ein paar Fragen zu meinem neuen Mitbewohner

Diskutiere ein paar Fragen zu meinem neuen Mitbewohner im Forum Graupapageien im Bereich Papageien - Hallo zusammen, ich hab mich gerade angemeldet, nachdem ich ein bisschen gestöbert habe, aber möchte hier lieber meinen speziellen Fall...
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Shaddi

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Hallo zusammen,

ich hab mich gerade angemeldet, nachdem ich ein bisschen gestöbert habe, aber möchte hier lieber meinen speziellen Fall schildern, als in Archiven zu suchen. Ich entschuldige mich, falls es etwas länger wird, aber kurz fassen war noch nie meine Stärke.

Seit Sonntag bin ich Besitzerin eines 17 Jahre alten Graupapageihahns. Die Vorbesitzerin, eine Bekannte, musste ihn abgeben, da sie umzog und ihn nicht mitnehmen konnte. Er kommt aus Einzelhaltung und ich bin seine dritte Besitzerin. Während sich die zweite um eine artgerechte Ernährung und -haltung bemüht hat, verbrachte er seine ersten Lebensjahre in einem viel zu kleinen Käfig und wurde mit Schokolade gefüttert. So viel also zu seiner Vorgeschichte. Wenn er sich eingelebt habe, möchte ich ihm aber gern eine Henne vorstellen, damit er nicht mehr allein sein muss.

Nun zu meinen Fragen.
Nr. 1: Ich habe als Kind Wellen- und Ziegensittiche gehalten, bin also nicht vollkommen unerfahren. Da wir eine Außenvoliere hatten, wurden wir bald zu einer Art Notstation für Tiere, die aus verschiedenen Gründen abgegeben werden mussten. Darunter waren auch einige Wellis, die ihr Leben lang einzeln gehalten wurden und sich dann im Schwarm zurecht finden mussten. Das klappte immer sehr gut. Nach anfänglicher Schüchternheit stellte sich schnell ein entspanntes Verhältnis zu den anderen Vögeln ein. Funktioniert das bei Graupapageien auch so gut? Mein Hahn ist wie gesagt fast 18 und immer allein gewesen. Er wurde nicht per Hand aufgezogen, also sollte eine Grundsozialisierung durch die Eltern erfolgt sein. Allerdings weiß ich, dass meine Bekannte ihm einmal eine Henne vorgestellt hat, die er gar nicht mochte.

Nr. 2: Als ich ihn am Sonntag holte, stellte ich mich darauf ein, dass er die ersten Wochen sehr zurückhaltend sein würde. Das war nicht der Fall. Am Montag morgen kam er zum Gitter und ließ mich ihn kraulen. Futter nahm er schon am Sonntagabend aus der Hand an. Beim Kraulen scheint er sich aber irgendwie hochzuschaukeln und ich kann dieses Verhalten nicht so richtig deuten. Es fängt damit an, dass er an meinen Fingern knabbert und mir den Kopf hinhält. Dann kraule ich ihn ein paar Minuten, bis er anfängt, sehr schnell zu atmen. Es klingt ein wenig wie Hecheln, er wirkt richtig aufgeregt. Dabei fängt er auch an, mit dem Kopf zu wippen, knabbert immer wieder an meinen Fingern und bleibt kaum noch ruhig sitzen, um sich kraulen zu lassen. Das steigert sich dann so weit, dass er die Flügel ein wenig abspreizt, was mich an Verhalten von Jungvögeln erinnert, die gefüttert werden wollen, und teilweise, wenn er kurz vorher gegessen hat, würgt er auch Futter hoch, schluckt es aber selbst wieder runter. Was soll mir das sagen? Es wirkt irgendwie beängstigend, er ist wie gesagt wirklich aufgeregt dabei und fiepst bei diesem Hecheln leise vor sich hin. Wenn ich dann gehe, beruhigt er sich sehr schnell. Ich höre dann noch ein paar schrille Rufe, die er immer von sich gibt, wenn man den Raum verlässt und er alleine ist, dann wendet er sich meist nach kurzer Zeit seinem Spielzeug oder dem Futter zu. Wie soll ich mich dabei verhalten?

