hallo!
an dem punkt, an dem du jetzt bist war ich auch schon mal. meine amas waren total aggressiv, sie schrien nonstop und ich hab mich schon kaum noch getraut sie rauszuholen, weil besonders clyde, der doch vorher immer so zuverlässig war, mich biß sobald er auf den arm kam. da geht man dann schon vorsichtiger dran. ich stand rotz und wasser heulend vor der voli und die geier schrien in einer tour. mit einem wort: ich war völlig mit den nerven runter! so wie du es beschreibst, geht es dir derzeit ähnlich.
ich habe dann die situation analysiert und bin zu dem schluß gekommen, daß ICH das problem war, nicht die vögel. die geier waren einfach nur durch meine seelische instabilität verunsichert und ich wurde immer instabiler durch ihre reaktion. ich erinnerte mich dann genau an die situationen, in denen ich doch scheinbar so völlig ohne vorwarnung gebissen wurde, und stellte fest, daß es genau so gut sein konnte, daß ich den jeweiligen vogel ganz einfach falsch "gelesen" hatte und somit für den geier unberechenbar und willkürlich gehandelt habe. z.b. clyde's beißen in den arm: mir ging auf, daß er gar nicht beißen wollte, sondern sich nur festhalten, weil er den landepunkt nicht richtig erwischt hatte. ob beißen oder festhalten, beides tut weh und in der aktuellen situation war es für mich halt unverständliches beißen gewesen. der punkt, der mich zum nachdenken brachte, war, als ich merkte, daß clyde sich auch kaum noch zu mir traute. auch ist es für die vögel bestimmt verwirrend, wenn jemand heulend vor der voli steht. die vögel fühlen wenn was nicht stimmt. und sowas wird leicht zum teufelskreis. ich bin zwar auch ein anhänger des straffliegens, aber in dieser situation ist das, meiner meinung nach, grundverkehrt. meiner bescheidenen meinung nach muß jetzt erst mal versucht werden, auf beiden seiten wieder vertrauen aufzubauen.
als ich mir nämlich über mein verhalten klar geworden war, habe ich mich auch beruhigt, desgleichen die vögel. je mehr ich mich entspannte, desto entspannter wurden die vögel und auch desto ruhiger. gemeinsam mit clyde habe ich dann in kleinen schritten wieder vertrauen aufgebaut ( habe ihn zunächst mal nicht auf meinen arm fliegen lassen, sondern auf meinen rücken klettern wo er sich richtig gut festhalten kann) je öfter das ohne probleme geklappt hatte, desto mehr fanden wir wieder zu unserem alten verhältnis zurück. er hat mich übrigens seitdem nie wieder gebissen.
es ist auf jeden fall gut, daß du und die vögel nicht mehr das wohnzimmer miteinander teilen, jeder von euch also ne zone ohne den anderen hat. das hilft dir und den vögeln. wichtig ist, daß du dich wieder entspannst, du wirst merken, daß schon alleine das eine wirkung auf die amas hat.
sollte es allerdings ne brutaggression sein, wirst du mit entspannung nicht viel ausrichten, das wirst du bis zu einem gewissen grad akzeptieren müssen, es ist ja auch nicht völlig unbekannt daß amas in dieser zeit oft nicht gerade "ohne" sind (und auch davon kann ich ein liedchen trällern
) wenn deine ama dich brutaggressiv angreift, darfs schon ne strafrunde sein, allerdings wirst du davon auch nicht gleich ein liebes vögelchen kriegen, da müssen wir einfach durch.
wenn du das nicht akzeptieren kannst (soll kein angriff sein, ich schreibe das völlig wertfrei) solltest du vielleicht doch an eine abgabe denken.
je länger ich vögel halte, desto mehr weiche ich von meiner früheren haltung ab, auf keinen fall abzugeben. lieber ein ende mit schrecken als ein schrecken ohne ende. wenn die haltung der vögel für den halter nur in eine qual ausartet, werden die vögel sich auch nicht wohl fühlen. und dann ists meiner meinung nach besser, sich um eine GUTE abgabestelle zu kümmern. allerdings sollte man dann schon alle eigenen möglichkeiten ausgelotet haben, und sich auch bewußt sein, daß diese abgabe ein enormer einschnitt in das leben der amas bedeutet.
ich drücke dir die daumen, daß ihr das wieder auf die reihe kriegt und daß das bald nur noch eine böse erinnerung für euch ist. wenn ich dir irgendwie helfen kann, dann melde dich. ich kann dir auch gerne per pn meine telefonnummer geben, so einiges bespricht sich am telefon leichter.