Hallo, ich hab da mal ne Antwort:
ich habe hier einen Hahn (1997 geschlüpft), der ebenfalls mit 7 Jahren von einem Züchter aufgegeben wurde. Er hat dort sein Leben in einer Außenvoliere gefristet und muss dort trotz Dame todunglücklich gewesen sein. Der Züchter hatte ihn seit 2 Jahren und hatte keine Ahnung, dass der Vogel handzahm ist, sprechen kann und Tricks beherrscht. Er ist anhänglich, sehr sensibel und lässt sich gerne streicheln. Seine verstorbenen Vorvorbesitzer müssen ihn sehr geliebt haben. Der Tierarzt und ich selbst vermuteten, dass er falsch auf den Menschen geprägt sei. Aber seit er sich hier eingelebt hat, sich wieder sicher, geborgen und nicht vernachlässigt fühlt, hat er doch tatsächlich angefangen Balzverhalten zu entwickeln und interessiert sich inzwischen sehr für andere Vögel.
Was ich damit sagen will -und das sollte ja wohl eigentlich jedem Papageienhalter bewusst sein: jeder Vogel ist eine individuelle Persönlichkeit, mit eigenen individuellen Bedürfnissen, Eigenschaften und Marotten! Das ist eine längst erwiesene Tatsche! Dem Vogel muss es erstmal gut gehen, damit er Lust auf Liebe hat! Und den Vorwurf der "Vermenschlichung" halte ich in dem Fall für eine ganz feige Rechtfertigung um derart hochentwickelte Tiere zu profitorientierten Zuchtzwecken in einen Käfig zu sperren, einmal am Tag Futter rein zu schmeißen ohne seine Tiere wirklich zu kennen oder zu beschäftigen! Das muss doch auch anders gehen! Jedenfalls bin ich derzeit auf der Suche mein Tier zu glücklich verpaaren und bin erschüttert darüber, dass man sich doch so sehr vor verantwortungslosen, ungeduldigen und inkompetenten Züchtern in Acht nehmen muss!