Frischeingang, Steinadler

Diskutiere Frischeingang, Steinadler im Forum Greifvögel und Eulen im Bereich Wildvögel - Dieser Adler wurde gerade vorhin gebracht. Er trieb tot in einem See, ohne sichtliche Verletzungen. Mal sehen was beim Untersuch herauskommt...
Ist er wirklich vom Himmel gefallen, die naheliegendste Ursache wurde noch nicht erwähnt: Ertrunken? Es gibt immer wieder Fälle bei denen Greifvögel durch Beutetiere im Kampf unter Wasser gezogen werden und ertrinken. Ein Habicht von mir fing in einem Steilufer eines Baggersees (aus der Freien Folge) einen Fasanenhahn und wurde im Kampf mit diesem ins Wasser gezogen, das Wasser kochte und brodelte und nach einer gefühlten Ewigkeit tauchte aus der Tiefe langsam ein Kopf auf..., mein Habicht hatte das größere Lungenvolumen, der Fasan war erstickt. An den Wassertod eines Mäusebussardes, der statt wohl eines Frosches sich eines Karpfenrückens annahm, erinnere ich mich auch noch gut.
Gruß akhawk
 
Sicher grundsätzlich möglich.
Da er noch ganz frische Atzung im Schnabel und Rachen hatte, ist das Prozedere aber auch nicht ganz schlüssig. Er muss unmittelbar davor noch gefressen haben. Die Atzung war auch nicht hochgewürgt, nicht schleimig . Der Kropf war praktisch fast ganz leer. Also er war erst kurz am fressen gewesen als es passierte. Im Magen selbst waren Reste von einem Aas mit Fliegenlarven im dritten Stadium, was aber auch nicht gerade der Jahreszeit entspricht.
Bei einer Untersuchung der Lunge, ( Schwimmprobe) kann man dann feststellen ob ertrunken oder nicht.
 
Nicht ganz. Erste Wägung war auf ungenauer Personenwaage. Die hat schnell mal ein paar hundert Gramm Abweichung.
 
Hallo, Eric,
was haben die Untersuchungen ergeben?

Grüße
Peregrinus55
 
Die Resultate beim Adler stehen immer noch aus ( es werden Jährlich nur etwa 2 mal in einem Institut alle bis dahin angefallenen Adler untersucht.)
Bereits ist der Nächste hier eingetroffen.
Diesmal ein Adlermännchen im zweiten Jahr. Verletzungen im Beinbereich lassen auf einen Kampf schliessen mit wahrscheinlich darauffolgender Infektion.
Erste Bilder vom Finder, danach abgebalgt und gewaschen.
 

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Und schon wieder einer. Diesmal ein noch nicht flügger Jungvogel tot auf dem Horst.
 

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Thats life. Viele Jungvögel werden nicht gross.
Noch mehr Adler sind schon angekündigt die noch gebracht werden sollen, aus dem Kanton Wallis / Bern. Dazu noch ein paar "antike" Adler zum umarbeiten. Zwei aus Nordindien von 1935, ursprünglich gesammelt für Baron Rothschild in England ( einer in einem Fuchseisen gefangen und einer mit einem Stein erschlagen als er ein Huhn fangen wollte). Sowie ein wildfang Adler aus dem Osten aus den 70er Jahren.
Alte und frische Adler habe ich inzwischen etwa dreissig eingeliefert bekommen. In letzter Zeit werden es immer mehr.
Regelmässig sind sie auch in unmittelbarer Umgebung, soger auf 400m ü. M. anzutreffen
Das Bild ist von Uznach im Kaltbrunnerriet dieses Jahr.
 

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Hi eric, danke für die Fotos. Das ist immer unerfreulich einen toten Adler zu sehen.
Besonders tragisch beim Steinadler der zwar auch zwei Eier legt aber dann doch nur das ältere Küken großzieht,
da es zwischen den Jungvögeln häufig zum Kanibalismus kommt.
Eine Selbstregulation so gehen viel Biologen von aus. Das Ältere hat somit bessere Chancen auf eine gute Entwicklung.
Tatsächlich schaffen es Steinadler im Schnitt nur alle drei Jahre ein Junges aufzuziehen bis es selbstständig jagen kann.

