verletzter Kernbeisser

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rheinsberg

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hallo erst mal an alle.
ich habe heute im garten einen kernbeisser gefunden, der nicht mehr richtig fliegen konnte oder noch nicht richtig fliegen kann. leider haben ihn wohl die katzen schon in der mangel gehabt, er hat 2 kleinere verletzungen.
ich habe den vogel geborgen (er konnte sich mit seinem schnabel noch mächtig wehren) und ihn trocken und warm untergebracht. nach rücksprache mit der tierärztin habe ich ihm baytril oral verabreicht, sowie etwas glucoselösung und wasser. er wiegt 45 g und sieht optisch eigentlich schon fast wie ein altvogel aus, kann aber nur ungenügend fliegen. morgen werde ich versuchen ein foto zu machen und hier einzustellen.
ich habe mit der aufzucht von verletzten wildtieren schon einige erfahrung (schwalben, eichelhäer, fledermäuse, igel), aber hinsichtlich des kernbeissers bin ich etwas unsicher, was die ernährung angeht. ich habe versucht ihm körner (geschält sonnenblumenkerne, pinienkerne, kürbiskerne) und obst (apfel, birne, erdbeere), sowie vogelmiere anzubieten, er hat aber nichts davon gefressen. auch einen mehlwurm hat er nicht angenommen. lediglich wasser wurde gut aus der pipette genommen.
morgen kann ich heimchen besorgen (meinen vorrat für notfälle hat leider der waschbär geklaut).

was kann ich dem kernbeisser als futter anbieten ? und wie viel ?
sind heimchen ok, auch wenn der vogel evt. schon ausgewachsen ist ?
was muss ich noch beachten ?

vielen dank für eure hilfe, hoffentlich schafft es der kleine….
 
Moin
Du kannst alle Früchte, Saaten und Kerne (Stein- und Kernobst) von heimischen Baum- und Straucharten anbieten, Zapfen, Knospen, frische Triebe, Blätter/ Nadeln von Bäumen/ Nadelbäumen, Wal- und Haselnüsse. Dazu Insekten. Ich hatte noch keinen Kernbeißer, deshalb kann ich nur aus dem Gefühl heraus sagen, dass ich es mit einem Verhältnis 50:50 probieren würde, wenn der Vogel adult ist. Handelt es sich um einen Ästling, musst Du den pflanzlichen Anteil langsam einführen und das Verhältnis pflanzliche/ tierische Kost von 20:80 sanft steigern, dabei ist die Verdauung Dein Maßstab für die Verträglichkeit der Ernährung.

Als Standfutter eine hochwertige Waldvogelmischung oder spezielle Kernbeißer Körnermischung.

Unterbringung vergleichbar Eichelhäher: großer Käfig oder Voliere, naturnah ausgestattet, Käfiggitter von innen mit Pappe verkleidet oder Geäst so ausgerichtet, dass der Vogel keine Flügel oder den Schwanz durchschieben oder ständig gegenstoßen kann.

Baytril 2.5% Injektionslösung oral über mindestens 8 Tage, falls die TA nichts anderes verordnet hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
hallo astrid,

danke für deine antwort. bisher macht er einen fidelen eindruck.
was das fressen angeht, bin ich noch nicht wirklich zufrieden. am liebsten sind ihm die mehlwürmer. die heimchen, die ich heute besorgt habe werden leider wieder ausgespuckt. ansonsten hat er etwas vom kanarien-eifutter genommen und etwas futter für finken (scheint vor allem hirse zu sein). sonnenblumenkerne, pinienkerne, jegliches obst, vogelmiere wurden nicht angenommen. bisher ist er auch nicht selbstständig an die futterschalen gegangen. optisch sieht er eigentlich sehr fit und gut genährt aus, er flattert auch immer wieder umher (er ist in einem kleinen badezimmer untergebracht, mit ästen ausgestattet, da hat er viel platz zum fliegen üben). gefieder scheint mir volständig ausgebildet, der schnabel ist zu 50% blau, der rest noch schwarz-braun.

wie würdet ihr das machen, soll ich ihn nach den 8 tagen antibiose wieder freilassen, oder muss er erst selbstständig futter aufnehmen ?
 
Hallo rheinsberg

Kannst Du zur besseren Einschätzung von Alter und Entwicklungsstand ein Foto einstellen?

