Na im Umkehrschluss soll das heissen das Tiere in der AV aufgrund genügend UV-Licht keinen Kalziummangel bekommen?
Vitamin D ist nur wichtig damit der Körper kalzium richtig verarbeitet,aber UVB ist ganz normales Tageslicht,oder nicht?
Und ohne eine vernünftige Ernährung/Kalziumpräparate nützt das beste UV-Licht auch nichts,wenn der Körper kein Kalzium hat kann er auch nichts durch Vit D verarbeiten....
Fast. Für die Lichtinduzierte Umsetzung von 7 Dehydrocholesterol im Rahmen der Vitamin D Synthese sind allein Wellenlängen von 295-305 nm relevant. Die sind im normalen Sonnenlicht vorhanden, aber schon weggefiltert, wenn eine Scheibe dazwischen ist.
Eine ausbalancierte Ernährung aus Früchten und Sämereien kann durchaus ausreichend Kalzium enthalten und die Zusatzgabe dieses Minerals entbehrlich machen, wenn der Vitamin D Status der Vögel stimmt. Da aber auch das Ca/P Verhältnis in der Nahrung für die erfolgreiche Kalziumverstoffwechselung wichtig ist und unsere Vögel oft zuviel Phosphate aufnehmen, ist eine zusätzliche Kalziumgabe meist dennoch sinnvoll.
Erst seit kurzem weiss man übrigens, dass Vitamin D für die Aktivität des Immunsystems nicht nur hilfreich, sondern unentbehrlich ist.
Ein andauernder Vitamin D Mangel bedingt also in jedem Fall eine erhöhte Infektanfälligkeit.
Da Vitamin D in Obst/Gemüse/Körnerfutter praktisch nicht enthalten ist, kann eine Papageienernährung noch so natürlich sein, Vitamin D bekommt der Vogel dadurch nicht in auch nur annähernd ausreichendem Maße. Daher bin ich überzeugt davon, dass chronischer Vitamin D Mangel eine der Hauptursachen für die generelle Infektanfälligkeit und die Aspergilloseanfälligkeit von Stubenpapageien im speziellen ist. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das früher oder später von der Forschung bestätigt werden wird. Bisher gibt es leider noch keine detaillierten Untersuchungen dazu, die mir bekannt wären.
Tiere, die nach draussen können, haben dieses Problem nicht. Allerdings muss ich dabei einschränken: Zwischen November und März reicht der UV Index bei uns nicht für eine ausreichende Vitamin D Synthese, selbst, wenn die Vögel täglich (aber wann scheint die im Winter schon täglich) mittags länger in der dirikten Sonne sässen. So ein halbjähriger Mangel ist natürlich nicht so schlimm, wie ein ganzjähriger, aber er bleibt ein Risisko und ist einfach zu vermeiden.
Jeder verantwortungsvolle Halter sollte sich daher IMHO um den Vitamin D Status seiner Vögel kümmern. Eine wohlüberlegte UVB Bestrahlung ist ein Schritt dazu, der aber oft nicht reicht, da Auswahl, Anbringung und Pflege der Technik nicht trivial ist und diesbezügliche Laien rasch völlig überfordert. Nicht einfach der Reklame trauen!
Sinnvoll ist daher in jedem Fall eine Vitamin D3 (stabiler, weniger toxisch als Vitamin D, wird vom Körper problemlos umgewandelt) Supplementierung. Bei Wohnungsvögeln ganzjährig, bei
Volierenvögeln im Winterhalbjahr.
Dabei ist es sinnvoll, etwas weniger als den tatsächlichen Bedarf zu geben, da bereits diese Mengen helfen und so andererseits eine Anreicherung in der Leber durch Überdosierung vermieden wird. Vitamin D ist hochgiftig und wird eben im Körper gespeichert.
Bewährt haben sich 50-150 IE Vitamin D3/(woche*kg Vogel).
Reines D3 ist nicht frei verkäuflich und Multivitaminmixe machen bei vernünftig ernährten Vögeln wenig Sinn.
Daher empfiehlt sich vor allem ein Mineralstoffpräparat mit D3 Anteil zu wählen. Ich empfehle und verwende (natürlich) das -von mir entwickelte (deshalb bin ich eben auch überzeugt, dass es das richtige ist)- Herpetal Mineral plus D3.
Hier wird D3 in sinnvoller Form mit gut bioverfügbaren Kalziumsalzen und Spurenelementen kombiniert. Da Vitamin D bei der Regulation des Kalziumstoffwechsels eine wichtige Rolle spielt, macht das so Sinn und in dieser Form darf das Präparat auch frei verkäuflich sein.
Ich habe es zwar für Reptilien konzipiert, die Zusammensetzung passt aber für Vögel sehr gut und ich verwende es für meine Vögel seit drei Jahren mit gutem Erfolg.