Nr. 3: Ich hab gelesen, dass viele Halter ihren Vögeln zuerst Obst und Gemüse anbieten und erst wenn das gefressen wurde, Körner, da die Vögel sonst das Obst nicht mehr angucken. Bei mir scheint das andersrum zu sein. Wenn ich ihm den Napf auffülle, ist zuerst das Obst weg. Die Karotten werden angeknabbert und dann meistens fallen gelassen. Erst ein paar Stunden später knuspert er ein paar Körner weg, auch wenn die gleichzeitig mit dem Obst gereicht wurden. Jetzt gerade sucht er sich die besten Körper raus, alles andere wird ohne Rücksicht auf Verluste aus dem Napf gepfeffert, obwohl ich extra sehr wenig gegeben habe, damit er auch die weniger leckeren essen muss. Gestern hat er nur Apfel und Karotte gegessen, ich würde schätzen einen halben Apfel und fast eine Karotte. Er wird mir nicht direkt von der Stange purzeln, aber soll ich dem nachgeben, dass er Apfel offenbar liebt und aus dem Körnermix nur das beste rauspickt? Oder hart bleiben und erst nachreichen, wenn auch die Körner aufgefuttert wurden?

So, ich denke, das wars erstmal. Ich bedanke mich fürs Durchlesen meines Romans und hoffe, ihr könnte mir helfen. Gerade der zweite Punkt verunsichert mich, da ich einerseits ein gutes Verhältnis zu meinem gefiederten Freund aufbauen will, andererseits verwirrt mich dieses kükenhafte Verhalten.

Liebe Grüße
 
Hallo Shaddi,
herzlich Willkommen hier im Graupapageienforum.
Ich finde es toll, daß du dich dem Grauen angenommen hast.
Zu deinem wichtigen Punkt 2 würde ich persönlich sagen, daß der Graue sich in kürzester Zeit in dich verliebt hat.
Ich deute deine Beschreibung als Balzverhalten, du bist nun seine Bezugsperson und möchte dich umwerben und dich füttern,
was mich schon zum nächsten Punkt bringt.
Auch wenn der Graue 17 Jahre ist und in Einzelhaltung gelebt hat. gehe ich mal davon aus, daß eine Vergesellschaftung, wenn man korrekt vorgeht, funktionieren würde.
Dazu musst du jedoch sicher sein, daß dein Grauen auch wirklich ein Hahn ist und daß dieser auch gesund ist.
Dazu würde ich die wesentlichen Tests bei einem vogelkundigen Tierarzt machen lassen, und wenn das Geschlecht tatsächlich bestätigt wurde nach einem Gegenstück im ungefähren Alter Ausschau halten.
Meine Grauen bekommen zusammen Obst/Gemüse und Körnerfutter. Graupapageien sind kleine Sauigel, also zumindest meine, der Großteil von Obst/Gemüse landet auf dem Boden, meist wird nur einmal abgebissen und der Rest fallen gelassen.
Auch gibt es Tage an denen die fressen wie ein Scheunendrescher und dann ist mal wieder "FDH" angesagt.
Wenn die Grauen könnten wie sie dürften, so würden die sich sicherlich nur von Nüssen und Sonnenblumenkernen (also die fetthaltige Variante) ernähren, da bist du jedoch gefragt. Gib dem Grauen eine gut sortierte Körnermischun und nicht zu viel und ganz wichtig, habe Geduld gibt nicht so schnell auf, der Vogel wird dir nicht von der Stange fallen, es wird nur ausgetestet wer von euch am längeren Hebel sitzt. Oftmals der Vogel, weil wir Halter zu schnell nachgeben.
Falls du den Grauen händelt kannst, dann wäre es auch von Vorteil, wenn du regelmäßig sein Gewicht kontrollieren würdest, dies ist auch für später wichtig, falls der Vogel mal krank werden sollte.
VG Alexandra
 
Hallo Shaddy,
Glückwunsch zum neuen Mitbewohner! :zustimm:

Schau mal dieses Thema an, da werden alle möglichen Punkte zum Thema Verpaarung (und Rupfen, aber das ist ja nicht euer Thema zum Glück) aufgezeigt.

