Aus der Not eine Tugend machen?

Diskutiere Aus der Not eine Tugend machen? im Forum Kakadus im Bereich Papageien - Hi an alle Vogelforisten, ich bin neu hier im Boot und hätte nie gedacht, dass es mich mal in diese Richtung zieht. Kurz zu mir und meinem...
Der erste Schritt ist eine Obduktion. Bei einem so jungen Vogel muss es eine Erklärung geben. Wichtig ist, Infektionen und Vergiftungen auszuschließen - beides könnte den Partnervogel auch gefährden.
Außerdem sind die gängigen Virentests anzuraten (falls diese nicht bereits früher einmal durchgeführt wurden).

Die Obuktion werde ich wohl nicht machen lassen. Unser Tier liegt schon unter der Erde und unsere völlig inkompetenten Tierärzte in näherer Umgebung sind nur auf Hund und Katze geeicht. Das mit den Ärzten war leider immer ein Krampf aber dennoch nicht unmöglich. Für unser Weibchen würde ich mir aber natürlich gerne die Zeit nehmen.
 
Hier mal die Liste der vogelkundigen Tierärzte (vielleicht kennst du sie ja auch schon)....leider müssen die meisten von uns weitere Wegstrecken in Kauf nehmen um dorthin zu gelangen Vogelkundige Tierärzte in Deutschland, Österreich, Schweiz, Luxemburg und Tierheilpraktiker die wenigsten haben das Glück einen vogelkundigen um die Ecke zu haben. Würde die "normalen" Kleintierärzte weniger als inkompetent bezeichnen, sie sind eben nicht auf Exoten spezialisiert.
 
Ich kann das nur zu gut verstehen. Vielleicht eine kleine Unterstützung... meine Henne Zora ist im Juni 2021 verstorben...sie ist ohne vorhergehenden Symptome, von jetzt auf gleich, von der einen auf die andere Minute von innen verblutet....wenn der Hahn mit seinem Schreien nicht darauf reagiert hätte, hätte ich es nicht bemerkt. Auch ich habe mich nach dem "Warum" gefragt, immer wieder.....man bekommt darauf keine Antwort, es sei denn, man lässt es von einem Ta abklären...vielleicht solltest du das tun, um auch Gewissheit zu haben. So schwer die Situation auch ist.....als Halter, dem seine Vögel wirklich sehr am Herzen liegen, sollte oder muss man Entscheidungen treffen, die einzig und allein dem verbleibenden Vogel gelten sollen/müssen. Entweder zeitnah versuchen einen Partnervogel möglichst im gleich Alter zu finden, oder den Vogel zu einem Partnervogel abzugeben. Für uns stellte sich diese Frage nie und für lange Überlegungen blieb keine Zeit.....eine neue Partnerin musste zeitnah her....wir haben gesucht, relativ schnell gefunden und es hat gepasst.
Der Tod von eurem Schatz war erst gestern.....dies zu verarbeiten benötigt auch bissel Zeit, aber da ist noch jemand....nämlich eure Henne....sie braucht euren Halt, sie ist euer Familienmitglied und sie braucht von euch die richtige Entscheidung.

Das zu lesen tut mir ebenso Leid. Es ist eben auch kein Thema womit man dann einfach abschließt. Schließlich spielt man mit dem verbliebenen Tier am selben Ort, gibt das selbe Futter, fragt sich plötzlich welche Menge eigentlich richtig ist etc...die vielen Kleinigkeiten eben.
Eins ist sicher, bei unserer Rosi muss es schnell gehen. Obwohl ich gestern den ganzen Tag daheim war und Urlaub genommen habe, hat sie angefangen am Gefieder am Flügel zu knaupeln sobald sie mal alleine war, siehe Bild.
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Daraufhin habe ich gestern bei einer uns bekannten Züchterin angerufen, da hatten wir die Vögel manchmal im Sommerurlaub. Zu dieser Züchterin, falls sich jetzt jemand sächsich geben will:D: Moni unterwegs ... in einer Papageienzucht im Erzgebirge | MDR.DE
Rosi könnte dort erstmal beliebig lange bleiben und wäre wieder in Gesellschaft inklusive Außenvoliere. Außerdem wäre es gleich in der Nähe meiner Arbeitsstelle, ich könnte sie also besuchen. Wir hätten daraufhin Zeit einen Partner zu suchen und das Zimmer mal zu erneuern. Sie meinte ebenso, man könne probieren einen jungen Hahn aus der Handaufzucht zur Seite zu stellen...sicherlich nicht ganz ohne eigenwirtschaftliches Interesse. Aber bis zum nächsten Wurf dauert es dieses Jahr sowieso noch etwas, ich wäre gern schneller.
 
könne probieren einen jungen Hahn aus der Handaufzucht zur Seite zu stellen...
Da halte ich persönlich gar nichts von......aber die Rosakakadu-Halter werden dir sicherlich hierzu noch einiges mit auf den Weg geben können, was eine Vergesellschaftung betrifft. :)

Und hier noch etwas ganz wichtiges zur Info was das "liebevolle mit der Hand aufziehen" betrifft Handaufzuchten - Fehlprägung mit unschönen Folgen zusammen getragen von Usern (mich eingeschlossen), die durch ihre negativen Erfahrungen mit Handaufzuchten versuchen möchten, andere davon abzuhalten den gleichen Fehler zu machen, unter welchem hauptsächlich die Vögel leiden.....meist ein Leben lang.
 
