Russische Griwuni Tümmler.
Von der ZG Willem Niepce & Dieter Tödtemann.
Als begeisterte Taubenfreunde haben die Russische Züchter sich immer bemüht Tauben nach ihren eigenem lokalen Geschmack zu züchten. So hat fast jede Stadt oder Region Ihre eigene Lokalrasse. Das hat bei dem riesigen Raum des Landes dazu geführt dass man Rassen die kaum von einander abweichen unter verschieden Namen kennt. Das macht es schwer die Entstehungsgeschichte der meisten russischen Taubenrassen zu rekonstruieren. Auch der Ursprung der Permer und Odessa Grivuni ist nicht genau bekannt. Gemäss russischen Literaturangaben stammen sie von Pachowschen Tauben ab die an der Wolga gezüchtet wurden. Sie wurden flussaufwärts und abwärts verbreitet wo man die Tauben nach lokaler Ansicht verändert hat. So entstanden im Norden die Permer Grivuni und im Süden die Odessa Grivuni.
Die Permer Griwuni;
Wie die Name es schon besagt, wurde diese Rasse, die schon seit Anfang des 19. Jahrhundert bekannt ist, hauptsächlich in der Stadt Perm und seiner Umgebung in der Ural gezüchtet. Von dort aus hat sich die Rasse weiter nach anderen Teilen Russlands verbreitet und ist heutzutage in ganz Russland beliebt. Es handelt sich hier um eine Flugtaube die man im Heimatland einfach nur als Permski Golubi kennt.
Die Permer sollen hoch und ausdauernd fliegen. Richtige Permer sollen sich laut Aussage des Moskauer Taubenbuchauthors Yuri Shaposhnikov dabei nicht überschlagen. Dies wird als fehlerhaft betrachtet. In Rusland werden Tiere die ein solches Verhalten zeigen von den Wettflügen ausgeschlossen würde mich vom Sportsfreund Shaposhnikov, der diese Rasse auch züchtet, mitgeteilt. Der Permer ist eine schlanke mittelgrosse Taube mit breiter Brust und einer stolzen Haltung. Original kommt der Permer in verschiedene Zeichnungsarten vor, wie z.B geganselt, geelstert, gescheckt oder einfarbig wie mir von Kelley D. Spurling aus Ohio (USA) der sich in seltene Rassen aus Rusland und Osteuropa spezialisiert hat, berichtet wurde. Auf der Europaschau 1998 in Brno (Tschechien) wurde sogar ein Permer Weisskopf gezeigt (Seite 4, Die Rassetaube 2/99). Auch hier handelt es seiner Meinung nach um die gleiche Rasse. Um 1830 wurde es bei den Züchtern immer beliebter, Tauben mit farbigem Schulterfleck zu züchten. So entstanden auch die Permer Grivuni ("Griwa" ist das russische Wort für "Mähne"). Der Zusatz "Grivuni" bezieht sich also lediglich auf die Zeichnung der Taube: einen farbigen Nackenfleck bei ansonsten weissem Gefieder. Meistens ist dieser Nackenfleck Schwarz oder Rot. Gelb und insbesondere Blau kommen nur selten vor.
In Rusland finden wir diese Zeichnung bei mehreren Tümmlerrassen. Und ausserhalb Russland gibt es sie z.B. bei dem Birmingham Roller als "Bell Neck" ; weisse Birmingham Roller mit einem Farbfleck im Form einer Glocke. Auch der Grzywacz Polski, eine Polnische Farbentaube hat ein Farbfleck am Hinterhals. Obwohl die Zeichnung einfach erscheint, ist es eine Herausforderung gutgezeichnete Grivuni zu züchten. Da die Zeichnung sich nicht konstant vererbt, fallen immer wieder Tiere mit zuwenig und zuviel Zeichnung an. In Deutschland ist der Permer Grivuni als Ausstellungsrasse anerkannt, unter den Namen "Griwuntümmler"
Der Flugstil der Permer Grivuni ist nicht so rasant wie z.B. bei den Budapester oder Serbischer Hochflieger sondern eher etwas segelnd wobei die Tauben mit ausgestrecktem Schwanz langsam ihre Kreise ziehen. Im Trupp fliegen sie nicht eng zusammen wie die meiste andere Hochflugrassen. Sie sind meiner Meinung nach deswegen auch sehr gut als Soloflieger geeignet. Obwohl das Training dieser flugfreudige Hochflugrasse keine Besonderheiten an sich hat, sollte man beim Flugtraining der Jungtauben Vorsicht walten lassen. Jungtiere darf man nicht zu früh jagen. Am besten wartet man bis die Tauben von sich anfangen zu fliegen. Meiner Erfahrung nach dauert es bei junge Grivuni ein wenig bevor sich der Orientierungssinn vollständig entwickelt hat. Deswegen fliegt man sie besser auch nicht zusammen mit den Alttauben. Auch das Wetter spielt eine Rolle und kann zu Verlusten führen. Kälte und Hitze machen die Permer Grivuni keine Schwierigkeiten, nur bei Regen soll man sie besser nicht fliegen lassen . Haben die Jungtauben sich gut entwickelt und werden sie richtig trainiert, dann kann das zu besten Flugzeiten führen. Nach russischen Angaben vermögen die Permer Grivuni bis zu 12 Stunden zu fliegen. Bei uns fliegen sie normalerweise um die 2 bis 4 Stunden.
Grivuni Standard
Homepage von meinem Freund Wolfgang.
Griwunis Russische&Türkische Tümmler
Herkunft:
Seit Anfang des 19. Jahrhunderts in Rußland als Flugtauben bekannt.
Gesamteindruck:
Mittelgroße Taube mit kräftigem Körperbau und leicht aufgerichteter Haltung.
Farbenschläge:
Schwarz, Rot, Gelb, Blau.
Ringgrößen: 7
Die Vorzugsrasse in unserem RGZV sind die Griwun Tümmler,
sie werden von unserem Züchtern ZG Willem Niepce & Dieter Tödtemann gezüchtet,
in rot, gelb und schwarznacken.