Bzgl. Hecheln: Es gab hier schon mal jemanden, der glaubte, sein (ich meine auch Grauer) sei krank, weil er immer hechelte. Es stellte sich dann heraus, dass er den Hund aus seinem früheren Zuhause nachahmte.:D Wenn er also komische Geräusche macht, könnte es auch sein, dass er die mal früher gehört und gelernt hat.
 
Hallo ihr beiden :)

Danke für eure Antworten. Soll ich dieses Füttern denn erwidern, bzw. dulden oder eher das Kraulen unterbrechen, wenn es passiert? Ich hab gehört, dass es schnell zu Entzündungen im Kropf kommen kann, wenn sie vergeblich Hände oder das eigene Spiegelbild füttern wollen.
Ich wollte ihn ohnehin demnächst zum Tierarzt mitnehmen, um ihn einfach mal checken zu lassen. Ob das Geschlecht sicher bestimmt wurde, weiß ich gar nicht. Ich hab ihn als Hahn gekauft und er mag Frauen deutlich lieber als Männer, wobei das bei Papageien ja gern so ist und nichts mit ihrem eigenen Geschlecht zu tun hat.
Zum Futter, ich glaube, er wollte die Körner bisher nicht, weil die Schüssel sehr groß ist und er darin quasi tauchen muss. Da ich meinen Schreibtisch und PC in "seinem" Zimmer habe, wollte er mich vielleicht nicht aus den Augen lassen, bin wohl doch noch etwas gruselig. Heute hat er bei den Körnern aber ordentlich zugeschlagen. Hat viel Dreck gemacht und seine Häufchen sind deutlich fester als gestern, was ich darauf schieben würde, dass er sich den Montag über wirklich nur von Obst und Gemüse ernährt hat, was ja einiges an Wasser hat.
Körnerfutter bekommt er die Papageienmischung, die man zum Beispiel im Futterhaus kaufen kann und scheint da vor allem die Kürbiskerne gern zu futtern. Zumindest fliegen die nicht so haufenweise auf den Volierenboden, wie der Rest.
Das Austesten hab ich auch schon bemerkt. Hab gestern eine Karotte aufgesammelt, die er runtergeworfen hab, sie abgespült und ihm nochmal angeboten. Er hat sie sofort wieder fallen gelassen und hat danach aus seinem Napf einfach mal alle Karotten aussortiert und auch runtergeworfen -.-
Was die Verpaarung angeht, habe ich schon mal geschaut, was es in meiner Nähe so gibt, allerdings suchen gerade hauptsächlich Hähne oder Pärchen ein neues Zuhause. Was für einen Spielraum hab ich denn beim Alter? Dass er dieses Jahr 18 wird, ist wohl sicher. Ich kenne sein genaues Schlupfdatum nicht, aber er hat zwölf Jahre bei seiner ersten Halterin und fünf bei seiner zweiten gelebt. Die erste bekam ihn als Jungvogel. Dass ich keine ganz junge zu ihm setzen sollte, ist klar. Aber wären 10 Jahre oder 25 auch noch okay? So finden sich vielleicht ein paar mehr geeignete Mädchen in der Nähe.
Rupfen ist zum Glück gar kein Thema. Er ist auch allgemein sehr ruhig, singt morgens eben sein Liedchen, wenn man ihm das Frühstück bringt und ruft ein paar Minuten, wenn man den Raum verlässt. Die letzten zwei Stunden war er zum Beispiel vollständig ruhig, hat gedöst, sich geputzt und scheint gerade wieder wach zu werden. Jedenfalls lässt er ein paar Geräusche hören. Aber das große Schreien blieb bisher zum Glück aus, er zerlegt lieber seine Voliereneinrichtung oder baumelt von der Decke.
Was dieses Hecheln angeht, das kann sein, die Vorbesitzer haben Hunde und Katzen, er miaut auch hin und wieder. Außerdem stand er in der Nähe eines Tisches und macht teilweise Geräusche, die klingen, als würde ein Stuhl über den Boden gezogen werden. Neben etlichen Klingeltönen und Alarmanlagen hat er auch Pupsgeräusche, Schnalzen und das eine oder andere Wort mitgebracht, obwohl er wohl nie richtig trainiert wurde. Dieses Hecheln macht er aber eben nur, wenn er mich anbalzt und sich schon richtig hochgeschaukelt hat. Dabei grunzt er teilweise auch. Ich würde das dann vielleicht auf eine Mischung aus Aufregung und Imitieren von Hunden schieben.

