Hallo,
nach fast einer Woche "Funkstille", die vielleicht bei einigen anteilnehmenden Mitlesern die Frage aufgeworfen hat, wie die Situation nun ist bzw. wie's jetzt weitergeht, möchte ich noch mal den Stand der Dinge mitteilen:
Dem kleinen Piepmatz geht es unverändert, er ist gesundheitlich soweit stabil, sieht vom Gefieder her ganz gut aus mit wachen Augen. Er sitzt tagsüber meist still am Boden, läuft manchmal zu den Näpfchen bzw. der Kolbenhirse, macht am Tag aber i.a. keine Versuche, nach oben zu kommen. Er trinkt und frisst viel - besonders am Abend (Gurke nimmt er aber nach wie vor nicht mehr), kotet normal, bisher ohne Auffälligkeiten. Abends versucht er dann regelmäßig, nach oben auf eines der Körbchen zu kommen,- manchmal schafft er's spontan, mitunter aber erst nach mehreren Fehlversuchen oder Herumflattern an den Stangen vorbei -er sieht sie einfach nicht. Wenn er doch mal auf einer landet, ist das wohl Zufall. Letztendlich ist er aber dann immer oben und schläft nachts auf dem unteren oder oberen Körbchen. Insoweit ist alles so geblieben, wie mehrmals letzte Woche beschrieben. Er ist zweifelfrei deutlich agiler als vor genau 2 Wochen zum Zeitpunkt des Todes seines Gefährten, der ihn ja zumindest am Schluss auch in die Ecke gedrängt und in der Bewegung gehemmt hatte. Wenn man bspw. in den Käfig fasst, um etwas raus zu nehmen oder zu reinigen, flattert er weg und ließe sich nicht mehr so leicht fangen wie damals. Aber summa summarum ist's unverändert - weder schlechter noch signifikant besser, vielleicht ist er ein bischen kräftiger geworden mit den Vitamingaben etc - schwer zu sagen.
Dennoch hatten wir nun erwogen, es vielleicht doch mit einem neuen Gefährten zu riskieren, damit er nicht so einsam bleibt, was hier ja auch diskutiert wurde. Wir waren deshalb heute zunächst bei Dehner - erst mal nur informativ. Der Fachberater und Verkäufer riet jedoch deutlich davon ab, unserem gehandicappten Vögelchen einen neuen, fitten Partner zuzugesellen - er meinte, der Stress für den Kleinen in der beschriebenen Situation sei viel zu groß, weil der Neue dann ja herumfliegt und der Unsrige dann ständig versucht, hochzukommen und mitzuhalten, zumal weil auch der Neuling ihn dann nach oben lockt und nicht primär unten bei ihm bleibt. Ich fand es fair, dass er nicht einfach nur einen neuen ZF verkaufen wollte. Eine Rückgabe des Neukaufs bei Unverträglichkeit ist bei Dehner nicht (mehr) möglich. Wie ich schon schrieb, können wir im Zweifelsfall aber nicht 2 Käfige mit ZF halten.
Darüber hinaus haben wir nach Internetrecherche dann noch einen Hobbyzüchter aus der weiteren Umgebung (30km) telefonisch kontaktiert. Der meinte ebenfalls, dass es nicht funktionieren würde, unserem Kleinen einen kräftigen, flugfähigen Partner zuzugesellen und riet dazu, ihn einschläfern zu lassen. Da dies im derzeitigen Zustand keinesfalls unsere Option ist, wollte er am Schluss unseren Kleinen notfalls in seinen Käfig (1x1,20m !) zu seinen ZF übernehmen, wenn wir 2 neue Vögel bei ihm kaufen. Ob er am Ende tatsächlich dort gepflegt würde oder doch im Exitus endet, wissen wir nicht und werden wir diese Variante wohl eher nicht wählen. Natürlich könnte man sagen, nach uns die Sintflut..., aber das ist nicht unsere Denkweise hier. Der Züchter meinte aber auch, dass eine Röntgenuntersuchung (die ja ohnehin hier nicht möglich ist) eine zusätzliche Qual wäre und im Endeffekt therapeutisch nichts bringt.
Im Ergebnis sieht es somit leider danach aus, dass unser kleiner Piepmatz wohl bis auf Weiteres allein bei uns bleiben muss - so sehr traurig das für ihn (und uns) ist - es sei denn natürlich, es geschieht doch noch ein Wunder im Laufe der Zeit. Wenn er mit neuem Partner aber jetzt am Stress sterben würde oder sich womöglich bei der Flatterei noch einen Flügel bricht, würden wir uns schwere Vorwürfe machen. Und die Todesspritze kommt im aktuellen Zustand nicht in Frage. Derzeit ist wenigstens eine Person ständig um ihn herum, es ist Aktivität im Raum und wir sprechen viel mit ihm etc. Das hilft vielleicht, ersetzt aber natürlich keinen Gefährten. Wie es später wird, falls das Home Office zeitweise entfällt oder gar mal ein Urlaub ansteht, ist völlig offen. Aber wir wissen derzeit sonst einfach keinen anderen Rat mehr und irgendwann dreht sich die Diskussion auch im Kreis und alles ist rauf und runter erörtert.
Jedenfalls möchte ich mich ganz herzlich bedanken bei allen, die bisher so mitfühlend Anteil genommen, nützliche Tipps gegeben oder sonst versucht haben, zu raten -v.a. Speedy09, Zitrri und Corinna - aber selbstverständlich auch alle anderen.
Wenn es wichtige Neuigkeiten gibt, werde ich diese wieder posten.
Bis hierher nochmals vielen Dank euch allen
Wolfgang