hallo!
bachblüten sind ja ne schöne sache, aber wie lange soll er denn seinen vogel damit zudröhnen?
ich erlebe das spielchen mit meinen beiden blaustirnpaaren jetzt seit 5 monaten!
zunächst mal würde ich den generellen freiflug in der wohnung abstellen. so betrachtet der hahn die ganze wohnung als sein revier. freiflug ist gut, aber ich würde den derzeit stark einschränken, bis der hahn kapiert hat, daß nur die voli sein revier ist.
als veteranin diverser bißattacken kann ich mir lebhaft vorstellen, was dein bekannter derzeit durchmacht. und das ist nicht auf die leichte schulter zu nehmen! dabei kann es zu durchaus ernsten verletzungen kommen (der "friedlichere" meiner beiden hähne hat mir vor ein paar monaten fast die nasenspitze abgebissen und auch heute bekomme ich beim freiflug fast täglich nen biss ab)
ich bin so weit, daß ich fast angst vor dem hahn habe. und das ist nur der, den ich noch rauslasse. der andere ist so aggressiv, daß ich ihn schon monatelang nicht mehr rauslasse und beim boden reinigen habe ich immer nen handfeger in der hand um seine angriffe abwehren zu können. ich muß dazu sagen, daß ich zum reinigen nicht in die voli rein muß. zum äste tauschen etc schiebe ich generell die trennwand rein.
ich bin derzeit auch relativ verzweifelt, besonders, da diese aggressivität jetzt schon seit 5 monaten geht.
was dein bekannter unter allen umständen machen sollte, ist dem hahn klar zu machen, daß er nicht der chef im ring ist. nach dem nasenbiss bin ich hinter clyde mit dem kescher in der hand hinterher und habe ihn gescheucht was das zeug hielt. ich habe ihn erst vom haken gelassen, als er sich in eine ausweglose situation manövriert hatte. und zwar sofort, bevor ich meine blutende nase versorgt habe (muß ein bild für die götter gewesen sein: ich mit kescher in der einen hand, der anderen hand unter der bluttriefenden nase, die tränen liefen nur so weils so weh tat und der vogel in wilder flucht
) das hört sich brutal an, ist aber der einzige weg, die aggression zumindest vorübergehend einzudämmen. die darauf folgenden tage hatte ich den liebsten vogel auf der welt ...bis er wieder oberwasser bekam.
ich habe jetzt den tip bekommen, das tageslicht für die vögel zu verkürzen. ich mache jetzt also für die vögel den tag schritt für schritt kürzer. über erfolge kann ich da noch nix berichten, da die maßnahme noch läuft.
also:
schritt 1:
territorium verkleinern auf die voliere
Schritt 2:
den vogel durch straffliegen in seine schranken verweisen (das straffliegen sollte nicht zu lange gehen und muß unbedingt sofort nach dem fehlverhalten passieren, sonst stellt der vogel keinen bezug zu seiner tat her und dann ist es für den vogel ne willkürliche tat)
schritt 3:
alles was vitamin e haltig sein könnte: weg damit!!! kein hanf, kein keimfutter, keine zusätzlichen vitamingaben, nix! vitamin e ist triebsteigernd. ich habe es meinen vögeln mal einmal wieder gegeben und prompt waren die hähne heftiger drauf denn je. ich habs rausgenommen und nach einigen stunden waren sie wieder normal aggressiv. auf obst und gemüse sollte natürlich nicht verzichtet werden, aber bitte kein vitamin e!
schritt 4:
das licht in dem vogelraum auf ca 12 stunden verkürzen, d.h. rolläden runter, und maximal ein ganz kleines licht anlassen.
übrigens, diese angriffe sind bei brutlustigen blaustirnhähnen eigentlich ganz normal, das sind ganz einfach die hormone. ...aber das zu wissen macht den umgang damit auch nicht leichter