Nochmal danke für eure Antworten. So ein Graupapagei ist eben doch was anderes als Wellensittiche :)
 
hallo
das hecheln ist sicher, so wie du es beschreibst, balzen.

Guten rat...lass des fingerknabbern sein...denn das ist der richtige weg gebissen zu werden wenn ihm etwas nicht passt..
das wichtigste ist du gehst mit ihm zu einem vogelkundigen Ta, lasst ihn untersuchen und " sexen"
Dann ab sofort, kalzium flussig mit Vit D3 auf dem internet bestellen ...wie calcivet ...
denn nach 17 jahren auf kornerfutter hat er womoglich schon schon mangel.
Der Vogel hat womoglich es nie bekommen.

Es ist moglich das er ein oder das andere gemuse nicht mag...biete es trotzdem an aber in, ein weniger kleverer weise...
so wie man einem kind kein lieblingessen (schockolade usw) vor der mahlzeit anbietet oder noch auf dem gleichen teller wie brokoli legt, so macht man es mit grauen.
Wenn zu viel des leckeren, sucht er sich aus was er mag...

Auch wirst du wohl ein benehmen bemerken das zur " liebessphare" gehort wie z.b.
du bietest ihm ein leckerli an und er wird es wie " beispiel mit der mohre" in den schnabel nehmen und auf den boden werfen..
bei einer allein lebenden henne hast du mehr schanzen das sie dasaus der hand akzeptiert ...bei einem hahn viel weniger, (die machen das systematisch wenn sexuel reif) speziel wenn ein eventueller Partner da ist...das heisst einfach, " ich bin der mann, ich bin fur futterung verantwortlich, nicht du"

Gut das du so viele fragen und bedenken hast...da kommt man schneller zu einem durchblick der psychologie der grauen ....:)
viel spass
Celine
wenn du paar gute fotos reinstelltst kann man raten ob madel oder junge...
am besten ware es die roten schwanzfedern von unten da wo die kloake ist zu fotografieren...damit, dem kopf, dem korper etc kann man schon raten...
aber befor du eine henne holst, erst den sex richtig bestimmen mit DNA, den Vogel testen alles genauso machen wie bei dem neuen und...mit quarantaine...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo :)

Dass das Knabbern schnell zum Beißen werden kann, hat mein Freund erfahren. Da hat er wohl gestern einmal zu doll "geknabbert". Ich hatte dieses Knabbern als Kontaktsuche verstanden. Ich kraul ihn, er bedankt sich mit einem "Kuss". Er betastet den Finger dabei auch mit der Zunge falls das wichtig ist.
Ich weiß, dass er wohl nie krank war, also sichtbar. Was da verborgen abläuft, weiß man ja erst, wenn man es hat testen lassen. Ich wollte ihn ohnehin einmal durchchecken lassen, dann machen wir das alles auf einmal.
Ich hab es vorhin mal mit etwas Möhrengrün versucht, das hat er ein bisschen angeknabbert, aber der große Hunger blieb aus. Da hat er sich lieber für die Körnerreste hergemacht. Naja, wie du schon sagst, wenn Schokolade auf dem Teller liegt, lass ich doch auch den Brokkoli liegen :D
Die Äpfel scheint er aber zu sehr zu mögen, die behält er nämlich und futtert sie auf, wenn ich sie ihm reiche.

