Brütende Henne ohne Hahn

Diskutiere Brütende Henne ohne Hahn im Forum Laufsittiche im Bereich Sittiche - Hallo, Heute morgen fiel ohne Vorwahnung mein Ziegensittichhahn tot von der Stange, während ich fütterte. Ich bin sehr traurig, aber besonders...
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Arnd Mayer

Guest
Hallo,

Heute morgen fiel ohne Vorwahnung mein Ziegensittichhahn tot von der Stange, während ich fütterte. Ich bin sehr traurig, aber besonders schlimmt ist die Tatsache, dass seine Henne auf 5 Eiern sitzt und in der zweiten Woche brütet. Sie ist eine sehr führsorgliche Mutter, doch ich weiß nicht, ob sie es schafft, selbstständig zu fressen und zu brüten, von der Aufzucht der Kleinen ma ganz abgesehen.
Soll ich ihr die Eier wegnehmen oder warten, bis sie von selbst aufhört? Besteht die Gefahr, dass sie eher verhungert als die Brut im Stich zu lassen? Ich habe noch ihre Schwester, die ich während der Brut seperiert hatte. Könnte sie den männlichen Part übernehmen? Währe es ratsam, sie schnellstens mit einem neuen Hahn zu vergesellschaften? Oder soll ich ihr Kunsteier geben und die Eier auf andere brütende Hennen (Bourkesittich) verteilen?
 
Hallo Arnd!

Das ist ja echt traurig, mit deinem Ziegensittich-Hahn. Ich würde trotzdem die Henne die Aufzucht alleine versuchen lassen, bei einer Bekannten von mir klappte das
sehr gut, allerdings waren die Kleinen (4
Stück) bereits 6 Tage alt, als der Hahn
entflog.

Bei dieser Ziegensittichhenne sind alle 4
Nestlinge durchgekommen.

Auf keinen Fall würde ich allerdings einen neuen Hahn oder die Schwester-Henne dazusetzen, ich glaube, das würde eher noch
Unruhe hineinbringen!

Laß mal was hören, was aus den Waisen geworden ist!

Viel Glück

Grüße
Michaela


[Diese Nachricht wurde von Micha M am 02. März 2000 editiert.]
 
Moin Arnd!

Tut mir sehr leid wegen Deines Ziegensittichhahns? Hast Du eine Vorstellung, wieso das passiert ist?

Ich habe schon gehört, das es in Menschenhand oft einer Henne gelingt, die Brut alleine erfolgreich zu Ende zu führen.
Oftmals kümmern sich die Männchen auch garnicht ausreichend um die Henne und um die Brut.
Sicherlich ist das mit gewissen Gefahren verbunden: zwar wird die Henne wohl nicht unmittelbar verhungern, aber es kann schon passieren, das sie überanstrengt ist und in Folge dessen stirbt.
Auch ist es möglich, das nicht alle Jungen
aufgezogen werden können oder das die Jungen schwächer sind als normal.
Ich denke jedoch, das Risiko läßt sich durch
optimales Futter und dadurch, daß die Henne keine Zeit für die Futtersuche aufwenden muß, gering halten.

