Mohrenkopfpapagei

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Ariane

Guest
Hallo,

ich bin "eine Neue" und habe mal ein paar Fragen zum Mohrenkopfpapagei. Meine Mutter möchte sich nämlich wieder Papageien anschaffen, wenn ich mit meinen Alexandersittichen ausgezogen bin. Sie findet nun den Mohrenkopf so schön, aber eigentlich wissen wir gar nichts über diese Vögel.

Deshalb würden wir gerne wissen, ob sich die Mohrenkopfpapageien gut in der Wohnung halten lassen, wie laut sie sind (was haben sie für eine Stimme?), allgemeine Haltungsbedingungen, wie vertragen sich gleichgeschlechtliche Paare, usw.

Und mit welchem Preis muß man rechnen, wenn man sich ein Pärchen kauft?

Ich würde mich sehr freuen, wenn ich diese Fragen beantwortet haben könnte.

Liebe Grüße und vielen Dank,
Ariane
 
Moin Ariane!

Pauls Linkhinweis ist wirklich gut, ich kenne die Seite auch und besuche sie immer wieder.
Dennoch auch hier im Forum ein paar Antworten:
In der Literatur fidnet sich ei breitens Spektrum von Ansichten von: Mohrenköpfe sind für die Zimmerhaltung nicht zu empfehlen bis hin zu angenehme und anhängliche Vögel.
Ich selbst halte zwei Mohren im Wohnzimmer und bin der Ansicht, das man das durchaus kann. Allerdings sind sie - individuell verschieden - durchaus in der Lage, für die menschlichen Ohren unangenehme und recht laute Geräusche zu machen - mich stört es kaum, aber das mag anderen anders ergehen.
Mohrenköpfe werden gerne als die kleinsten der Großpapageien bezeichnet und das stimmt insofern, als das die Schwierigkeiten der und Ansprüche an die Haltung durchaus mit denen von Amazonen und Grauen zu vergleichen sind.
Sie sind starke Nager und können mit ihrem schon recht kräftigen Schnabel ordentlich Schäden anrichten - darauf muß man beim Zimmerfreiflug eingestellt sein.
Hinsichtlich der Ernährunggebe ich meinen eine Mischung aus Großsittichfutter (1/3) und Großpapageienfutter (2/3), mit einem maximalen Sonnenblumenkernanteil von 20%.
Etwa die Hälfte der täglichen Futterration besteht aus Obst, Gemüse und Grünfutter (täglich Apfel und Karotte sowie zwei bis drei weitere Obst- und Gemüsesorten). Hinzu kommen Leckerbissen wie ungeschwefeltes Trockenobst ohne Konservierungsstoffe, einmal die Woche Kochfutter(gekochte Bohnen, Erbsen oder Linsen, etwas Mais, ungeschälter Reis , dazu auch mal gekochte Möhre, Zwiebel oder anderes Gemüse, und etwas gemahlenes Hundetrockenfutter), Kolbenhirse, einmal die Woche Quellfutter (ca. sechs stunden eingeweichtes und mehrfach ordentlich gespültes Körnerfutter).
Ein starker Mineralstein (ich nehme den Merkls Stein für Großpapageien) wird von meinen gerne angenommen.Zusätzlich viele frische Zweige und Äste zum benagen.
Mit einer Größe von 24 cm müssen Mohren laut dem Gutachten über die Mindestanforderungen an die Haltung von Papageien einen Käfig von 1m Länge, 0,5m Tiefe und 0,5m Höhe haben. Ich halte meine beiden in einen Käfig mit 80cm Länge, 54cm Tiefe und 90 cm Höhe, wobei sie täglich mindestens sechs Stunden Freiflug erhalten.
Eine Käfighöhe von 50cm erscheint mir bei den kletterfreudigen Vögel nicht ausreichend.
Ich selbst halte derzeit zwei Weibchen, die sich ausgezeichnet verstehen, sich gegenseitig kraulen und füttern.
Dennoch ist eine gegengeschlechtliches Paar mehr zu empfehlen, abraten würde ich gemäß der Theorie, das die Verpaarung zweier Vögel des dominanten Geschlechts riskant ist, von der Verpaarung zweier Männchen (s. dazu auch Christophs Mohrenkopfseite). Allerdings sind Mohren hinsichtlich der Verpaarung nicht einfach, es ist deshalb empfehlenswert, bereits ein harmonisierendes Paar zu erwerben. Hinsichtlich der Zähmung braucht es bei Mohren meist mehr Zeit als bspw. bei Wellis, grundsätzlich halte ich aber auch die
Zähmung bei einer paarweisen Haltung für möglich.
Insgesamt haben Mohren einen neugierigen und verspielten charakter, wenn die Phase der Eingwöhnung, in der sie ziemlich ängstlich und scheu sind, erstmal überwunden ist.
Leider werden bei Mohren oft noch Wildfänge
angeboten http://www.vogelnetzwerk.de/forum/frown.gif, von deren Kauf aber aus verschiedenen Gründen DRINGEND ABZURATEN ist:
auch deshalb, weil sie oft ältere Tiere sind, deren Zähmung schwierig bis unmöglich ist und sie oft ihr Lebenlang scheu und ängstlich bleiben. Junge Tiere sind an einer dunklen, grauen oder weißgelben Iris zu erkennen, bei Tieren ab einem halben Jahr ist sie gelb und es gibt keine Möglichkeit, das Alter zu bestimmen.
Äußere Geschlechtsunterscheidungsmerkmale gibt es keine: hier muß auf eine Endoskopie oder wesentlich besser auf eine DNA-bestimmung anhand einer Feder zurückgegriffen werden.
Wildfänge werden leider vergleichsweise billig angeboten, deutsche Nachzuchten kosten m.W. etwa ab 300,-DM aufwärts.
Insgesamt finde ich, sind Mohrenköpfe empfehlenswerte und meist auch recht robuste Hausgenossen.


