polihuhn schrieb:
Habe einige Fragen zum Vorkommen der Vögel:
Wie häufig gibt es jetzt schon weiße und graue Halsbandsittiche?
Vielleicht kannst Du uns ein wenig über das Vorkommen von weißen und grauen berichten.
Hallo Iris,
hallo Martin,
mit "Vorkommen" meint ihr sicher die Vererbung. Da kann ich Euch einiges zu sagen.
Die Weißen, wie ihr sie nennt, werden normaler Weise Albino genannt. Albino ist eine Kombination der blauen Mutation (autosomal rezessiv) und der Ino-Mutation (genosomal rezessiv = geschlechtsgebunden rezessiv). Rezessiv vererbende Mutanten zu züchten ist immer etwas schwieriger (dauert eine Generation länger) als Dominante, da beide Elterntiere mindestens spalterbig für die rezessive Mutation sein müssen. Bei dominanten Erbgängen ist es in sofern einfacher, dass sie bereits in der ersten Generation sichtbar werden. Daher gibt es in den dominanten Mutationen tendenziell mehr Exemplare als von den rezessiven Mutanten. Hat man nun auch noch eine Kombination von zwei rezessiven Mutationen wird es noch einen Tick schwieriger. Jedoch da es mittlerweile eine ganze Menge geschlechtsreifer Halsbandsittiche gibt, die mindestens in Blau und Ino spalterbig sind, ist die Zucht von Albinos gar nicht mehr so selten. Zumindestens Hennen fallen, wie Ihr selber seht, recht einfach. Albinohähne hingegen sind noch weitaus seltener.
Bei den Grauen hat ja Herr Ornis bereits richtig gesagt, dass es sich um eine Kombination von Blau (autosomal rezessiv) und Graugrün (autosomal dominant) handelt. Da Graugrün dominant ist, ist diese Mutation doch schon recht häufig in den
Volieren zu sehen und da es ganz viele Züchter gibt, die ausschließlich in der Blaureihe züchten, gibt es entsprechend auch schon viele Graue Halsbandsittiche.
polihuhn schrieb:
Wir selbst haben ein Pärchen Hahn grün/Henne Lutino mit einem grünen Jungtier aus 05
Zu diesem Hahn: wenn das der gleiche Hahn ist, mit dem ihr die blaue Henne im letzten Jahr verpaart habt, kann man bereit sagen, dass er spalterbig in Blau ist.
polihuhn schrieb:
Eigentlich haben wir bei unserem grauen Hahn und blauen Weibchen Jungtiere in blau erwartet.
Also wenn der Hahn einfaktorig Grau ist, sind ja bei dieser Verpaarung statistisch genauso viele blaue wie graue Jungtiere möglich. Ist der Hahn allerdings doppelfaktorig Grau sind absolut keine blauen Jungtiere möglich.
Das Problem ist, dass sich die %-Angaben statistisch auf insgesamt 100 Jungtiere beziehen, d.h. man kann in einer Brut praktisch alle möglichen Farben
haben aber auch, dass alle Jungtiere ein und die selbe Farbe haben, trotzdem von der Vererbung her noch weitere Farben möglich wären. Das nennt man dann Züchterglück
Gruß
Stefan