Hallo Haase,
ich habe diesen Thread gerade erst entdeckt.
toll, dass DU Dich um die Kleine kümmern und ihr eine Lebensstellung verschaffen willst
Volieren für behinderte Rabenvögel als Endplatz gibt es viel zu wenige
Mir ist beim Lesen dieses Fadens aufgefallen, dass nahezu alle Hinweise zur Fütterung immer allgemein auf "Rabenvögel" kamen.
Aber die Rabenvögel - und ganz besonders die adulten ernähren sich durchaus unterschiedlich.
Ich persönlich bin immer hervorragend damit gefahren, mich über die Vogelart und ihre Ernährungsgewohnheiten in der Natur zu informieren - also zu schauen, wie sie sich in Freiheit ernähren, sofern sie in einem Umfeld leben, wo sie ausreichend ihrer natürlichen Nahrung finden (also nicht die Abfallalternative von Mac D und Co natürlich).
An ihren natürlichen Ernährungsgewohnheiten mache ich dann mein Futterangebot und die Vielfalt des Futters fest.
Anders als bei Nestlingen kannst DU zudem auch vieles einfach parallel zu der Grundversorgung abwechselungsreich mit anbieten.
Sofern adulte Vögel nicht aus Hunger, also Mangel an geeignetem Angebot gezwungen werden, ungeeignetere Sachen zu futtern, wissen sie sehr genau, was sie von dem Zusatzangebot gebrauchen und vertragen können.
Sinnvoll ist es bei heimischen Wildvögeln auf jeden Fall, die Voliere möglichst vielfältig auch mit standortheimischen Wildkräutern und Büschen zu bepflanzen, denn nahezu alle Vögel nutzen je nach Vogelart mehr oder weniger diese Pflanzen aus Speiseplanaufstockung oder einfach als Apotheke.
Selbst meine Überwinterungsschwalben gehen gezielt an Heilkräuter - sie essen sie als reine Insektenfresser nicht, aber sie kauen sie aus, wenn sie ein bestimmtes Heilkraut brauchen.
Vielleicht findest Du
hier ein paar Anregungen, wie Du Dich an das Thema möglichst naturnah herantasten kannst.
Ich habe auf der Seite auch verschiedene Quellen für entsprechende Recherchen verlinkt.
Viel Erfolg und viele Grüße
Sowi
PS Mäuse kann man wunderbar mit der Schlagfalle im Garten fangen und mit anbieten - sie liefern deutlich vielfältiger Nährstoffe und sind, da sie nicht aus Massentierhaltung kommen sicher auch nicht so stark belastet.
Natürlich sind wilde Mäuse auch Parasitenüberträger - aber nach meiner Erfahrung kommen die Wildtiere, die Mäuse futtern damit gut zurecht und haben dem auch genug entgegenzusetzen, sofern sie nicht aufgrund der Haltungsumstände unter Dauerstress stehen und entsprechend geschwächt sind.
Immer mit anbieten (oder dort auch anpflanzen) in der Voliere kann man sehr gut Beifuss und Wermut - beide sind starke "Antiparasitika" der Natur, die sich nahezu alle wilden Tierarten, die auch Pflanzen fressen, zu Nütze machen.
PPS bitte beachte unbedint, dass Dein Rudi Angebot frischer Gartenerde (natürlich "saubere", also nicht gedüngt etc.) benötigt, da er Erde, kleine Steinchen etc. mit der Nahrung aufnehmen können muss als Verdauungshilfe (Stichwort Magensteinchen). ich habe z.B. bei meiner Päppelrabenkrähe immer die Insekten auf Erde angeboten, da sie ja die Insekten natürlich auch vom Boden holen, so dass da ohnehin dann Erde anhaftet.
Auch ein Bad benötigt sie unbedingt.