Das Hinzusetzen der Schwester hingegen halte ich für nicht praktikabel: es ist sehr unwahrscheinlich, das sie die Rolle des Männchens übernimmt, ich halte es für wahrscheinlicher, das sie die Henne zu sehr
stört und diese auch noch dazu veranlaßt, ihr Gelege zu verteidigen, wodurch nur zusätzliche Anstrengung für die Henne entsteht oder sie ihr Gelege verläßt.
Ebenso halte ich die Verpaarung mit einem
neuen Hahn während der Brut für nicht ratsam.
Wenn Du allerdings die Brut abbrichst, spricht nichts gegen eine baldige Neuverpaarung.
Bourkesittiche gelten als gute Ammen für Gras- und Vielfarbensittiche, sollen sich aber auch bei den Platycercus-Arten als Ammen bewährt haben, die erheblich größer sind. Es liegt sogar ein Bericht vor, nach dem Bourkesittiche zwei australische Königssittiche großgezogen haben sollen. Zumindest Gras- und Vielfarbensittiche sind allerdings auch enger mit dem Bourkesittich verwandt als Ziegensittiche.
Eine Ammenaufzucht hat allerdings grundsätzlich nur dann Erfolgschancen, wenn die Eier etwa zur gleichen Zeit gelegt und bebrütet wurden.
Dabei ist zu bedenken ist, das die Brutdauer der Ziegen bei durchschnittlich bei 20 Tagen liegt und meist ab dem zweiten oder dritten Ei bebrütet werden die , die Brutdauer der Bourkesittiche betzrägt nur bei 18 Tage, wobei meist bereits nach der ablage des ersten Eies mit der Brut begonnen wird.
liegt.
Auch die Nestlingszeit der Ziegen ist geringfügig länger: durchschnittlich 30 Tage, bei Bourkes etwa 28, aber auch bis zu 30 Tagen.
Insgesamt sind das aber Werte, die m.E. noch in einem Toleranzbereich liegen.
Bedenklicher erscheint mir die unterschiedliche Größe der Tiere: Ziegensittiche werden etwa 29cm lang, Bourkesittiche nur 20. Zwar ziehen auch
kleiner Sittiche Jungvögel größerer Arten auf, dabei entstehen aber oft zwei Probleme:
1. die eigenen Jungvögel werden vernachlässigt und sterben;
2. nach dem Flügge werden kümmern sich die kleineren Ammensittiche nicht mehr ausreichend um die (zu) großen Jungvögel.
Bourkesittiche sind durchschnittlich nach 10 bis 14 Tage selbständig, bei Ziegensittichen
fand ich unterschiedliche Angaben: das Erreichen der Selbständigkeit wird einerseits auch mit 14 Tagen angegeben, andernorts wird aber erwähnt, daß die Eltern die Jungen mehrere Wochen nach dem Ausfliegen füttern.
Rein von diesen Daten besteht also durchaus die Chance, daß die Bourke die Ziegen aufziehen, wenn auch vielleicht unter dem Verlust der Bourkejungen, solange der Lege- und Bebrütungsbeginn annähernd gleich ist.
Weiterhin fraglich bleibt allerdings, inwieweit sich das Artverhalten von Bourke- und Ziegensittichen so sehr unterscheidetn, das von daher eine Ammenaufzucht nicht möglich ist.

Unter all diesen Erwägungen würde ich wahrscheinlich an Deiner Stelle den Versuch riskieren, die Ziegensittichhenne die Brut alleine aufziehen zu lassen.

------------------
Tschüss Rüdiger
 
Hallo Arnd,

ich kann mich da Rüdiger nur anschließen. Er hat eigentlich schon alles gesagt, was dazu zu sagen ist.
Ich habemit meinen Springsittichen ein leicht ähnliches Problem. Mitten in der Kükenaufzucht fing das Männchen an das weibchen zu jagen und verprügeln. ICh mußte die beiden trennen.
Sie schafft es ganz gut allein. Trotzdem setze ich aber mal das Männchen rein um ihn auch mal füttern zu lassen.

Ich drücke Dir die Daumen, daß alles gut geht.



------------------
bis dann

Daniela


http://www.voegel.notrix.de
Danni´s Wellensittich-Homepage
 
Vielen Dank für die Antworten,

die Ziegenhenne meistert ihren "Job" sehr gut: zwei bis dreimal am Tag verlässt sie den Kasten, frisst, entleert sich, trinkt und geht wieder zurück. Ich denke, sie wird es schaffen.

Gruß von Arnd.
 
Moin Arndt!

Es freut mich sehr, das zu hören und drücke weiter die Daumen!
Halte uns auf dem laufenden!

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Tschüss Rüdiger
 
Hallo,

die Eier befinden sich zwar kurz vor dem Schlupftermin (4 von 5 sind befruchtet), doch musste ich am Sonntag den Versuch meiner Henne beenden, sich allein um das Gelege zu kümmern. In den letzten Tagen nahm sie immer mehr ab und war in einem sehr schlechten Zustand. Da ich befürchten musste, dass sie das Ende der Brut nicht überlebt, habe ich ihr das Gelege weggenommen und meiner alten, erfahrenen und sehr brutfreudigen Bourkesittich-Henne gegeben. Obwohl sie kein eigenen Gelege hat (dafür ist sie schon zu alt), blieb sie wie selbstverständlich sitzen, und ich hoffe, sie versorgt auch die Kleinen gemeinsam mit ihrem festen Partner nach dem Schlupf.
Die Ziegenhenne hat zwar lautstark über den Verlust ihres Geleges gemeckert, doch begann schon nach wenigen Minuten zu fressen. Seit zwei Tagen sehe ich sie fast nur am Napf und in der Obstschale sitzen, und ihr Gemeinzustand hat sich in der kurzen Zeit extrem verbessert. Ich denke, es war die richtigen Entscheidung, zumal sie auch nicht die Aufzucht der Kleinen allein hätte übernehmen können.
 
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