Vögel treten - sportlich?

Hallo!

Luis Moreno von "Deportivo Pereira", Kolumbien, hat eine neuen Rekord für Doofheit auf dem Fußballplatz aufgestellt - gratulieren wir ihm zu dieser vorbildhaften öffentlichen Demonstration!

Ein Strafverfahren wegen Tierquälerei ist wohl schon eingeleitet - ob es auch berufliche Folgen für den "Kicker" geben wird, weiß ich nicht.

Absolut unnötig ! Sowas muss nicht sein ... Man merkt das bei einem Kopfball Hirnzellen absterben.

Absterben? Meinst Du, der hatte vorher welche?

Machmal schämt man sich, zur gleichen Primatengruppe zu gehören.

tox

Da muss ich dir recht geben ! Deine Aussage triffts ziemlich gut ...

So Leute gibts überall, nicht nur bei Fussballern. Leute die mit Steinen nach einem verletzten Bussard werfen, einem verfangenen Habicht den Hals umdrehen etc. Selbst Vogelkundige Leute, die einen Baumfalken der am Boden sitzt mehrere Tage lang immer wieder besuchen und sich an der Beobachtung erfreuen, bis er endgültig umkippt. Andere wundern sich, dass ein Bussard tagelang an der selben Stelle auf einem Dach "sitzt" ( Er hatte sich mit dem Kopf im W eines Himmelsrichtungsanzeigers verfangen und war schlussendlich verendet). Kinder, die vor den Augen Erwachsener mit jungen flugunfähigen Turmfalken auf der Strasse spielen, bis diese tot sind.....Oft einfach Gleichgültigkeit gegenüber einem Tier. Die einen passiv, die anderen aktiv.

eric schrieb:

So Leute gibts überall, nicht nur bei Fussballern.

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In diesem Fall ist es ja nicht nur, was er mit der Eule gemacht hat: Dadurch, dass die Nachricht in den Massenmedien präsent ist, hat er auch dem Fußball einen tollen Dienst erwiesen, seinem Land ... nicht zu vergessen: die tolle Vorlage für Rassisten, die damit geliefert worden ist.

Und wenn man dann auch noch bedenkt, dass solche "Sportler" Vorbild von Kindern sind ...

Leute die mit Steinen nach einem verletzten Bussard werfen, einem verfangenen Habicht den Hals umdrehen etc. Selbst Vogelkundige Leute, die einen Baumfalken der am Boden sitzt mehrere Tage lang immer wieder besuchen und sich an der Beobachtung erfreuen, bis er endgültig umkippt. Andere wundern sich, dass ein Bussard tagelang an der selben Stelle auf einem Dach "sitzt" ( Er hatte sich mit dem Kopf im W eines Himmelsrichtungsanzeigers verfangen und war schlussendlich verendet). Kinder, die vor den Augen Erwachsener mit jungen flugunfähigen Turmfalken auf der Strasse spielen, bis diese tot sind.....Oft einfach Gleichgültigkeit gegenüber einem Tier. Die einen passiv, die anderen aktiv.

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Über solche Sachen kann ich mich auch aufregen. Gut, dass es auch Leute gibt die anders re-/agieren, man könnte sonst noch vom Glauben abfallen.

Elgrin schrieb:

Dadurch, dass die Nachricht in den Massenmedien präsent ist, hat er auch dem Fußball einen tollen Dienst erwiesen, seinem Land ... nicht zu vergessen: die tolle Vorlage für Rassisten, die damit geliefert worden ist.

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Merkwürdiges Argument. Es wäre also weniger schlimm gewesen, hätte er es unter Ausschluss der Öffentlichkeit getan?

Zum Thema Fussball - was will man erwarten, wenn Leute zu Stars erklärt werden, deren einzige Fähigkeit darin besteht, Dinge in eine bestimmte Richtung zu treten?
Zum Thema Land - auch eine Tatsache, dass es Kulturkreise gibt, in denen Tierschutz einen anderen Stellenwert hat.