Ich möchte ja ein gutes Verhältnis zu ihm haben, da muss ich verstehen was er von mir will :)
 
Ich möchte ja ein gutes Verhältnis zu ihm haben, da muss ich verstehen was er von mir will :)
Hallo Shaddi,
ich würde mal behaupten ein sehr gutes Verhältnis zu meinen Grauen zu haben, aber ganz ehrlich, auch ich weiss manchmal nicht nach 16 Jahren mit den Tieren was die gerade haben oder von mir wollen, da kann ich manchmal noch so oft um die Ecken denken.
Aber ich finde es echt toll, daß du dir so viele Gedanken machst, das macht nicht jeder.
Hast du hier im Unterforum bereits die nützlichen Tipps z.B. auch die Futterliste entdeckt?
Wie Celine bereits schrieb, auch nicht aufhören, die unterschiedlichen Arten von Obst und Gemüse anzubieten, das kann manchmal lange dauern, und es kommt auch darauf an, ob die bevorzugten Nahrungsmittel immer zur Verfügung stehen.
Eine gute Adresse für Futtermittel und rund um den Papagei kann ich dir www.ricos-futterkiste.eu empfehlen.
Und noch als kleinen Tipp, wenn du und dein Freund euch in Zukunft beide um den Vogel kümmert, so soll sowohl negatives als auch positives von beiden Seiten aus mit den Tier unternommen werden. z.B. Kraulen - positiv - beide / in die Voliere - für den Grauen eher negativ - auch beide.
Hast du von der Vorbesitzerin auch den Herkunftsausweis für den Grauen erhalten?
Bitte denke auch daran, daß der Graue angemeldet werden muss, bei uns in Baden-Württemberg ist es z.B. das Regierungspräsidium
VG Alexandra
 
Bzgl. Obst und Gemüse gibt es mehrere Möglichkeiten, die du mal ausprobieren kannst (sicher noch andere):

Obst und Gemüse, das er nicht mag, pürieren und unter die Mischung geben und dann nach und nach geraspelt und in Stücken anbieten, weil er sich durch das Püree an den Geschmack gewöhnt hat. Man kann es auch umgekehrt machen und ihm Sachen, die er nicht so mag, ummantelt mit Pürees, die er mag, geben (wenn er z.B: keine Möhre, aber Apfel mag, den Apfel pürieren und die Möhre einmal in das Apfelmus tauchen).

Sehr oft fressen oder probieren Vögel Neues, wenn der Partner oder in eurem Fall Halter das frisst. Also nimm die Möhre weg, wasche sie vor seinen Augen ab, damit er sieht, dass es die gleiche ist, und beiße herzhaft hinein. Oder gib ihm neues Futter aus einer großen Schüssel in seinen Napf und nimm dir am Ende etwas mit einem Löffel aus der gleichen Schüssel, so dass er sieht, dass das, was im Napf gelandet ist auch von dir gegessen wird.

Du kannst auch einfach mal eine Möhre FEST an einen Ast binden. Dann kann er daran nagen und hat evtl. mehr Spaß daran. Oder einfach auch größere Gemüse- oder Obststücke bzw. ganze Früchte in den Käfig legen (flache Futterschale oder Futterbrett oder an einen Ast binden oder auf einem Edelstahlspiel (Onlineshops für Vogelbedarf/ Zoohandlung) servieren. Daran kann er dann nagen/ abbeißen und das ist evtl. spannender als nur aus dem Napf zu fressen.

