Zurück zu den Weißen Mückenlarven: Dabei handelt es sich um Chaoboriden, Büschelmückenlarven, die räuberisch von Rädertieren und kleineren Blattfußkrebsen oder Ruderfußkrebsen in Seen und Teichen leben. Sie sind fast durchsichtig, da sie im freien Wasser vorkommen und auf diese Weise gut getarnt sind (für Beute und Räuber). Weiße Mückenlarven können (z.B. bei niedrigen Temperaturen im Kühlschrank) lange ohne Nahrung auskommen und vor allem auch eine gewisse Zeit ohne Sauerstoff. Sie decken ihren Energiebedarf in diesem Fall aus der Milchsäuregärung (Muskelkater bei uns, anaerobe Veratmung). Aufgrund dieser Eigenschaften sind sie sehr gut zu lagern und mittlerweile im Einzelhandel überall verfügbar. Dennoch empfehle ich sie selber zu fangen und nicht zu kaufen! Es ist wie mit Mehlwürmer, Grillen etc. ... es kommt auf die Ernährung der Futtertiere an. Und die in den Tüten eingeschweißten werden vor der Verpackung eben längere Zeit nicht gefüttert, damit sie noch besser haltbar sind. Frisch gefangen sind die Weißen Mückenlarven dagegen gelblich-durchscheinend und sehr eiweißeich.
Was ihr in Euren Wassertonnen an Mückenlarven ansetzt sind Schwarze (Stech-) Mückenlarven. Sie leben vor allem von sich zersetzenden organischen pflanzlichen Bestandteilen und sind für Vögel weit ungeeigneter. Der Grund: Durch das mit Keimen belastetet Wasser können sich die Vögel leicht eine Darminfektion einholen. In der Fischzucht benötigen manche tropischen Zierfische dagegen die Schwarzen, um überhaupt in Laichstimmung zum kommen. Wer es dennoch versuchen möchte: Stechmücken kann man in hoher Zahl dazu animieren ihre Eier in dafür vorgesehene Gefäße abzulegen, wenn dort etwas Heu oder auch Blätter vor sich hingammeln. Die Büschelmücken nutzen dagegen eigentlich nur für ihre Larven geeignete größere Freilandgewässer.
Und, versucht es einmal mit den stummelflügligen Drosophila (nordherr mit den schönen Veilchenastrilden). Ohne eigene Erfahrung, ich steige derzeit ja erst mit Gouldamadinen ein, bin ich sicher, dass vor allem Fruchtfliegen das geeignete
Aufzuchtfutter für Afrikaner sind - kein Fett, aber Eiweiß, Kohlenhydrate und Vitamine im Darm, keine Überfütterung der Jungen, kein Sättigungsgefühl der Jungen, damit gutes Sperren, damit kein Herauswerfen übersättigter Jungvögel, Altvögel sind lange mit der Suche und mit dem Fangen beschäftigt, kein Herauswerfen der Jungen als Übersprungshandlung .... Und Drosophila sind ohne jedes Problem zu kultivieren, riechen bei entsprechendem Minimalaufwand (wöchentlicher Neuansatz) höchstens nach einem kleinen Stück Hefekuchen, lassen sich leicht und in der gwünschten Menge aus den Gläsern schütteln und sind mit einem kleinen Stück Banane und Apfelmus (unter Vogeldraht) umgehend wieder in die
Voliere/Zuchtbox zu locken, falls sie diese überhaupt haben verlassen können (eine Lichtquelle in der Box).
Besten Gruß