Du regst dich auf, wenn jemand über Vorfälle anderswo als in deinem Neukaff berichtet, setzt selber aber einen Link zu einem Vogelgrippe-Thema - was hat das denn hier zu suchen?
Die Bezeichnung "Neukaff" mag einem angesichts der dort zutage getretenen Verhältnisse allerdings in den Sinn kommen.
Der verlinkte Artikel thematisiert die - auch in diesem Thread - angeschnittene Frage einer - man ist versucht zu sagen: - Keulung - von Wildvögeln unter dem Deckmantel der Seuchenprävention.
Darüber hinaus möchte ich richtig stellen, dass - zumindest vom Threadstarter - weder die Jagd, noch die Jägerschaft in irgendeiner Weise angegriffen oder kritisiert wurden, -
im Gegenteil!
Nach längerem Mitlesen in einigen Bereichen dieses Forums sehe ich mich nun doch veranlasst, auch etwas - aus meiner Sicht nötige - Kritik einzubringen:
Zunächst ist festzustellen, dass keine Interessensgruppe das Recht für sich in Anspruch nehmen kann, von Kritik ausgenommen zu werden.
Auch die Jägerschaft nicht. Insofern kann ich das beileidigt-aggressiv anmutende Gehabe von zwei, drei Usern, - die sich offenbar für legitimiert halten, im Namen der gesamten Jägerschaft zu sprechen - , und das sich wie ein roter Faden durch mehrere Threads zieht, in keiner Weise nachvollziehen. Mit der Vorstellung einer sachlich motivierten Diskussion verbinde ich jedenfalls etwas anderes.
An dieser Stelle gehört zur Ehrenrettung der deutschen Jägerschaft einmal klargestellt, das dieser grossartige Zeitvertreib auch anders verstanden und ausgefüllt werden kann (und wird), als durch Vorstellungen motiviert, die offenbar überwiegend geprägt sind durch die Gleichsetzung von Jagd mit dem Ausleben von Urinstinkten, die ich allerdings im einzelnen lieber keiner genaueren Analyse unterziehen möchte.
Nein. Jagd und Jägersein kann
auch inspiriert sein durch eine Geisteshaltung, die durch Motive wie Naturverbundenheit und Respekt vor der Kreatur getragen wird, und sich durch Augenmaß, Zurückhaltung, und der Bereitschaft zu Kompromiss und Interessensausgleich auszeichnet.
Als Beleg mögen die im Thread abgebildete Stellungnahme des bayerischen Landesjagdverbandes sowie das als besonnen und vorbildlich zu bezeichnende Verhalten des betroffenen Jagdpächters herhalten.
Die von den erwähnten Usern und vermeintlichen Jägern in diesem und anderen Threads vorgetragenen Kommentare lassen eine Dialogbereitschaft auch ansatzweise nicht erkennen, und geben nur deren originäre Meinung wieder, mehr nicht.
Über diese Feststellung mag manch einer schmunzeln, dennoch gebe ich zu Bedenken, dass solche, - schon vom Niveau her zweifelhafte, und mit fragwürdigen Elementen versehene - Darstellungen in ihrer permanenten Wiederholung durchaus Wirkung entfalten und das Ansehen der deutschen Jägerschaft zu beschädigen vermögen.
Der Tierschutzgedanke ist in unserer Rechtsordnung ist ein hohes Gut. Gerade in einem Forum, was sich dem Schutz der Vögel verschrieben hat, sollte nicht signalisiert werden, dass bei Konflikten der verschiedenen Interessensgruppen ausgerechnet die Jägerschaft von Kritik auszunehmen ist.
Tierschutz darf nicht dargestellt werden als etwas, was zur Disposition des einzelnen steht, was man sich nach seinen Interessen zurechtbiegen kann.
Ein Tierforum ist m.E. gut beraten, hier streng auf die Verhältnismäßigkeit zu achten, und zumindest eine dem Gebot der Meinungsvielfalt verpflichtete Interessensabwägung zuzulassen.
Tenor und Verlauf nicht weniger aktueller Threads lassen das unangenehme Gefühl aufkommen, dass diesem Gedanken derzeit nicht unbedingt in gebotenem Masse Rechnung getragen wird.