Wenn man Clickertraining macht, kann man den (fortgeschrittenen) Vogel belohnen, wenn er in Richtung eines Stückes Obst/ Gemüse oder auch neuen Spielzeuges geht und dann den Click verzögern, bis er das Essbare mit dem Schnabel berührt und dann reinbeißt oder mit dem Spielzeug spielt.
Man kann Obst und Gemüse auch mit Lieblignskörnern "pürieren" (einfach eine nicht ganz trockene Möhre in die Körnerschale tunken und dann an einen Ast bindne oder auf den Spieß stecken. Beim Körner-Runterpulen wird er irgendwann auch mal in die Möhre beißen.
Andere Möglichkeit: Immer an der gleichen Stelle wenig Leckerli anbieten und dann dort mal neue oder verschmähte Gemüse-/ Obstsorten ablegen. Er ist dann gewöhnt, dort zu fressen und probiert vielleicht eher mal.

Auf der anderen Seite: Möhre hat Vitamin A, aber das haben noch zahlreiche andere Gemüse- und Obstsorten (Mango, Papaya, Süßkartoffel - sogar Gurke :zwinker: Wenn er also keine Möhre mag, aber eine andere Vitamin-A-haltige Frucht, wäre das doch auch kein großer Beinbruch, oder? Also, die Vögel MÜSSEN ja nicht jede Sorte Gemüse oder Obst lieben! Geschmäcker können sich manchmal auch ändern.

Du kannst übrigens auch Gemüsesaft anbieten, also einen Frischkostteller fertig machen und dann einfach komplett pürieren und als Saft anbieten. Evtl. mag er das und bekommt so die Nährstoffe, die in den verschmähten Sorten enthalten sind.
 
Und noch als kleinen Tipp, wenn du und dein Freund euch in Zukunft beide um den Vogel kümmert, so soll sowohl negatives als auch positives von beiden Seiten aus mit den Tier unternommen werden. z.B. Kraulen - positiv - beide / in die Voliere - für den Grauen eher negativ - auch beide.


Oder andersherum: Möglichst alles positiv belegen, auch das anfangs Negative. Also immer ein besonderes Leckerli geben (einfach ablegen), wenn man als "Ungeliebeter" in die Voliere kommt oder etwas tut, das er nicht mag. Wenn man viele Handlungen positiv belegt hat, auch die "Gemeinen", sieht der Vogel einen selbst auch viel positiver und verzeiht vieles. Ich musste kürzlich einen meiner Wellis fangen und zum Krallenschneiden bringen. Ich ging davon aus, dass der danach erst mal Abstand halten würde, obwohl er zahm ist, weil das Fangen doch sehr unangenehm ist. Nö - direkt nachdem er aus der Transportbox geklettert war, ließ er sich von mir kraulen!8o
Ich hätte gedacht, dass so etwas frühestens einen halben Tag später möglich gewesen wäre.

Grund war wohl, dass der Vogel vorher reichlich positive Erfahrungen mit mir gemacht hatte und wohl wusste, dass das Fangen eine Ausnahme war.
Ich würde mir irgendetwas suchen, das der Vogel sehr mag, das von der Tagesliste streichen und nur von deinem Freund reichen lassen. Z.B. wenn der Graue in der geschlossenen Voliere ist und keine Stress- oder Aggressionsanzeichen zeigt, kann dein Freund eine kleine Leckerei von außen auf ein Sitzbrett in der Voliere legen (ohne sie zu öffnen). Passiert das oft genug, lernt der Graue, dass dein Freund ihm tolle Geschenke macht und sieht ihn vielleicht in einem besseren Licht!:)
 
:idee:aaach Stéphanie,
dir wurde ich gerne cocotte, graupi-henne fur zwei monate oder langer fur urlaub schicken damit du ihr beibringst was an gemuse und frucht gesund ist und sie fressen soll...:D
ich habs nicht geschaft...:+keinplan
Celine
 
Guten Morgen miteinander :)

Das mit dem Pürieren ist echt ne tolle Idee! Ich habe ihm jetzt Karotte in diese Spirale gesteckt und auch einen Apfel darunter versteckt. Jetzt zerlegt er die Karotten, damit er an den Apfel kommt. Vielleicht frisst er davon ja ausversehen etwas auf und stellt fest, dass es gar nicht so schlecht ist. Eine Futterliste hab ich mir schon angesehen, an Obst ist da ja wirklich viel, was sie bekommen können, sodass es nicht immer Apfel oder Banane sein muss.
Clickern wollte ich ihn auch, das kennt er auch schon.

