Vogeleinstreutest
Hallöchen,
habe in knapp zwei Jahrzehnten verschiedene Varianten ausprobiert.
Die Erfahrungen beziehen sich auschließlich auf Anwendungen in der Wohnungshaltung
Vogelarten: Graue, Ama., Agagp., Bourke, Wellis und Zierloris
weiterhin verschieden Prachtfinken und Weichfresser, letztere in groß und klein
Welches waren meine Kiterien??
Schnelle
zwischendurch Beseitigung von Futterresten, Kot und Badewasserfeuchtresten bzw. Nektartrankresten.
Kaufpreis erschwinglich sein
Gewicht und Verpackung händelbar sein. Wenig bis gar nicht stauben, extrem feuchtigkeitsbindend sein, trittfest für die Vögel. Optisch gut aussehen
Ausprobierte Materialien:
Zeitung, Vogelsand (Fein / grob), Rindenmulch,
Hanfstreu, Buchenholzgranulat, Papierreste aus dem Reißwolf
, Chipsi Super, grobes klumpendes Katzenstreu der oberen Preisklasse,
Fazit
Zeitung:
Sehr gut geeignet für Quarantäne, Zierloris und Kolibris. Kaufpreis O,-€ da umsonst von Kollegen oder Nachbarn. Entsorgt sich durch verrotten. Optik gewöhnungsbedürftig. Druckerschwärze für nicht nagende Vögel unrelevant. Gewicht leicht.
Sand:
Vorzugsweise fein, hervorragend für alle kleinen und größeren Papageien geeignet. Läßt sich täglich super leicht mit einer speziell gebastelten Siebschippe durchsieben, Kot und Futtereste sind kein Thema mehr, die Vögel beschmutzen sich nicht die Füße beim durchlaufen des Sandbodens, da der Kot vom Sand immer gleich ummantelt wird (meistens) ebenso Futterreste. Optik annehmbar. Verrottung keine! Nicht für Kompost oder Biotonne! Statt Vogelsand könnte man auch Buddelkastensand nehmen. Wahrscheinlich billiger. Nachteil: Sand staubt und fliegt "Meilenweit" und ist sehr schwer.
Rindenmulch:
Für den Innenbereich m.E. nicht geeignet. Dünstet aus, Keimträger (Pilze etc.), zu hohe Restfeuchte, kann Schadstoffe enthalten. Für Papageien etc. auf keinen Fall empfehlenswert! Allenfalls für Weichfresser im Außenbereich. Säcke sind schwer. Er verottet (irgendwann). Die Optik ist ok. Aufgrund des Krankheitsrisikos lehne ich ihn ab.
Hanfstreu:
"Ideale Einstreu" für kleine bis mittelgroße Vögel. Geruchsneutral, saugstark, leicht, rel. preiswert, lange Gebrauchsdauer, optisch schön anzusehen. Futter liegt auf und fällt nicht in irgendwelche Ritzen. Verrottet, Kompost und Biotonnen geeignet. Nachteil: Es staub (
flust) wie sau. Sieht man im Sonnenlicht sehr gut. An ihm haftet dann auch alles an, vom getrockneten Kot bis zum Krankheitskeim. Aufgrund dieses "gestaube" kann ich es nicht empfehlen.
Buchenholzgranulat mittlere Körnung:
Holzgranulat aus Buche, Wasserbindung könnte besser sein. Es staubt nicht. Ist Geruchsneutral und geruchsbindend, Optik sehr gut, rel. leicht im Verhältnis zur Masse und zum Sand.
Für Vögel die gerne am Boden sind unangenehm, da sehr uneben und unsicher, die "Brocken" verrutschen auch mal schnell. Dieses BHG läßt sich schlecht "schnell" zwischendurch saubermachen, aufgrund seiner körnigen Struktur. Es animiert Papageien zum knabbern und spielen und somit zur unvermeidlichen Aufnahme von Kot- und Futterresten die anhaften. Für kleine Prachtfinken schlecht geeignet da das Futter auf "Nimmerwiedersehen" verschwindet, aber dafür super für uns, da nicht mehr soviel Hirseschalen durch die Wohnung fliegen. Es ist eine "kalte" harte Einstreu für kleinere Prachtfinken und Weichfresser.
