Dass man Maden, Zophobas und Mehlwürmer vor dem Verfüttern gehaltvoll anfüttert habe ich mal vorausgesetzt.
Bei Maden ist nicht wirlich etwas aufzuwerten. Außer faulendem Fleisch kann man da nicht viel füttern und wer wird sich da schon Behälter aufstellen. Besser werden sie aber davon auch nicht.
Bezüglich der anderen Insekten würde ich das bei Züchtern empfindlicher Arten bejahen, ansonsten eher nicht.
Alle, die auf gefrostete Ware zurückgreifen bekommen sie so wie sie beim Produzenten gefüttert wurde. Päppelstationen mit sehr vielen Pfleglingen pro Jahr oder gar Tierheime, Tierärzte etc. werden sich eher keine Becken mit lebenden Insekten hinstellen wenn sie überhaupt genug Ahnung haben.
Am ehesten sehe ich das bei Privatleuten die wenige Vögel pro Jahr aufziehen und ansonsten auch noch züchterisch vorgebildet sind.
Was für ein Trottel. Vermutlich hat diese Dilletantin den Vogel am Rachen / Hals verletzt.
Bezüglich der Geschichte mit der Amsel kann man nur grob spekulieren wenn man nicht daneben gestanden hat oder ein aussagekräftiges Video zur Verfügung hat.
Einer jungen Amsel, die sehr leicht zu füttern ist, so in den Rachen zu stechen, dass sie unmittelbar verblutet und davon nichts zu merken, erfordert meiner Meinung nach die Einnahme von mehreren verbotenen Substanzen gleichzeitig.
Wiesenplankton und andere draußen gesammelte Wirbellose sind im Prinzip das beste Aufzuchtfutter was es gibt. Wenn man Nestlinge damit aufzieht sollte man aber auch Ahnung von den Insekten haben. Viele Wanzen, Käfer, manche Raupen haben ätzende Abwehrsekrete, sind giftig, können stechen, sind mit nesselnden Haaren versehen, haben dornige Körperanhänge o. ä. und sind damit ungeeignet. Manche haben Abwehrsekrete, werden aber trotzdem sehr gerne gefressen z. B. viele Heuschrecken, manche Raupen.
Große Raupen, Engerlinge, andere große Käferlarven haben z. T. kräftige Beißwerkzeuge und dürfen nur tot verfüttert werden. Altvögel draußen schlagen die auf Äste od. auf den Boden vor dem Verfüttern.
Am ehesten wird es wohl so eine Larve gewesen sein, die ein Blutgefäß im Hals erwischt hat. Mit Sicherheit ein kurioser Einzelfall.
Es geht mir auch nicht darum was irgend jemand glaubt oder nicht, sondern was Fakt ist.
@ Eric: Fakt ist, dass kommerziell gezüchtete Fliegenmaden sehr zäh sind, ohne Sauerstoff noch eine Zeit überleben können, von geschwächten od. sehr jungen Nestlingen schwer oder nicht verdaut werden. Schlimmeres wäre möglich. Die Maden einiger Fliegenarten produzieren selbst sehr aggressive Verdauungssäfte und könnten sehr wohl Jungvögel umbringen bzw. von innen auffressen. Das Problem hätte man aber nur bei draußen gesammelten Maden, die sich sehr schwer bestimmen lassen. Abtöten der Maden vor dem Verfüttern, z. B. überbrühen würde alle Risiken außer der schweren Verdaulichkeit vermeiden.
Große Insektenlarven (Zoophobas, Engerlinge, große Raupen etc. ) haben einen kräftigen Körper, z. T. entsprechende Beißwerkzeuge, teilweise bestachelte Körperanhänge. Wenn man bedenkt wie empfindlich die Strukturen im Rachenraum eines Nestlings sind wären hier alle Arten von Verletzungen möglich. Die Folge könnte auch der schnelle Tod von Nestlingen sein.
Abtöten und Entfernen der harten, sklerotisierten Strukturen würde solche Risiken vermeiden.
Die Sprungbeine von Heuschrecken/Grillen sind sägeartig und sollten nicht mitverfüttert werden. Verletzungen bzw. Verhaken wäre möglich.
Sie hatte einen Jungvogel zum Päppeln, ich glaube, es war eine kleine Amsel, und holte ihr von draußen Maden und Raupen. Eine dieser Maden oder Raupen - was es genau war, weiß ich nicht - wollte die kleine Amsel nicht fressen (vielleicht schon in den Genen verankert, was man auf keinen Fall fressen darf) - meine Freundin steckte sie dem Vogel arglos trotzdem in den Hals, um ihn satt zu bekommen.
Leider schluckt ein Nestling quasi alles was geeignete Größe hat und ihm reingestopft wird. Am ehesten wird wohl das Vertrauen auf die richtige Wahl seiner Eltern in den Genen verankert sein. Wie viele junge Mauersegler sind schon mit eingeweichtem Brot, Katzenfutter etc. zu tode gepflegt worden. Es wurden schon von Kindern kleine Steine verabreicht was natürlich zum Tode geführt hat.
Ich verstehe sowieso nicht, warum man nicht bei den bewährten Futtertieren (versch. Grillenarten, Heuschrecken geeigneter Größe, Fliegen adult, ggf. Anteil Mehlkäferlarven, ggf. ein paar Drohnenpuppen etc.) bleibt wenn man nicht die Ahnung hat, draußen gesammelte Wirbellose richtig zuzuordnen od. vor der Verfütterung zu behandeln. Das reicht doch nebst Mineralstoffen, ggf. einem Vitaminpräparat völlig aus, um gesunde Jungvögel aufzuziehen.
Viele Grüße
Thomas