Wir machen es jetzt so, dass mein Freund ihn morgens zuerst begrüßt und ein bisschen mit ihm schnackt. Wenn mein Freund dann zur Arbeit muss, kriegt er ein Stück Apfel oder so ein Bruchstück Walnuss, was er ihm beides auch aus der Hand nimmt. Abends läuft es ähnlich, nur dass ich dabei bin. Mein Freund setzt sich an den Käfig und liest dem Vogel etwas vor oder erzählt, was auf der Arbeit passiert ist. Gestern kam er dabei auch an die Volierenwand und senkte den Kopf, als wollte er gekrault werden. Mein Freund hats aber lieber nicht riskiert und nur die Finger an die Voliere gehalten, quasi zum Beschnuppern. Als er fertig erzählt hatte, gab es wieder ein Stückchen Walnuss.

Ich hatte vor, ihm nach dem Wochenende mal die Voliere zu öffnen und ihn rauszulassen, wenn er denn will. Glaubt ihr, das ist okay, eine Woche nachdem er eingezogen ist?

Was das Anmelden angeht, ich wohne in Schleswig-Holstein (Zuständig ist wohl das Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und
ländliche Räume (LLUR) Abt. Naturschutz und Forst, wie mir die Seite Papageienfreunde-Nord verrät) und als ich ihn geholt habe, hieß es, Graupapageien muss man nicht anmelden. Von seiner Vorbesitzerin war er also wohl nicht angemeldet, wie es mit der ersten aussieht, weiß ich nicht. Papiere hat aber die Vorbesitzerin schon keine mitbekommen. Ich hab hier im Forum aber schon gelesen, dass es okay sein soll, wenn ich eine Quittung von der Vorbesitzerin bekomme und die Ringnummer kenne. Anmelden würde ich ihn schon gern, hat ja nen Grund, wenn das gesetzlich so vorgeschrieben ist. Sollte ich vor dem Anmelden mit ihm zum Tierarzt und das Geschlecht bestimmen lassen? Da er ja keine Papiere (mehr) hat, könnte aus dem Hahn ja noch eine Henne werden. Außerdem traue ich mich noch nicht so nah ran, dass ich den Ring an seinem Fuß drehen könnte, um die ganze Nummer zu sehen. Und wie sieht das aus, wenn bei meiner Anmeldung rauskommt, das die Vorbesitzerin ihn nicht angemeldet hatte? Muss sie dann mit Konsequenzen rechnen?
 
Auch von mir herzlichen Glückwunsch zum grauen Nachwuchs! Du hast ja schon viele sehr gute Tipps bekommen. Meine Papageien sind alle 6 große Fans von Kochfutter. Dazu mische ich gekochten Brokkoli, Möhre, Paprika oder anderes nicht blähendes Gemüse mit ungesalzenem Reis oder Nudeln. Sie mampfen das weg wie die Irren!
 
Er mag wohl gekochte Nudeln auch sehr gern, dann passt das doch :D Ich hab es heute mal mit Salatblättern versucht, fand er großartig. Zwar hat er es hauptsächlich zerlegt, aber er hat sich richtig lange damit beschäftigt :)
Auch das nasse Küchentuch, wovon ich vor Kurzem gelesen habe, hat ihn fasziniert. Hat penibel jeden Millimeter ausgedrückt und zum Schluss das Tuch zerfetzt. Beschäftigen kann man ihn wirklich gut. Er hat so drei Hauptzeiten, zu denen er mal lauter wird (Morgens kurz nach dem Füttern, mittags nach einem Schläfchen und gegen 16 Uhr, vermutlich weil es etwas später wieder Futter gibt), aber das ist nach einigen Minuten eigentlich wieder vorbei und er findet wieder irgendwas, was er kaputt machen kann. Ich hab die Spielzeuge im Käfig mit solchen Haken angebracht, die man drehen muss, damit sie sich öffnen. Hat er geschafft^^

Ich denke mal, Beschäftigung und Ernährung hab ich soweit unter Kontrolle. Um die Anmeldung muss ich mich eben noch kümmern und hoffen, dass das für meine Bekannte nichts schlechtes bedeutet, weil sie ihn wohl nicht angemeldet hatte.
 