Du argumentierst so, als ob die Tat an sich weniger schlimm ist als die Tatsache, dass sie ein bezeichnendes Licht auf unbequeme Wahrheiten wirft.

Es ist auf perverse Weise schon gut, dass es vor laufenden Kameras geschah. Vielleicht ändert es wenigstens ein bischen was.


tox

toxamus schrieb:

Merkwürdiges Argument. Es wäre also weniger schlimm gewesen, hätte er es unter Ausschluss der Öffentlichkeit getan?

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Nö - habe ich das irgendwo geschrieben, oder ist das nur ein merkwürdiger Umkehrschluss deinerseits? Ich relativiere nichts.

Umkehrschluss ja, merkwürdig nein. Lediglich eine mögliche Interpretation Deines Postings.
Einigen wir uns darauf, dass es nicht so gemeint war?

Grüsse,
tox

toxamus schrieb:

Einigen wir uns darauf, dass es nicht so gemeint war?

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Natürlich war es nicht so gemeint. Am Misshandeln des verletzten Tieres durch den Fußtritt gibt es ohnehin nichts schön zu reden.
Die weiteren "Effekte" unterstreichen noch die Dummheit, die dazu gehört hat.

Über vieles - hiesige Kommentare eingeschlossen - kann ich mich immmer wieder nur wundern.
Ist das der medial verflachende "Guttenberg-Virus"?
Das beginnt sicher bei dem Fussball-Spieler, der aber m.E. eher unbedacht und grob, aber nicht unbedingt in allzu böser Absicht die bereits benommene Eule förmlich "ins Abseits" befördert hat. Dass er sicher nicht in Tötungs- oder gefährlicher Verletzungsabsicht gehandelt hat, zeigt sich bei näherem Hinsehen, wie er den Vogel mit dem Fuß unterfasst und unsanft wegbefördert. Sicher nicht schön und kein Ausweis von Tierfreundlichkeit, aber wenn ich dagegen sehe, wie hier in Städten irgendwelche verwahrlosten Jugendlichen nach Tauben + Co. (mit einer wirklich hohen Aggressivität) treten ...
Speziell für Kolumbien wäre das auch nichts Besonderes, ein Land mit immer noch rund 15.000 Morden p.a. bei einer im Vergleich zu D etwa halb so hohen Einwohnerzahl ... Da könnt Ihr Euch ganz andere Sachen leisten, da kräht kein Hahn nach. Auch wenn dieses Land enorme Fortschritte macht und heute (von den meisten noch unerkannt) ein außerordentlich spannender Investitionsstandort ist.

Dumm eben, dass die Eule den Status des Stadion-Maskottchens hatte, und dann noch coram publico vor laufenden Kameras, bei den sowieso zur theatralischen, emotionsgeladenen Überzeichnung neigenden Südamerikanern - ja, das war wirklich dämlich (der Spieler hat sich auch schon wortreich und nicht minder theatralisch entschuldigt ...).

Die Eule - die schlussendlich doch gestorben ist, aber wohl eher nicht an dem Tritt - hat hingegen ziemlich sicher ihren Todesstoß durch den Ball erhalten. Dieser Treffer hatte sichtbar eine ganz andere Qualität. Wer redet nun von dem Ballschützen? Oder dem Schiedsrichter, der das Spiel hätte unterbrechen müssen, wenn da die Eule im Schussfeld auf dem Rasen sitzt?
So einfach ist es nicht, den schwarzen Peter nur dem Letzten in der Kette zuzuschieben, nach dem Motto, den Letzten beissen die Hunde.

Nun, Ansichtssache.
Ich mach da keinen Unterschied, ob einer nun verwarlost ist, nobel daherkommt, aus einem Drittweltland oder Europa ist, Ob gebildet oder nicht, Wer ein Tier mit Absicht so mit Füssen tritt, ist diesbezüglich ein Arsch.
Aber klar im ganzen Weltgeschehen eine unbedeutende Sache. Gibt schlimmeres, ändert aber trotzdem nichts an meiner Ansicht.

