Michi, das ist sehr traurig, dass du das Flügelstutzen als das normalste der Welt ansiehst. So normal wie du es jetzt beschreibst, kommt es mir wie ein Fake vor.
Es ist nur eine Frage der Zeit und du hast einen nackigen, ständig schreienden Graupapa - ganz sicher. Ich kann jetzt wirklich hoffen, dass es ihn nicht wirklich gibt.
Was kann ein gestutzter Grauer machen, wenn er Angst hat? Wegfliegen nicht, kann nur schreien.
Meine Beiden waren heute z. B. in ihrer AV und der Nachbar fing an, sein Dach zu reparieren. Die sind wie ein paar Torpedos reingeschossen gekommen. Sie hatten Angst und konnten ihrem Fluchtinstinkt folgen. Ein Gestutzter kann das nicht!
Wenn Papas über Tisch oder Fußboden laufen, sieht das sehr unbeholfen aus. Mutter Natur hat sich auch einfallen lassen, warum das so ist. Die Füßchen sind bestens geeignet zum Klettern auf Ästen, nicht besonders für glatte Untergründe geeignet, die Flügel zur Fortbewegung.
Eine wichtige Methode zur Fortbewegung hast du ihm genommen, diese dient auch zur Gesunderhaltung.
Jetzt kann er nur noch klettern. Das geht aber auch nur noch beschränkt, da er vor Stürzen Angst haben muss - plumps.
Bitte lass das Flügelstutzen solange er noch nicht verhaltensgestört ist! Wenn er irgendwann nackig ist und dir nur noch die Ohren vollschreit, nimmst du ihn auch nicht mehr mit ins Auto.
Jetzt ist es für mich auch total klar, warum er schon so viel schreit. Er kann ja überhaupt nicht weg, wenn ihn irgendwas stört oder er Angst hat.
Wenn es den Grauen wirklich gibt, er dir am Herzen liegt und nicht nur zum "Vorführen" dient, dann lass dir die Ratschläge durch den Kopf gehen. Denke dabei aber nicht aus der "ich"-Perspektive, sondern aus der "Vogel"-Perspektive.
Wenn dein Grauer wirklich gern Auto fährt und du ihn deswegen stutzt, dann trainier mit ihm unter fachkundiger Anleitung das Umlegen eines Harness, aber bitte nur unter Anleitung! Das wäre ein Kompromiss. Fenster kann man mit Fliegengitter,
Volierendraht schützen, außerdem kann man aufpassen.
Generell muß ich sagen, daß mein Grauer relativ wenig Obst und Gemüse ist, da rührt fast nichts an, was ich ihm gebe.
Ganz einfach. Täglich verschiedene Sorten Obst und Gemüse anbieten, auch wenn du vieles wieder wegschmeißen musst, er wird irgendwann auf den Geschmack kommen. Schneide das Obst in kleine, längliche Stücke, so dass er es mit den Füßchen aufnehmen kann.
Meine warten regelrecht auf ihr tägliches Obst und Gemüse.
Liebe Grüße
Elke