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Tschüss Rüdiger
 
Hallo Rüdiger,

ich hab ihr auch schon vorgeschlagen, bei den Edelsittichen zu bleiben, aber sie möchte unbedingt mal "richtige" Papageien halten.
Wie gesagt, sie hat ja Deinen Beitrag noch nicht gelesen. Mal abwarten, was sie dazu sagt.

liebe Grüße,
Ariane
 
Hallo Rüdiger,

vielen Dank für Deinen ausführlichen Bericht (habs leider nicht geschafft, früher zu antworten!). Obwohl die Mohrenkopfseite sehr schön ist, haben wir doch nicht die Informationen bekommen, die wir suchten.

Ich denke, meine Mutter wird sich wohl gegen Mohrenköpfe entscheiden, denn wenn diese Vögel wirklich so laut sind ... Die Alexandersittiche sind ja schon extrem laut und ich glaube die Nachbarn, die über 15 Jahre so tolerant waren, haben auch so langsam die Nase voll, weil es auch von Jahr zu Jahr lauter wird! (aber wir hatten bis jetzt erst eine Beschwerde, toi-toi-toi!).
Außerdem sollten es relativ einfache Vögel sein, schnell zahm werden und nicht mehr so zerstörerisch wie meine.
Wildfänge kommen aber sowieso nicht in Frage. Nicht bei Mohren und auch nicht bei anderen.

Naja, mal sehen was meine Mutter dazu sagt, sie hat das nämlich noch nicht gelesen. Melde mich dann auf jeden Fall nochmal! http://www.vogelnetzwerk.de/forum/smile.gif

vielen Dank,
Ariane
 
Moin Ariane!

Ohne eigene Erfahrungen mit Alexandersittichen zu haben bin ich der Ansicht, daß diese lauter sind als Mohren und hinsichtlich ihres Nagebdeürfnisses sicherlich den Mohren nicht nachstehen, sondern vielleicht sogar noch übertreffen.
Wenn aber Lautstärker und Nagen Schwierigkeiten bereiten: wie wäre es, wenn Deine Mutter bei der Gattung der Edelsittiche bliebe und einmal über Pflaumenkopfsittiche nachdenkt?
Mit dem Zahm werden ist es grundsätzlich so eine Sache: ich denke, bei jungen Vögeln, mit denen man sich ausreichend beschäftigt, klappt das auch bei paarweiser Haltung bei Mohren sehr gut.


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Tschüss Rüdiger
 
Hallo Rüdiger,

also meine Mutter weiß noch nicht so recht. Sie will jedenfalls noch mal drüber nachdenken. Eventuell will sie jetzt sogar doch keine Vögel mehr.
Trotzdem, vielen Dank für die Informationen.

liebe Grüße,
Ariane
 
Hallo Ariane,

ich habe kürzlich einen jungen Schwarzohrpapagei (Pionus menstruus)erworben, weil diese Art zwar verspielt und anhänglich, aber sehr leise sein soll (ich habe auch noch eine Amazone). Vielleicht wäre diese Art etwas für Deine Mutter ? Ich finde sie außerdem sehr hübsch, wenn sie ausgefärbt sind - dunkelblau/grün.
Ein Foto werde ich mal dranhängen:

http://www.vogelnetzwerk.de/forum/uploads/JJ1.jpg

Der linke Papagei - das ist er. Süße 11 Wochen alt.

Gruß
Mona ;-)
 
Hallo Ariane,

ich weiß, meine Antwort kommt relativ spät. Ich kann aber auch aus eigener Erfahrung etwas dazu sagen. Ich hatte ja auch mal ein Mohrenkopfpapagei-Weibchen. Die war auch zahm, total auf mich fixiert und auch überhaupt nicht anstrengend. Sie hat nichts angenagt, und sie hat auch nie so richtig geschrien. Sie liebte es, auf der Schulter getragen zu werden, war aber auch nicht böse, wenn ich sie mal nicht mitnehmen konnte.

Als meine Ronny dann verstorben war, machte ich den Fehler und versuchte, sie zu ersetzen. Ich erwarb eine Meyers Papagei-Henne, die eine Handaufzucht war. Und diese Henne war das krasse Gegenteil zu meiner Ronny. Sie schrie den ganzen Tag, obwohl sie auch viel auf die Schulter durfte. Sie nagte ohne Ende. Als dann meine zweite Tochter auf die Welt kam, mußte ich Sandy dann leider abgeben. Es tut mir heute noch leid, aber sie schrie nur noch den ganzen Tag, sodaß das Baby keine Ruhe mehr hatte.

Wie Du siehst, sind die Vögel sehr unterschiedlich. Wer weiß, vielleicht hatte ich einfach nur unheimliches Glück damals, als ich meine Ronny bekam. Sie war noch sehr jung, konnte gerade mal Äpfel selber fressen, mehr nicht. Wurde auch sehr schnell zahm.

Wahrscheinlich muß doch jeder selber seine eigenen Erfahrungen machen.

Liebe Grüße noch von Daniela

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Daniela Seitz
www.gratis-space.de/dennys-vogelstube
 
Thema: Mohrenkopfpapagei
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