...Man könnte ja Spalter extra beringen usw, aber warum?...
Weil man damit die idealistischen und optimistischen Bemühungen der um die Wildfarben bemühten Züchter zerstören könnte. Ich nutze
solche Ringe für verdeckte Spalter oder "Kann-Spalter". Das mag vielen unnütz erscheinen, beruhigt aber mein Gewissen, wenn ich naturfarbene Spalter abgebe.
Zur GAV:
Insgesamt sehr gute Ansätze mit lobenswerten Zielen, ohne Frischimporte dürfte der Zug bei vielen Arten leider schon abgefahren sein. Ich bin mir sicher, daß man in konstruktiver Zusammenarbeit mit gewissenhaften Mutationszüchtern leichter an saubere naturfarbene Vögel kommt, denn nur die Mutationszüchter führen "Testverpaarungen" durch bzw. kreuzen immer mal wieder einen Wildfarbenen Vogel ein bzw. testen ihn somit auf Mutationen. Allerdings gibt es auch Arten mit derart viel Mutationen, daß auch hier ohne frische Importe kaum etwas zu retten ist. DNA-Schnelltests auf Mutationen sind leider auch noch teure Zukunftsphantasien.
Was mir jedoch deutlich missfällt, ist die Tatsache, daß solche Ideen oft in einer Abspaltung in mehr oder weniger Unmut enden müssen. Was spricht gegen solche Projekte in Form einer IG mit eigener Homepage in einem großen Verband? Ganz besonders vor dem Hintergrund, daß unser Hobby gänzlich verboten werden soll, sollte man sich einig sein. Ich bin mir sicher, daß domestizierte und ggf. mutierte Arten mehr Chancen auf einen Platz in einer Positivliste haben als z. B. Vasapapageien oder andere nicht domestizierte Arten, hier wird man sicher auf sogenannte "artgerechte Haltungen" pochen, die man dann je nach Auslegung als Privatmann kaum noch bewerkstelligen kann. Hierbei hilft es wenig, wenn man x verschiedene Verbände gründet, die sich dann auch noch gegeneinander aufhetzen. Wenn die Tierschutzvereinigungen mit ihren Zielen durchkommen, müssen wir weder über AZ, DKB, VZE, noch über GAV etc. diskutieren. Denen geht es um ein generelles Haltungsverbot, egal ob mutiert oder nicht. Ich frage mich manchmal, ob jemand diese Abspaltungen provoziert und die Leute in den großen Verbänden absichtlich gegeneinander aufhetzt. Wir brauchen keine neuen Gruppierungen, die es "besser" machen wollen als die anderen, wir brauchen endlich mal eine gewisse Einigkeit unter Vogelzüchtern egal welcher couleur. Das scheint bisher leider nicht richtig zu funktionieren, denn von der Vereinigung deutscher Vogelzüchter habe ich lange nichts mehr gehört.
Sicherlich sind Bewertungsschauen mit kleinen Käfigen ein Angriffspunkt der Tierschützer, aber im Falle eines Verbotes sind denen anschließend die Tischvolieren und Vitrinen der Rahmenschauen auch zu klein, was dann und wo hört es auf? Warum kann man den "Blechgeilen"
(Verzeihung, ist nicht wertend gemeint) nicht ihren Spaß lassen? Was spricht dagegen, domestizierte Arten oder Arten, die in großen Zahlen nachgezüchtet werden gewissenhaft und schonend für die Ausstellungen zu trainieren/vorzubereiten und sie dann 2-3 Tage auszustellen und bewerten zu lassen? Vögel die sich im Schaukäfig nicht halbwegs wohlfühlen gewinnen sowieso nie. Wenn jemand aber keine Lust auf diese nicht zu verachtende Arbeit und Fahrerei hat, kann er gern standard- und mutationsfreie Zucht und Erhaltung von Wildformen inkl. der gewünschten Variantionsbreite betreiben. Warum auch nicht, das ist doch ein lobenswertes aber bei manchen Arten sehr ehrgeiziges Unterfangen, wenn keine "sauberen" Importe zum Aufbau sauberer Stämme genutzt werden dürfen.
Ich wünsche der GAV viel Erfolg und interessiere mich auch für deren Initiativen, bedauere jedoch die Abspaltung und die Auseinandersetzungen!
P.S.: Wo bekommt man den VZE-Film, was kostet er und was ist darauf zu sehen? Könnte interessantes Material für Vereinssitzungen sein.
P.P.S.: Die hier praktizierte "Aufdeckung" von u. U. bewußt anonymen Usern ist für mich genauso befremdlich wie deren persönliche Angriffe, versteckt hinter einem anonymen Account.
P.P.P.S.: Habe überwiegend mutationsfreie Vögel und stelle bisher nur selten domestizierte Arten aus.