Alles ist schon einmal gesagt worden, aber da niemand
zuhört, muß man es immer von neuem sagen.
André Gide
--------------------------------------------------------------------------------
liebe sehr geehrte Frau Köhler, (die Anrede gefällt mir richtig super klasse gut - echt)
ob Buddha Recht oder nicht, lasse ich mal dahingestellt - und verstehe seine Aussage einfach
auch im Plural, oder mit anderen Worten - von nichts kommt nichts - also das Prinzip von Ursache
und Wirkung. Muss ich (nicht mann) nicht weiter ausführen, denke ich. Oder?
Was die Nachweisbarkeit glaubwürdiger Dokumentationen betrifft, damit ist das gewiss so eine Sache.
Ich selber kann es aus Mangel an EIGENER Erfahrung so sicher nicht. Denke aber, und da sind die von
mir aus dem Papageien(Punkt)org (zur Vermeidung des Links!) zitierten Ausführungen zum Rupfen sicher
treffend: das Rupfen immer auf eine oder mehrere gleichzeitige oder ggf. auch zeitlich verschobene
Ursachen zurück zu führen ist. Meine eigene Erfahrung mit Frauen, ja mal wieder nicht mit Papageien
hat mir gezeigt, das unsere feminien Pendants gerne dazu neigen, Probleme zu sammeln anstatt sich
gleich auszusprechen. Irgendwann kriegt Mann, dann alles auf einmal ab. Na, sowas kennt sicher jemand
hier? Wirklich, da kommt dann auf einmal von jetzt auf gleich, ohne z. T. ersichtlichen Grund, ALLES
http://ww.vogelforen.de/images/icons/icon4.gif
zum Tragen, was in so einer zwischenmenschlichen Beziehung eine Rolle spielt - oder auch nicht. Gleiches
Prinzip von Wirkung resultierend aus Ursache. Bitte meine lieben Damen hier, nagelt mich jetzt bloss
nicht darauf fest, Männer haben nun mal wirklich viele Fehler, und treffen prompt die meisten aller
Fettnäpfchen blindlings !!!! Warum ich jetzt Papageien mit Menschen in einen Topf schmeisse? Ganz
einfach, ich bin der Ansicht: Alles hängt mit allem zusammen. Irgendwie jedenfalls - meine ich.
Aber nun wieder zurück zum eigentlichen Thema, wir sind ja hier nicht auf der Couch vom Doc.!
Die für mich logischste Erklärung fürs Rupfen sind zunächst mal die konkreten Haltungsbedingungen
als grundsätzliches Defizit. Wir können da wohl nur spekulieren, warum ein Vogel sich nackisch
macht, genau wie es Menschen gibt, die Dinge tun, die viele andere nicht machen würden. Wenn
wir uns hier mal die Mühe machen, das Lebensumfeld von gerupften Papageien zu recherchieren,
werden wir immer irgendeinen der vorgenannten Defizit-Punkte ausfindig machen können. Mal
deutlicher, mal weniger - wie sehr das dann eine Rolle für den Vogel spielt, spiegelt seine individuelle
Psyche dann nach aussen wieder: "Der Körper ist der Übersetzer der Seele ins Sichtbare." eine,
wie ich finde sehr deutlich erkennbare Darstellung der jeweiligen Persönlichkeit. Dieses Zitat von
Christian Morgenstern lässt sich für meine Begriffe auch vollumfänglich auf uns Menschen übertragen.
Ergo, komme ich für mich zu dem Schluss, da es in der Natur, wenige oder keine Vögel in freiwillig
gerupftem Zustand gibt, müssen oder dürfen die Gründe für das Rupfen in ALLEN Unterschieden
zum Leben in Freiheit gesehen werden. Dafür liefere ich eine eigene Rechtfertigung: Ein Vogel, der
sich in der Natur die Federn ausbeisst, ist anfällig für z.B. die meteorologischen Widrigkeiten und
würde sich damit einem potenziellen Überlebensrisiko aussetzen. Das macht keiner, jedenfalls
so weit mir bekannt ist. Der Umkehrschluss ist für mich dementsprechend wie vorher geschrieben:
ALLES was in Menschenobhut nur suboptimal für den Vogel ist, kann dazu beitragen, dass ein Vogel
ein Rupfer wird oder auch zu sonstigen, von uns Menschen so empfundenen, Verhaltensstörungen
tendiert und diese dann, wenn sich seine konkrete Lebenswirklichkeit nicht ändert, ausufern können.
Das waren jetzt insoweit meine eigenen Gedanken.
Was und wie Werner die Geschichte mit dem "sich in den Vogel hinein versetzen" meinte, müsstet Ihr
Werner fragen. Wir hatten darüber im Zusamenhang mit der Fixierung eines weiblichen Edel-Papageies
auf seine menschliche Bezugsperson anstatt auf seine männlichen Artgenossen gesprochen.
Abschließend möchte ich sagen, dass tatsächlich ALLES was es zur Haltung von Papageien, Ara's,
Sittichen, Amazonen & Co. zu sagen gibt schon irgendwo steht, irgendwann mal niedergeschrieben
wurde, frau/mann muss sich nur die Mühe oder aber die Lernfreude bereiten, es zu suchen, zu lesen,
umzusetzen und verstandesmäßig zu antizipieren. Deshalb habe ich obiges Zitat diesen Ausführungen
voran gestellt, nicht um hier selbst irgendwie zu glänzen oder mich als narzistischen Oberschlauberger
zu outen, sondern einfach in der Überzeugung, dass es für manchen einfacher ist, eben etwas Bestimmtes
nochmal hier in diesem guten Forum nachzulesen, anstatt sich selber um die Aneignung von Wissen zu
bemühen. Vor allem aber um unseren gefiederten Freunden manches unnötige Leid zu ersparen.
Ein Beispiel: Wer von Euch hat sich schon mal Gedanken um eine für die Vögel wirklich optimale
Fütterung gemacht? Ihr glaubt alles zu kennen und zu wissen? Na dann werft doch mal einen etwas
ausführlicheren Blick auf die Futter-Seitern unter RAT & TAT von ha tee tee pee Doppelpunkt backslash
backslash Punkt atrium Punkt loros Punkt de - na verstanden, was ich meine? Gut nicht? Quatsch! *SUPER*
Wobei ich noch was sagen will, nicht jeder "arme"
» Stubenvogel ist automatisch auch ein Rupfer, kommt halt
auch auf die Haltung, Zuwendung und Charaktereigenschaften jedes einzelnen Vogels an, hat zumindest
schon Cpt. Kurt zutreffend hier festgestellt. Dem kann ich mich nur anschliessen. *grins*
Herzlichen Gruss
Christian
« Zahme Vögel singen von der Freiheit, wilde Vögel fliegen. »