Du als Vater weißt doch: kleine Kinder bekommen auch nicht alles, was sie mögen, denn dann würde sich ihre Ernährung auf Schoki, Eis, Cola und Chips beschränken... und besonders Rabenvögel sind leider oftmals wie kleine Kinder. Wir hatten mal einen Spatz, der auf Gummibärchen stand - trotzdem haben wir uns bemüht, dass er dieses Zeug nicht bekam, weil es ihm nämlich nicht guttat.
Kaffee für einen Vogel? Gehört nicht zur natürlichen Ernährung, denn Dohlen können keinen Kaffee kochen, oder? In der tiermedizinischen Behandlung wird Koffein zur Kreislauftherapie u.a. bei Schocksyndrom eingesetzt, bei Vögeln braucht es nur kleine Mengen davon - laß das Zeug weg, es schädigt das Herz!
Asche aus dem Aschenbecher enthält die Reste der vielen krankmachenden (krebserregenden) Zusatzstoffe, die den Zigaretten zugeführt werden, das muß mindestens durch Vitakalk ausgetauscht werden. Auch Vögel können Krebs bekommen, zudem sind Nikotinreste toxisch.
Zuviel Industriezucker löst auf Dauer Pilzerkrankungen (nicht nur Hautmykosen, sondern auch Mykosen in den Organen) bei Vögeln aus, als auch Diabetis. Gesalzenes schädigt die Nieren. Milch enthält Milchzucker, der ist unverträglich für Vögel, denn in ihrem Verdauungssysthem gibt es keine Enzyme, die damit fertig werden - im Gegensatz zu den Säugetieren.
Schokolade ist sogar tödlich für Vögel, der in Schokolade enthaltene Stoff Teobromin ist giftig für das empfindliche Organsysthem - nur nebenbei zur Info. "Menschenfutter" ist wirklich nicht gut für Vögel, auch wenn die beiden Esstischpiraterie betreiben - vermeidet, dass sie für Vögel Ungesundes futtern. Gewürze reizen Magen und Därme, können sogar zu Blutungen führen, einige für uns Menschen bekömmliche Gewürze sind für Vögel toxisch.
Mit dieser >Diät< wärt Ihr bei keinem Veterenärmediziner vom Amt durchgekommen oder einem Menschen der Naturschutzbehörde, selbst die wissen ein wenig von der Materie Bescheid!
Es ist löblich, dass Ihr Euch damals der verletzten Tieren angenommen habt, das macht nicht jeder.
Dohlen sind Schwarmvögel und Deine Familie bildet den Schwarm für die Tiere. Für sie ist es normal, all das zu machen, was Ihr (vor)macht und sich mit den Dingen zu beschäftigen, mit denen Ihr Euch beschäftigt. In der Natur würde diese Beschäftigung vollkommen anders aussehen.
Beschäftigt Euch doch mal artgerecht mit den Vögeln: lehrt sie, wieviel Spass es machen kann, Heimchen zu fangen und zu verspeisen (nein, ihr müßt keine Insekten essen, zur Not nur so tun!),
Mehlwürmer und Zorphobas zu verstecken, Wachsmottenraupen zu schleckern, sowie lecker Pinkies und Buffalos auf einem Tellerchen vorzufinden anstelle von Kartoffeln.
Süsses kann man durch Obst ersetzen, Beerenfrüchte, z.B. ungespritzte Trauben sind oft besonders beliebt. Hackfleisch ist definitiv zu fett, tausche es durch Tatar oder Hühnerherzen aus.
Bestreue das Futter nach Anweisung mit einem guten Mineral-und Vitaminpulver, z.B. Korvimin.
Wenn irgend möglich, gönne ihnen natürliches Licht und Luft, Regen und Sonne, Wind und Wetter und einen Platz, wo sie auch ohne Euch mal ganz unbekümmert spielen können ohne sich durch Dinge in Gefahr zu bringen, die nicht für sie gemacht wurden. Ungefiltertes Sonnenlicht ist auch für Vögel lebenswichtig!
Selbst jetzt ist es nicht zu spät, Eure Tiere zu einem für sie gesünderen Lebenswandel umzuerziehen.
Und ja, ich habe nicht nur Dohlen aufgezogen sondern auch viele andere Rabenvögel, im Schnitt etwa 200 - 300 verschiede Vogelarten pro Jahr, davon die Hälfte etwa Rabenvögel.
Also hast Du jetzt einen Tipp von einem der Profis hier bekommen und den von Vogelklappe würde ich auch mindestens beherzigen, sie weiß, wovon sie spricht!
LG
Angie