Hy!
Afrikanische Nationalparks sind räumlich begrenzt und weder dort, und schon zwangsläufig überhaupt nicht in mitteleuropäischen, städtischen Vorgärten, kann ein natürliches, vom Menschen unbeeinflusstes Gleichgewicht existieren.
Richtig, ein vom Menschen unbeeinflusstes nicht, aber es kann sich eins einstellen, wenn man einfach nur mal konsequent ist und die ständige Rumdokterei sein lässt, wozu aus praktischer Sicht auch das Durchpäppeln von Vögeln gehört, die den Winter sonst nie schaffen würden, und so im Frühling mit ihrer Nachkommenschaft noch zum Speiseplan der Stadtelster/ des Stadteichelhähers (den man auch nicht vergessen darf) beitragen.
Warum es aber „plötzlich“ eine Wildschweinplage innerhalb Berlins gibt, während es jahrhunderte- oder jahrtausendelang keine Wildschweine innerhalb von Städten gegeben hat ist eine andere Frage.
Also steht hinter der Aussage, man könne Wildscheine bzw. Wildtiere innerhalb von Städten nicht ausmerzen, eben doch nur eine gewisse, tendenziöse Weltanschauung.
Nun ja, warum es in Berlin vorher keine Wildschwein"plage" gab, hat den einfachen Grund, dass:
- lange Jahrzehnte eine Mauer drumrum war, also weder was rein noch was raus kam...
- zudem waren die VoPos im Osten am Grenzstreifen auf Zack und sorgten dafür, dass kein Wild die Grenzanlagen unterwandert
- vor der Mauer gab es zwei große Kriege mit jeweils Hungersnöten und gewaltiger Unruhe
- vor den Kriegen war die städtische Bebauung dicht und bot kaum genügend Raum für große Wildtiere
- vor dem Bauboom vor so ziemlich genau 100- 120 Jahren war Berlin in mehrere Einzelstädte und Dörfer aufgespalten, also noch ganz herkömmliches "Land", aus dem das Wild im Zuge der Bebauung mehr und mehr verdrängt/ weggeschossen wurde
Wir leben heute halt in anderen Zeiten.
Die Stadt frisst sich mit ihrem Speckgürtel weit ins Umland und lässt weite Strecken alten, unberührten Lebensraumes dazwischen. Das ansässige Wild wird also meist nicht mehr scharf bejagt, und gewöhnt sich langsam an die Menschen und deren auch gute Einflüsse. Der Nachwuchs wandert ab, gründet neue Rotten, gewöhnt sich noch mehr an Menschen, und prompt ist das Stadtschwein geboren...
Im Gegensatz zur Zeit um 1880/ 1900/ 1915 wird praktisch nicht mehr nennenswert gewildert oder illegal geschossen, alles ist auf das strengste geregelt, und durch die leeren Staatskassen ist nicht genug Geld da, um den wenigen, die dürfen, eine effiziente Bejagung zu ermöglichen.
Dabei muss es nicht zwangsläufig ums Schießen gehen, man kann auch auf althergebrachte und effektive Weise ganze Rotten auf einmal abfangen. Ist jetzt erstmal noch verboten, aber hey, es werden doch sonst für jeden Bedarf schnell die entsprechenden Gesetze geschaffen und verabschiedet. Wieso nicht also auch mal was effektives wie Rottenfang ^^?
Der Nutzen überwiegt bei weitem die eventuelle leichte Unethik, die Schweine ohne Fluchtmöglichkeit zu töten, denn anstatt monatelang flickschusterartig und die natürliche Mortalität kaum übersteigend (und damit die Populationsstärke nicht wirklich touchierend) an der Rotte rumzuschießen, und im nächsten Jahr wieder genausoviele oder mehr Sauen zu haben, fängt man da einmal die komplette Rotte, Kesselfeuer, aus die Maus...
Das in den Problembezirken flächendeckend und konsequent, und die "Plage" hätte sich innerhalb von 5 Jahren erledigt...
Und man täte noch dahingehend was gutes, als dass man die in den Wildschweinen des berlin- brandenburgischen Grenzbereiches verbreiteten Hausschweingene erheblich und nachhaltig dezimiert, die noch aus den Zeiten der Waldweidewirtschaft stammen, und sich immer wieder in ganz weißen, gescheckten oder auch nur weißklauigen Sauen mit hellen Fesseln und rosa Schenkelinnenseiten manifestieren.
Aber wie gesagt, andere Thematik
!