wie schockiert kann ich sein, wenn meine lieben Kinder aus der naturhaften Außenvoliere in Zukunft in einem 60x20x30 cm -Bauer in der Küche oder auf der Fensterbank neben dem Fernseher leben dürfen? Ich will niemanden diffamieren oder übervorteilen. Gewissenhafte Leute aus jeder Gesellschaftsgruppe sind mir lieb.
Wenn Ihr einen Züchter findet, der seine Tiere hält, wie ich, würdet Ihr ihm die Zunge raus strecken und sagen: Ich bin Rentner, deswegen kann ich nicht mehr als 10 € zahlen.
Ist doch egal, Hauptsache, Ihr habt ein gutes Gefühl, wenn ihr Euren Piepsern Wasser und Futter reicht.
Wie viel Großzügigkeit im Gegenzug dazu ein zehnjähriges Mädchen hat, zeigt folgende Geschichte: So eines kam mit seiner Mutter, um einen Kanarienvogel von mir zu kaufen. Weil ich ihm viel über die Kanaris erzählt habe, weil ich ehrlich und hilfreich alle Fragen beantwortet habe, hat das Mädchen seine Mutter überredet, mir statt der veranschlagten 10,-€ 15,-€ zu geben. Dabei war sein Tweety noch nicht einmal gelb, wie es sich das gewünscht hat, sondern braun und rosa. Ich habe ihm dann noch etwas Futter mitgegeben.
Ich verlange für meine Tiere nicht einen höheren Preis, sondern sogar einen relativ niedrigen. Jetzt liegt es am Käufer, also an Euch, ob Ihr für Tierliebe und Ehrlichkeit noch einen drauf legt.