Ich habe es nachdem ich eine bessere Alternative gefunden habe, entsorgt.
Papierreste aus dem Reißwolf:
Test in den 90ziger Jahren, in Streifen gehäckseltes Papier wurde auf den Boden gegeben als Einstreu. Für die Vögel war es der Gaudi, für mich eher nicht
.
Die Vögel
könnten sich darin verfangen, das Futter welches aus dem Napf fällt, ist wirklich weg, aufgrund des bauschigem verhalten von dieser "Papierwolle". Aus dem Nest geworfene oder gefallenen jungvögel sieht man nicht
Diese Einstreu staubt absolut nicht, sieht optisch sehr futuristisch aus
Es bindet schlecht Badewasser. Kot und Futterreste lassen sich überhaupt nicht mal schnell zwischendurch beseitigen, allerdings sieht man sie auch nicht in diesem Gewusel. Ich hab's nach ein paar Wochen entnervt aufgegeben.
Als Beschäftigung für die Vögel ein super gaudi
Demnächst probiere ich mal kleingehäckseltes nicht in Streifen geschnittenes Papier aus meinem neuen Reißwolf.
Wenn es funktioniert wäre es wenigsten ökonomisch! Und das Wegwerfpapier würde so eine zweite Verwendung erfahren, aber optimal ist es halt nicht!
Chipsi Super:
Bisher für Prachtfinken, Wellis, Argap., kl. Weichfresser, Neophemen etc. die beste Alternative.
Es ist eine reine Holzeinstreu aus Holzresten von einheimischen Bäumen, sehr fein. Sie sieht aus wie zerschredderte Zahnstocher. Kann ich leider nicht anders beschreiben. Staubarm
, sehr stark feuchtigkeitaufsaugend, geruchsbindend. Optisch sehr schön, und angenehm weich als Bodenbelag und dennoch festliegend.
Wie handhabe ich diese Einstreu? Nach der Grundreinigung kommt Zeitung auf den Boden und darauf eine
dicke Schicht von diesem Einstreu. Durch das Eigengewicht und das hüpfen oder laufen der Vögel verfestigt es sich zu einer art Matte. Pferdeliebhaber werden wissen was ich meine. Je nach Verschmutzung nehme ich Kot und Futterrest oder gebundene feuchte Stellen heraus und streue etwas nach auf diese Stellen, aber mindestens einmal die Woche! Durch die Verfestigung bleibt alles oben auf liegen trocknet aber gut aus. Mit einer kleinen Harke (ohne Ekel, mit bloßen Händen) läßt sich das bei kleinen Vögeln schnell erledigen.
Grundreinigung alle 2 - 3 Monate! Jawoll! Nix stinken oder ekelig
Während der Mauser muß man öfters ran oder die Federansammlungen ein bischen mit der Hand einsammeln.
Grobes, klumpendes Katzenstreu:
Ideale Einstreu für größere bis große Weichfresser. Es ist schwer (leider) liegt aber gut am Boden und saugt bei sehr guter Qualitätsware sämtliche flüssigen Ausscheidungen super auf.
Tägliches abharken des Kotes oder Futterreste garantiert eine absolut geruchsfreie Vogelhaltung. Die sehr gute Qualität staubt auch kaum. Grundreinigung (wenn zwischendurch ein bischen aufgefüllt wird) je nach Verschmutzung 7 - 14 tägig. Bei Haltung auf Vogelsand riecht's irgendwann nach Fisch
Weichfresserkacke auf Zeitungspapier sieht einfach nur ekelig aus und man muß sie jeden Tag komplett ersetzen.