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Da sieht man mal was ich eigentlich für ein Glück mit meinen hatte, auch im Verhalten. Geschwister und Handaufzucht, dazu noch von mir laienhaft per Brei gefüttert. Wenn Jungtier, so wäre mir eine Naturbrut auch lieber. Unser Weibchen ist doch sowieso Handzahm. Davon könnte Nummer 2 lernen, der Rest ist Geduld.
 
. Davon könnte Nummer 2 lernen, der Rest ist Geduld.
Genauso ist es! :zustimm:
Mein Hahn ist durch die Handaufzucht leider ein völlig fehlgeprägter Edelpapagei, meine verstorbene Henne war es ebenfalls. Die jetzige Henne, eine Naturbrut, ist ein völlig anderes "Kaliber", sie ist kein Vogel zum anfassen, aber das Vertrauen ist da, sie kommt mit dem Hahn gut klar und er mit ihr...und nur das zählt.
 
Hi, erstmal Mitgefühl zum Verlust. Der Hahn war ja auch anfangs nicht so ganz fit hattest du mal geschrieben. Manchmal gibt es solche Vögel, die eben angeborene Probleme haben und nicht alt werden, grade bei Handaufzuchten.
Bisher hattest du Glück mit deinen Beiden, allerdings fängt die schwierige Phase erst so ab 4-5 Jahren an.
Daher sieh es als Chance für eure Henne. Wenn ihr ihr einen Hahn von 21/22 zusetzt aus Naturbrut und gut sozialisiert, ist die Chance hoch, dass sich der Hahn vom Handling an der Henne orientiert und die Henne am natürlichen Verhalten des Hans. Eine ältere Henne mit jüngere Hahn ist auch immer eine gute Kombi, da sich die Hennen dann die Hähne etwas zurechtstutzen und die Hähne oft ruhiger bleiben und weniger aufdringlich. Zumal es von Vorteil ist einen Hahn zu haben, der Menschen gegenüber etwas mehr Distanz bzw Respekt hat als eine Handaufzucht ;)
Wartet nicht zu lange, auch wenns schwer fällt aber die Henne wird sich schnell komplett auf euch fokussieren, grade wenn ihr sie jetzt noch enger betreut und dann wird die Zusammenführung schwieriger bzw langwieriger, da sie als Handaufzucht alles hat was sie kennt und will und garkeinen Bedarf sieht sich mit dem Hahn auseinandersetzen.
Schaut mal beim Tierflohmarkt.de rein, momentan sind noch viele letztjährige Rosis zu haben und Hähne bekommt man immer viel besser als Hennen.
 
Hi, erstmal Mitgefühl zum Verlust. Der Hahn war ja auch anfangs nicht so ganz fit hattest du mal geschrieben. Manchmal gibt es solche Vögel, die eben angeborene Probleme haben und nicht alt werden, grade bei Handaufzuchten.
Bisher hattest du Glück mit deinen Beiden, allerdings fängt die schwierige Phase erst so ab 4-5 Jahren an.
Daher sieh es als Chance für eure Henne. Wenn ihr ihr einen Hahn von 21/22 zusetzt aus Naturbrut und gut sozialisiert, ist die Chance hoch, dass sich der Hahn vom Handling an der Henne orientiert und die Henne am natürlichen Verhalten des Hans. Eine ältere Henne mit jüngere Hahn ist auch immer eine gute Kombi, da sich die Hennen dann die Hähne etwas zurechtstutzen und die Hähne oft ruhiger bleiben und weniger aufdringlich. Zumal es von Vorteil ist einen Hahn zu haben, der Menschen gegenüber etwas mehr Distanz bzw Respekt hat als eine Handaufzucht ;)
Wartet nicht zu lange, auch wenns schwer fällt aber die Henne wird sich schnell komplett auf euch fokussieren, grade wenn ihr sie jetzt noch enger betreut und dann wird die Zusammenführung schwieriger bzw langwieriger, da sie als Handaufzucht alles hat was sie kennt und will und garkeinen Bedarf sieht sich mit dem Hahn auseinandersetzen.
Schaut mal beim Tierflohmarkt.de rein, momentan sind noch viele letztjährige Rosis zu haben und Hähne bekommt man immer viel besser als Hennen.