Der Tritt war echt unnötig! Die arme Eule :(

Kasimir_RH schrieb:

Das beginnt sicher bei dem Fussball-Spieler, der aber m.E. eher unbedacht und grob, aber nicht unbedingt in allzu böser Absicht die bereits benommene Eule förmlich "ins Abseits" befördert hat. Dass er sicher nicht in Tötungs- oder gefährlicher Verletzungsabsicht gehandelt hat, zeigt sich bei näherem Hinsehen, wie er den Vogel mit dem Fuß unterfasst und unsanft wegbefördert.

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Da hast Du aber ein anderes Video gesehen als ich. Er kickt den Vogel weg wie ein Stück Abfall.
Wer nur einen Funken Mitgefühl hat, handelt sicher anders. Der Blick des angeschossenen Vogels spricht Bände. Und auch wenn Du der Ansicht bist, dass die Geringschätzung eines Lebens in Kolumbien quasi zur Folklore gehört, mich regt so was auf, wenn ich es sehe.

Kasimir_RH schrieb:

Ist das der medial verflachende "Guttenberg-Virus"?

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Guttenberg-Virus ist für mich, wenn einer für sein Handeln erst eine laue Ausrede bringt ("wollte dem Vogel nur weiterhelfen"), und anschliessend, wenn seine Lügerei durch ganz offensichtliche Tatsachen widerlegt wird, eine noch lauere Entschuldigung nachschiebt. Scheint um sich zu greifen, der Virus. Ist nur insofern eine merkwürdige Erkrankung, weil nicht der Befallene, sondern das Publikum das Kotzen bekommt.

Grüsse,
tox

Andere wundern sich, dass ein Bussard tagelang an der selben Stelle auf einem Dach "sitzt" ( Er hatte sich mit dem Kopf im W eines Himmelsrichtungsanzeigers verfangen und war schlussendlich verendet). Kinder, die vor den Augen Erwachsener mit jungen flugunfähigen Turmfalken auf der Strasse spielen, bis diese tot sind....

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Ich habe das auch schon allzu oft gesehen und es ist einfach abartig. Und besonders schlimm, wenn man nicht helfen kann... Ich erinnere mich nur zu gut an solche Situationen, als ich selbst Kind war und mich gegen solche Menschen nicht durchsetzen und das Tier retten konnte.
Gerade Eulen sind doch recht knuffig... wie kommt man als normaler Mensch darauf, dagegenzutreten?

Zum Thema Vögel treten:
Mit unserem Alpha- Hahn im Zivildienst musste ich leider auch alle zwei Wochen Hühnerfußball spielen, die langen dicken Sporen taten nämlich weh am Schienbein... Im Gegensatz zu dem Fußballer hob ich ihm aber wirklich nur den Fuß unter die Brust und warf ihn nach hinten weg, bis er die Flagge strich... Richtig zulatschen darf man da nicht, sonst kann man das Tier gleich hinterher in den blauen Sack stecken...

Was den Idioten von Fußballer da angeht, so muss man leider sagen: Tiere bedeuten in sämtlichen Südländern doch einen feuchten Kehricht! Wie Kasimir so richtig erwähnt; da bedeuten ja nicht mal Menschenleben etwas...
Und wenn ein Spieler keine wirkliche innere Verbindung zu seinem Verein und dessen Insignien hat, dann ist ihm auch ein Maskottchen gepflegt scheißegal... Zudem möchte ich mal zuallererst den Vogelwart in die Verantwortung ziehen, da der eigentlich die Verantwortung haben sollte, die Eule zu halten, gerade damit sowas nicht passiert.
Dem Spieler gebührt mindestens ein Spielausschluss, und soweit ich gelesen habe, drohen ihm auch strafrechtliche Konsequenzen, weshalb er nach dem Tritt auch einen Tierpark besuchte, um sich eingehend über Eulen zu informieren, rhabarber salpeter..., und will die Tierpfleger des Zoos unterstützen.
Mag einsichtig wirken, ich nenne es aber eher Schadensbegrenzung... Rote Karte gehört dem Typen, ab vom Platz für drei Spiele mindestens, sowie Stiftung und Sicherstellung des Unterhalts eines neuen Maskottchens für sagen wir, seine gesamte restliche Spieldauer in dem Verein würde ich als Strafe angemessen finden... Sowie eventuell, wenn er wegen Tierquälerei verurteilt wird, die er sich im Nachhinein "gar nicht erklären kann, außer vielleicht durch den aufputschenden Streß des Spieles", ein paar Sozialstunden in einem Tierheim...