Hallo Shaddi,
nur so als ganz kleine Info noch am Rande.
Wenn dein Grauer so klever ist und auch schwer zu öffnende Haken öffnet, denke dann auch an eine gute Sicherung der Käfigtüre.
Bei uns hat es auch einige Zeit gedauert, bis einer meiner Grauen auf so Ideen gekommen ist, zuletzt wurde sein alter Käfig mit einem Vorhängeschloß abgesichert.
VG Alexandra
 
Guten Morgen noch mal,

nur der Vollständigkeit wegen möchte ich hier noch mal abschließend erzählen.
Das Anmelden hat nicht geklappt. Die Vorbesitzerin fürchtet, dass sie Ärger bekommt. Zudem ist der Vogel meinem Freund gegenüber sehr aggressiv, sodass ich mir ein harmonisches Zusammenleben mit beiden vorstellen kann. Das könnte man sicherlich bis zu einem bestimmten Grad trainieren, bleibt aber immer noch das Problem des Anmeldens.
Nun bringen wir ihn heute zurück. Die Woche sehe ich als Probewohnen, was nicht funktioniert hat. Er hat sich sehr schnell eingelebt und wenigstens von mir knuddeln lassen, sodass ich hoffe, dass es beim möglichen nächsten Besitzer auch so gut läuft. Der sollte dann aber am besten allein leben oder zumindest in einem Haushalt ohne Männer.
Danke für eure ganzen Tipps, ich hoffe, dass der Kleine bei mir trotzdem eine schöne Woche hatte und ein Zuhause findet, das besser mit ihm umgehen kann.
 
Hallo Shaddi,
was genau bedeutet "das Anmelden hat nicht geklappt"? Wo lag das Problem?
Und wohin bringt ihr ihn zurück? Ich dachte, die Vorbesitzerin kann ihn in ihr neues Heim nicht mitnehmen? War er bei der Vorbesitzerin legal?
Es gab hier schon einige Fälle, in denen Papageien "legalisiert" wurden.

Wenn du ihn vermittelst, wäre es schön, (vielleicht über das Forum) ihn an jemanden zu vermitteln, der (viel) Erfahrung mit Graupapageien und schon einen oder ein paar davon zu Hause hat. Damit er dort möglichst bis ans Lebensende bleiben kann, richtig vergesellschaftet wird und wieder "Vogel sein" lernen kann (Vogel sein unter anderen Vögeln, meine ich).
Möglicherweise gibt es ja hier so einen Halter, der ihn gern nehmen würde und auch den bürokratischen Kram abwickeln möchte.
 
hallo
dieser Vogel braucht wohl einen halter mit ein wenig erfahrung...
leider ist es ein klassisches aber normales benehmen bei grauen hahnen die alleine gehalten werden...wenn ich mich nicht irre ist es der fall hier...
der vogel benimmt sich als ob er auf partnersuche ware und wahlt sich aus das was unter hand hat...menschen..
die rivaltitat ist total verstandlich...er will kein harem aber nur eine liebe...:)
wie Stéphanie schrieb, ware es gut der dame hilfe vorzuschlagen um dem Vogel einen platz zu finden wenn sie es braucht.
Das anmelden muss man ihr vorsichtig darstellen um sie nicht zu stressen...und nicht das es konsequenzen fur sie gibt...
ich hatte gar nichts gesagr und einfach die schritte zum anmelden gemacht mit einem papierchen von ihr und der ringnummer oder was da an beweisen ist..
LG
Celine
 
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