Vielen Dank. Ja, unser Hähnchen war schon was besonderes. Mit seinem überproportional großen rechten Auge (wo er Probleme mit Gesichtsfedern hatte) und der teils krummen Kralle. Fliegen war auch nicht seine Stärke. Noch weniger Timing...er ist mir manchmal hinterher geflogen, da war die Tür hinter mir quasi schon zu. Er hat oft den letzten Spalt benutzt, ohne die Materie perfekt zu beherrschen. Daher haben ihn meine Nichten auch den ,,Gummiadler" genannt. Aber er hatte ein königliches Leben und einen sehr ausgeprägten Sinn für Hefeweizen. Er hat auch immer nur Hefeweizenflaschen umgekippt, damit er an die Beute kam...er konnte quasi unbewachte Biersorten geschmacklich und optisch unterscheiden, auch eine Art Talent. Bei Zufriedenheit wurde laut gequiekt...wie ich das vermisse.

Jedenfalls können wir unsere Rosi noch diese Woche zur Züchterin bringen. Ich habe zwischenzeitlich schon erste Naturzuchten unterhalb von 2h Fahrtzeit lokalisieren können. Ich muss mich nur unbedingt nochmal belesen auf was alles zu achten ist. Aber genau dafür gibt es ja das Forum.
 
Klaro verständlich. In 99% der Fälle gab es sowieso nur ihre Rosakakadumischung mit Gemüse... Und bei Bedarf etwas Korvimin.
 
Hallo Leute, es gibt ein Update. Wir haben Rosi von meiner Züchterin seit Samstag zurück. Die Zeit hat ihr sogar gut getan. Sie ist zahmer denn je.Noch wichtiger, wir haben fast zeitgleich ein 1 Jahr altes Hähnlein als Naturbrut gekauft. Übrigens ein Elmo .Die Züchterin hat ihn einige Tage vorher noch von den restlichen Tieren isoliert und wir haben ihn jetzt erstmal ausschließlich im Käfig seit gestern. Rosi ist mit im Zimmer, in der Hoffnung, dass er sich erste Abläufe anschauen kann. Insgesamt ein ruhiger Geselle, noch arg ängstlich... Jedoch habe ich ihn bisher weder Essen noch trinken sehen. Gibt es eine Empfehlung, wie lange ich ihn zur Eingewöhnung ungefähr im Käfig lassen sollte?IMG_20230423_191944.jpg
 
Das hört sich doch gut an. Der Vogel ist ja noch neu und muß sich an alles gewöhnen. Sind ja so viele Eindrücke die er verarbeiten muß. Er wird nicht verhungern oder verdursten.
Ich würde ihn so um die 3 Wochen im Käfig lassen. So können die Beiden sich erstmal vom Weitem kennenlernen.Es kommt auch darauf an ob er noch sehr ängstlich ist. Dann eventuell länger warten. Der Vogel sollte das Tempo bestimmen.
 
Freut mich, dass ihr so schnell einen Hahn für Rosi gefunden habt, eine Naturbrut....super! :zustimm:

Gibt es eine Empfehlung, wie lange ich ihn zur Eingewöhnung ungefähr im Käfig lassen sollte?

Ich handhabe es so....ein Neuzugang bleibt solange "isoliert" vom anderen Vogel, bis alle notwendigen Untersuchungen und die Viren-Tests (5-fach) durch den Ta gemacht und die Ergebnisse vorliegen Bei "grünem Licht", wenn alles ok ist, dürfen beide Vögel sich erstmalig im Freiflug beschnuppern. Ich persönlich halte nichts davon, wochenlang einen Vogel im Käfig sitzen zu lassen.....viel wichtiger ist es doch, dass der Neuzugang völlig gesund ist, denn dann steht einer Annäherung beider Vögel nichts mehr im Wege.

Denke, jeder Halter macht es anders.....es werden sicher noch einige Ratschläge und Tips diesbezüglich kommen.
 
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Solange getrennt, am besten in einem extra Zimmer, bis die Tests durch sind.

Ich habe, da ich keine Möglichkeit zur strikten Trennung habe, die Neuzugänge beim TA gelassen bis die Tests durch sind. Das geht (bis auf Borna) ja heute innerhalb von wenigen Tagen. Chlamydien, PBFD und Giardien konnten so schon abgefangen werden.
 
Wir haben das gleich mit der Isolation bei der Züchterin verbunden gehabt und hatten dann somit aktuelle Tests bei Geierübernahme :)

Am wichtigsten sind mir die ganzen täglichen Rituale...vom Putzen bis zu den Fütterungszeiten. Wir wollen ihn bis nächste Woche im Käfig lassen und dann öffnen. Sollte dann was schief gehen, habe ich immerhin Urlaub und kann schnell handeln.

Aber über die Überwachungskamera konnte ich schon Fortschritte sehen. Rosi hat extra ihren üblichen Schlafplatz verlassen und schläft jetzt am Käfig, selbst nachts. Auch das Essen erledigen beide zeitgleich, er orientiert sich sehr an sie. Ich hoffe das Prinzip setzt sich fort, sobald die Türe einmal offen ist.
 
Thema: Aus der Not eine Tugend machen?
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