Eifutter bitte weglassen und Mehlwürmer ebenfalls nicht mehr anbieten, beides kann zu Problemen an den Extremitäten führen.

Wie bietest Du die Heimchen denn an, lebend, frisch tot, gefroren und wieder aufgetaut, mit oder ohne Sprungbeine? Ich würde geknackte Wal- und Haselnüsse anbieten und die härteren Saaten wie SB-Kerne anknacken, indem Du mit einer Flasche oder einem Nudelholz darüberrollst. Ich würde frische Zweige von Nadelbäumen so in das Geäst im Badezimmer binden, wie der Vogel sie auch in der Natur vorfinden würde, nicht auf dem Boden oder in einer Futterschale liegend.

Wenn Du noch von Hand fütterst, dürfte die Gabe von Samen und Saaten doch kein Problem sein, notfalls klebst Du welche auf ein Heimchen.

Bevor der Vogel nicht selbständig ist, darf er nicht ausgewildert werden.
 
hallo astrid,
an das foto muss ich morgen mal denken.
die heimchen gibt es frisch getötet, ohne sprungbeine, die anderen beinchen habe ich auch mal ganz entfernt, unterschiedliche grössen….findet er irgendwie nicht gut, werden in den schnabel genommen und dann wieder ausgespuckt. die mehlwürmer nimmt er wirklich gerne und hinsichtlich möglicher schäden, denke ich, müsste er die schon über einen längeren zeitraum bekommen. ansonsten frisst er hirseartige saaten, da gab es im zoohandel verschiedenste sorten und eine davon frisst er auch selbstständig. sonnenblumenkerne knacke ich an, aber so richtig will er da nicht ran. morgen werde ich noch haselnüsse und walnüsse besorgen. in die apfelstücken beisst er nur rein, fressen tut er nichts davon.
auswahl gibt es genug, nüsse, kerne saaten, grünes….
die häufchen sehen gut aus, insofern bin ich beruhigt, was die verdauung angeht.
das antibiotikum scheint er soweit auch gut zu vertragen, allerdings ist das verabreichen nicht ganz so einfach. ich gebe ihm das baytril verdünnt in einer 1 ml spritze und davon soll er im prinzip nur einen tropfen bekommen.
hinsichtlich der tannenzweige, meinst du er frisst von den nadeln, oder sollen zapfen mit dran sein ?
bezüglich der fütterung von hand, ich biete ihm die diversen futtersorten mit der pinzette an und er pickt sie dann von der pinzette ab. sperren tut er nicht. nun scheint er ja auch langsam selbstständig futter zu fressen, so dass die gesamtmenge schon ausreichen wird. es ist halt nur von der gesamtmenge so viel weniger als zb bei den schwalben. die haben ja unmengen an heimchen weggefressen.
 
An den Zweigen von Nadelbäumen sollten Zapfen und frischer Austrieb von Nadeln sein.
 
anbei fotos vom kernbeisser und seinem kot (sieht der ok aus ?).
er macht einen sehr gesunden eindruck, fliegt viel herum und frisst selbstständig von den hirsebüscheln und hainbuchensamen.
ich denke ja, nach abschluss der antibiose kann er zurück in die freiheit ?

IMG_1836.jpg
IMG_1834.jpg
IMG_1828.jpg
IMG_1830.jpg
 
Der Vogel sieht gut aus. Der Kot ist zu weich/ flüssig.

Nach Ende der AB-Gabe würde ich den Vogel mindestens eine weitere Woche behalten und die Darmflora mit BBB wieder aufbauen.
 
Ja, Bene-Bac.

Der ist adult. Ästlinge haben gesperbertes Brustgefieder, hellen Schnabel, keinen schwarzen Kehlfleck etc.
 
hallo astrid,

heute morgen ist unser gast wieder zurück in die freiheit geflogen. antibiose war am samstag durch und mit dem bene bac und der selbstständigen futteraufnahme wurde auch der kot dunkler und fester. der vogel machte einen fitten eindruck und war auch ruck zuck davon geflogen.
hoffentlich bleibt er der einzige pflegegast in dieser saison (die heimchen und mehlis würde es wohl freuen…).
danke für deine unterstützung.
 
Thema: verletzter Kernbeisser

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