Grüße, Andreas

Lange Reden, kurzer Sinn. Das Schiessen eines Vogels aus niederen Beweggründen (Frust? Aufmerksamkeit? Gleichgültigkeit? ) in dieser Form ist für mich in überhaupt keiner Weise nachvollziehbar und gehört für mich streng bestraft und hinterfragt. Ausreden gelten für mich in keinster Weise (Warum auch? Was kann die Schleiereule dafür, dass sie zur falschen Zeit an einem ungünstigen Platz steht?) Jeder normale Mensch hätte die Situation als interessante Ausnahmesituation mit Humor genommen oder als faszinierendes Glück, aber wer dann sowas macht, gehört für mich eher in die Psychatrie als wieder auf den Fußballplatz.
Was ist das für eine ätzende Verharmlosung, die der Spieler da von sich gibt? Keine Ahnung, was bei dem falsch gelaufen ist, aber der spinnt doch wohl, so gleichgültig mit einer angeschossenen Schleiereule umzugehen.

Ab in die Therapie oder hinter Schloss und Riegel. Geht gar nicht, was der gemacht hat und wie er es anschließend verharmlost.

eric schrieb:

Ich mach da keinen Unterschied, ob einer nun verwarlost ist, nobel daherkommt, aus einem Drittweltland oder Europa ist, Ob gebildet oder nicht, Wer ein Tier mit Absicht so mit Füssen tritt, ist diesbezüglich ein Arsch.

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Exakt ! Und absolut identisch mit meiner Meinung.

arme Eule

Gut daß Elgrin den Thread dazu aufgemacht hat - so brauchte ich es nicht tun… bin mir nicht sicher, ob ich diesesmal ruhig und gelassen dabei gewesen wäre.


Ja, ich finde, es macht schon einem Unterschied, ob ich verstohlen und heimlich Tiere quäle, oder so abgebrüht bin und es vor einem Millionen-Publikum mache… nach dem Motto >>ist ja nur Abfall<<.
Ein Mensch der auch nur ansatzweise etwas für schwächere Lebewesen übrig hat, würde nie in einem Reflex nach einem friedlichen Tier treten/kicken (und dies nicht mit weichen Mokassins sondern mit harten Fußballschuhen)

Sogar meinem Michi, der den Vögeln bei weitem nicht so nahe steht wie ich, blieb vorgestern Abend während des Essens beim TV-Schauen der Mund offen stehen, als er diesen Bericht sah. (Solch ein geschocktes Verhalten während des Essens habe ich bisher bei ihm noch NIE erlebt; den hält normalerweise NICHTS aber auch gar nichts vom Essen ab)

Elgrin schrieb:

... ob es auch berufliche Folgen für den "Kicker" geben wird, weiß ich nicht.

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Das weiß ich auch nicht; aber ich wünsche es mir sehr.



Was ich aber noch nicht ganz verstehe… der Vogel war doch nicht wild; der gehört(e) doch Jemanden (Stadion-Maskottchen), und dieser Halter hat die Eule doch da (zu dem Fußballspiel) mit hingenommen, oder?!
Wenn dem so ist, dann ist dieser Halter für mich mindestens so’n Arschkoffer wie dieser Luis Moreno.


Irgendwie könnte ich mir aber auch vorstellen, daß diese Eule als Maskottchen diesem Moreno und einigen anderen Spielern u.U. schon nicht erst seit heute "gegen den Strich" gegangen ist...





LG,
Liesl

So weit ich mitgekriegt habe, lebte sie wild dort.