Hallo Coco, Liebster!
Über deine supersüßen Geburtstagswünsche habe ich mich besonders gefreut. Weißt du, ich glaub, ich war neulich ein bisschen zu streng mit dir. Aber jetzt hab ich mir die Sache noch mal überlegt, denn ich bin kein Kind mehr und habe eine Menge dazugelernt.
Am Wochenende hatten wir Besuch von Rory und Lee. Vielleicht hast du davon gehört. Es war sehr schön, besonders mit Rory, weil er so sensibel ist und prima zuhören kann. Er ist einfach ein dufter Kumpel. Den Lee mag ich auch sehr gern, aber er war die meiste Zeit mit Max beschäftigt, hat ihm Hürdenlauftechniken erklärt und ihn vor weißen Weibern gewarnt, besonders vor jenen aus der Großsippe „Plüsch“. Ja, und dann haben wir am Samstag Abend eine Fete gefeiert – heimlich, versteht sich. Die Rinus hatten wir vorher weggeschickt. Erst war alles noch ganz lustig – ein bisschen Schampus, ein bisschen schwofen -, doch dann haben sich die Kerle derart volllaufen lassen mit Cola-Rum, dass sie total breit waren und Polonäse geflogen sind durch die ganze Wohnung und immer dabei gegrölt haben: „Wir versaufen der Gaby ihr klein Häuschen“ Zum Schluss lag Max schnarchend auf dem Rücken auf dem Sofa, Lee saß im Zeitungsfach unterm Couchtisch und wunderte sich, warum das „Volidach“ plötzlich so tief auf seinem Kopf klebte, und Rory wurde von Mama nach ihre Heimkehr neben der Waschmaschine ausgegraben – er hatte sich dort in den Berg Vorratstüten
Kanarienfutter gewühlt in der Meinung, es handelte sich um das Kinderballparadies bei „IKEA“.
Was soll man dazu sagen? Weißt du, Coco, ich erzähle dir das alles, weil du doch ein Mann bist und Erfahrungen hast mit dem Alkohol. Aber im Gegensatz zu den drei Jungs hast du deine Sucht überwunden, hast an dir gearbeitet, mit dir gekämpft, um das zu sein, was du heute bist, nämlich ein reifer, attraktiver ....... asfjkh2978OCHIBÖPGHJpffrbu ............... halo, Coco, du düsender Burggockl, nä-nä-nä-nä-nä-nä! ..... Menno, Holzkopf, geh aus der Leitung, verschwinde hier, geh Weitsprung üben ... außerdem heißt das nicht düsender Burggockel, sondern Hahn aus Duisburg ... Mann-oh-Mann ... siehst du, Coco, das meine ich: Ich bin umgeben von Kindern, ganz einfach von Kindern. Aber du, du bist ein ... Mann. Ich finde reife Männer erotisch.
Okay, ich muss zugeben, so ganz verstehe ich das noch immer nicht, warum dich deine Cora nicht ranlässt. Da hat sie nun so einen schönen Helden zu Hause, um den sie jede andere Amazone beneidet, und kommt dennoch nicht zu Potte. Aber früher hab ich immer gedacht, allein du wärst Schuld daran, tätest dich nicht anständig benehmen, doch heute, nach meinen eigenen Erfahrungen als Frau, tendiere ich zu der Vermutung, dass Cora frigidisch ist. So was gibt’s. Das sind Frauen, die keine Lust empfinden können (mit Ausnahme vom Essen, vom Stricken und vom Shoppen). Das ist krankhaft und nur von einem Therapeuten zu beheben. Vielleicht solltest du Cora mal dorthin schicken? Aber aufpassen, dass sie unterwegs nicht übers Ziel hinausschießt und sich in den Psychoknaben verliebt! Davon hat man schon viel gehört.
Bis es so weit ist, bis deine Cora also als geheilt entlassen wird, wäre ich bereit, eine heimliche Affäre mit dir zu unterhalten. Ich würde gern deine Gespielin sein, deine Mätresse, deine Kokoturbine, wenn du mir den Chamör machst, den Galan, den Liebhaber.
Du siehst, Coco, uns verbindet so viel Gemeinsames: Du willst endlich mal ran dürfen und dich jung fühlen mit einer attraktiven, knackigen Amazone an der Seite, und ich möchte von deiner Reife und Welterfahrenheit lernen und endlich keine Junghenne mehr sein. Was denkst du darüber? Soll ich nicht mal versuchen, die Rinus unauffällig zu belatschern, damit du uns bald mal besuchen darfst? Als Grund geben wir natürlich was ganz anderes an. Und dann, wenn du erst hier bist, Süßer, lädst du mich ein zu einem Candlelight-Dinner? Und danach vielleicht noch ein bisschen vorm Fenster sitzen und die Sterne betrachten?
Lieber Coco, Liebster, bitte gib mir bald Bescheid.
Deine dich begehrende
Mia.
P.S. Die Verhüterli, also das Kloaken-Pflaster, musst du selbst mitbringen. So was haben wir hier nicht im Haus – der Holzkopf ist noch nicht so weit.