Ja haltet mir und Coco die Daumen, dass sie mit in den Passagierraum darf. Ich glaube es würden die schlimmsten Flugstunden für mich, wenn sie im Frachtraum sitzen müsste.
Haltet mich nicht für ganz verrückt, aber Coco ist reines Glück! Sie hat unser Leben so total verändert, man kann es nur begreifen, wenn man selbst einem Graupapageien verfallen ist!
und da bin ich ja hier richtig.
Coco war ein Betriebsunfall
ich betreibe seit vielen Jahren einen Tierschutzverein und bin für die Heim Vögel zuständig, jedenfalls in der Theorie, auch alle Wild- und Wasservögel finden mit schlafwandlerischer Sicherheit zu uns. Die bringe ich aber dann in unsere Wildvogelauffangstation wenn es ihnen besser geht. Da werden sie später wieder ausgewildert.
Also Coco gehörte einem total lieben alten Paar. Die hatten 44 Jahre einen Graupapageien (zuerst mit Partnerin) und als der starb haben sie es nicht ausgehalten ohne Graupapagei und Coco vom Züchter geholt. Die beiden rüstigen alten Herrschaften 80 u. 83. Jahre mittlerweile, sportlich und fit wurden durch das Schicksal heimgesucht und der Besitzer erblindete innerhalb von 2 Monaten komplett.
Also erkundigten sie sich in der Tierklinik, bei den Tierheimen und vogelkundigen Tierärzten nach einer absolut guten Lösung für Coco. Einige Wochen oder Monate könne es schon dauern. Dort wurde im Kölner Raum immer wieder auf unsere positive Arbeit hingewiesen und so telefonierten wir eines Tages.
Ich habe Coco erst nach einigen Wochen übernommen und hatte Bewerber für sie. Die machten auch zuerst einen guten Eindruck und wir fuhren fast 500 km um Coco mit Schutzvertrag und strengen Auflagen in ihr neues Zuhause zu bringen. Ich möchte die Geschichte hier nicht im Detail beschreiben und niemandem wehtun, Ergebnis: Coco ist wieder mit zurück gekommen weil ich dieses Zuhause und auch die Bewerber für nicht geeignet befunden habe.
Also sind wir wieder nach Hause und dort beschloss mein Mann, Coco bleibt bei uns und bekommt bei uns einen Hahn hinzu vergesellschaftet! Das war völlig überraschend, ich war nur noch glücklich! Sie hatte in der einen Woche vor der Fahrt bei uns verbracht und natürlich hatten wir sie nicht geprägt oder an uns gewöhnen wollen. Sie hatte uns sicherlich schon erobert, wir wussten es nur noch nicht.
Die alten Herrschaften waren überglücklich über unsere Nachricht, dass Coco bei uns bleiben würde. Schnell wurde der
Volierenbauer beauftragt in unsere Essecke eine große
Voliere zu bauen. Die Essecke musste weichen und sie war nicht die einzige Veränderung in unserer Wohnung. Coco hat uns verzaubert. Sie war 4 1/2 Jahre alt als sie bei uns einzog und beherrschte schon ca. 160 Wörter/Sätze und es kamen eine Menge hinzu. Ich hatte anfangs in meiner Begeisterung Freunden davon erzählt, die haben mich angesehen und gedacht, naja schwer verliebt und maßlos übertrieben......
Nachdem sie Coco kennengelernt und erlebt hatten waren sie sprachlos und sich einig, dass sie so eine Erfahrung zuerst mal machen mussten um es zu glauben.
Mein Mann hat 2 Krebserkrankungen in 18 Jahren überlebt, mich im Tierschutz Tag und Nacht unterstützt und unser Sonnenschein ist auch für ihn das reine Glück. Er denkt kaum noch nach über das was hinter ihm liegt. Mit Coco lachen wir schon zum Frühstück, sie ist, ach ich kann es kaum beschreiben, ihr versteht mich sicher was ich meine.
Oft habe ich Angst ihr könne etwas geschehen, ich mag nicht daran denken! Wir sind bis auf 2 Wochen noch nie von ihr getrennt gewesen, machen kaum noch Urlaub, auch das kommt euch sicher bekannt vor?
Dann kam von unserem Onkologen das O.K. das wir auf die Kanaren übersiedeln und wir haben für Coco schon alles dort vorbereitet. Ich hoffe inständig, dass wir sie mit in den Passagierraum nehmen dürfen -vielleicht kann ich ja im Frachtraum mitreisen wenn sie dort rein müsste-? Nee ohne Quatsch wir versuchen es, in den USA fliegen die Besitzer von Papageien mit ihren Vögeln zusammen im Passagierraum.
Wir haben Vogelpaten für Coco und für die Zeit nach uns Vorsorge getroffen. Wir haben alles bereits jetzt geregelt. Sie soll es später mit Partner auch ohne uns gut haben, aber bis dahin soll noch viel Zeit vergehen und wir freuen uns auf ein leben mit ihr auf den Kanaren.
Unsere Tochter hat als Journalistin andere Lebenspläne und Interessen, deshalb haben wir unsere Vorsorge für unser Papageienmädchen getroffen. Wir würden sie nicht für alles Geld dieser Welt hergeben. Sie ist unser pures Glück!