LG Phil
 
Insgesamt ist der Bestand hier gut, mit Ausbreitungstendenz in tiefere Lagen. habe hier gerade ein solches Paar in eigentlich suboptimaler Lage, 100m von einer Bikerstrecke weg, das fast alljährlich erfolgreich Junge hat.
Der eingegangene Junge, stammt von einem Horst der einfach zugänglich ist. Also jeder, ob Fuchs oder Mensch, kann da einfach auf den Horst spazieren.
Hauptprobleme liegen in der Verkabelung der Landschaft und dem Futtermangel in Tieferen Lagen.
Momentan haben wir dauernd Luchse, Adler, Uhus und sogar ein erster Wolf war in der Umgebung ( leider wanderte er weiter und wurde von einem Zug überfahren).
Trotzdem wird der Wildbestand ,auf Anordnung von oben, möglichst tief gehalten und die Abschussvorgaben sind sehr hoch.
Eigentlich wäre es ein super Gebiet wo Steinbock, Hirsch, Gams, Reh, Wildschwein vorkommt. Leider aber auch direkt angrenzende,intensiv bewirtschaftete und zersiedelte Landschaft mit viel Verkehr.
Auf kürzester Distanz gibt es vom kleinen Sumpfhuhn bis zum Schneehuhn, vom Biber bis Steinbock fast alles. Aber das Konfliktpotenzial ist riesig. Die Bevölkerung ist seit meiner Schulzeit um fast die Hälfte angewachsen. Um jeden Quadratmeter einigermassen naturbelassener Fläche muss gekämpft werden.
In den tiefen Lagen ist durch die intensive Landwirtschaft der Hasenbestand fast erloschen. Bei meiner ersten Zählung waren es im Zählgebiet noch 39, jetzt mit Glück jeweils noch drei. Das Rebhuhn ist veschwunden, Wiesel werden rar, das Haselhuhn zieht sich zurück, Auerhähne sind nur noch ein kläglicher Rest.
Noch wäre es ein Gebiet mit grosser Vielfalt aber vieles dünnt sich aus.
Die Artenpalette ist immer noch riesig, aber die Individuenanzahl sinkt massiv.
Erstaunlicherweise können sich aber gerade die grossen Beutegreifer halten. Natürlich mit den entsprechenden Verlusten bei Schafen, Hauskatzen etc.
Wer sich der Situation anpassen kann, überlebt, der Rest wird verschwinden.
 
Schön zu hören das ihr öfter Luchse habt !!
Und der Wolf war wohl ein Italiener nehme ich an oder ?

Wölfe gibt es etwas östlich von uns bei Munster.
Wohl aus dem polnischen Raum eingewanderte Tiere.
 
Möglicherweise stammt der Wolf vom ersten Schweizer Rudel ab, aber es ist noch nicht erwiesen. Luchse sind hier Standwild.
Der Wolf hat vorher, knapp 7 Km von mir aus, 14 Schafe gerissen. Mit Verlusten ist zu rechnen.
Im Quartier bei mir, hat der Uhu dieses Jahr auch schon 15 Meerschweinchen geholt. ( Sowie mindestens 3 Rotmilane, einen Bussard etc. in 1 Km Umkreis).
 
Keine Plage von Meerschweinchen. 7 waren meine und 8 waren vom Nachbarn. Der Uhubrutplatz ist halt nur gerade gut 800 m entfernt.
 
Und schon wieder hatte ich zwei Adler in den Händen. Nochmals ein noch nicht flügger, sowie ein Alter der in eine Stromleitung geflogen ist.
Nach Angaben sollen auch noch zwei verhungert sein, deren langsames Ableben über lange Zeit fotografisch festgehalten wurde. Dass die Alten wegen des dauernd anwesenden Fotografen nicht mehr zum Füttern kamen sieht höchstwahrscheinlich aus.
 
Nach Angaben sollen auch noch zwei verhungert sein, deren langsames Ableben über lange Zeit fotografisch festgehalten wurde. Dass die Alten wegen des dauernd anwesenden Fotografen nicht mehr zum Füttern kamen sieht höchstwahrscheinlich aus.

Och nein... 0l im Ernst?
 
Da man die Altadler nicht befragen kann, ist es natürlich nicht beweisbar ob der Fotograf der Störfaktor war.
 
Ich dachte eigentlich mehr an Menschen, die den Fotografen regelmäßig in Horstnähe gesehen haben.

p55
 
Thema: Frischeingang, Steinadler

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