Selbst bei bester Prävention wird es immer wieder vorkommen das einiges "durchrutscht" und das beginnt schon bei der Aussaat (je nach Schädlingsart) und endet beim Verbraucher dem die Motte von draußen zufliegen kann. Die Ursachensuche kann sich also sehr aufwändig gestalten und die Schuldzuweisung ebenso. Der Hersteller hat da meist die besseren Karten, da er in der Regel alles dokumentieren muß. Je größer so ein Betrieb...abetr das hat Tam ja schon erwähnt.
Man kann das ähnlich mit einer Tiefkühlkette vergleichen. Eine Unterbrechung und alles war fürn Ar.....
Zum Abschluß noch Ausschnitte aus den Vorschriften damit einige mal einen kleinen, richtigen Einblick im großen Ablauf der Schädlingsbekämpfung bekommen.
Ein Hausmeister mit ner Dose XXXXX oder oberflächlich angelesene Internetweisheiten die leider auf diesem Gebiet noch oberflächlicher sind, haben noch nie jemanden zum effektiven Kammerjäger gemacht:
Voraussetzung für den Einsatz von Schädlingsbekämpfungsmitteln in Räumen, die der Herstellung,
der Behandlung und dem Inverkehrbringen von Lebensmitteln dienen, ist die Einhaltung
der lebensmittelhygienischen Erfordernisse. Der Begriff Lebensmittelhygiene umfasst den Umgang
mit Lebensmitteln jeder Art in Handel und Verkehr. Unter Handel und Verkehr sind alle
Formen des Herstellens, Inverkehrbringens oder Behandelns von Lebensmitteln gemeint.
Hersteller, Behandler und Inverkehrbringer
von Lebensmitteln müssen Schädlingsprophylaxe bzw. ggf. Schädlingsbekämpfung betreiben und
von einer entsprechend sachkundigen Fachperson durchführen lassen. Sachkundig ist ein
Schädlingsbekämpfung Betreibender dann, wenn er in der Lage ist, mit geeigneten diagnostischen
Mitteln Art und Stadien (Ei, Larve(n), Nymphe(n) bzw. Puppe und Adulte) der auftretenden
Spezies, Umfang und Lokalisation sowie den Sensibilitätsstatus der Population, z.B. eine
Knock-down- oder eine Killresistenz zu eruieren und danach eine wirksame Formulierung
(Präparat) sowie ein entsprechendes Ausbringungsgerät unter Berücksichtigung der Raumnutzungsweise,
des -klimas und der -ausstattung auszuwählen. Zur Auswahl eines effektiven Mittels
sind ferner Kenntnisse über synergistische, substituierende und antagonistische Wirkungen
der Wirkstoffe und der Synergisten erforderlich
Jede Schädlingsbekämpfungsaktion ist in den betroffenen Lebensmittelbetrieben so durchzuführen,
dass die Lebensmittel weder direkt noch indirekt, etwa über Bedarfsgegenstände wie
Töpfe, Rührer, Schüsseln, Kutter, Kessel, Knetbretter, Tische usw. mit dem Schädlingsbekämpfungsmittel
in Kontakt kommen. Das heißt, dass der Ausbringer von Schädlingsbekämpfungsmitteln
sich vor deren Ausbringung sachkundig zu machen hat, ob von dem auszubringenden
Mittel bei der beabsichtigten Anwendungsweise Anteile einschließlich Geruchs- und/oder Geschmacksstoffe
auf die Lebensmittel oder die Bedarfsgegenstände übergehen können.
Dabei genügt es nicht, sich auf die Wirkstoffe und die Synergisten zu beschränken. Die Hilfsstoffe
und die vorgesehene Ausbringungstechnik sind in die Überlegungen einzubeziehen.
Zu guter Letzt gehören zu den "Schädlingsbekämpfungsmitteln" ebenso die Biologischen, Biotechnischen sowie Biomechanischen. Diese werden bei solchen Betrieben logischerweise vorgezogen, wie man ja lesen konnte (thermische Anwendungen).
Aber selbst biologische Bekämpfungsmitteln (Einsatz von Nützlinge) kann man nicht immer bedenkenlos einsetzen. Der Nützling kann sonst mal schnell selbst zum Schädling werden. So geschehen beim asiatischen Marienkäfer. Die Weinbauern hattenes zum Teil schon zu spüren bekommen.
MfG