Hallo,
Almut schrieb:
Du kennst doch die Antwort, Dagmar. Immer dem Menschen. Das mag daran liegen, dass ein Tier nie den gleichen Stellenwert von „lieb gewonnen“ erreichen kann wie ein Mensch. Es liegt auch daran, dass ich mir umgekehrt das gleiche wünsche. Daß mich niemand wegen seines Lieblingstieres verrecken lässt, obwohl er mich hätte retten können.
Hmmm, die Antwort hätte ich von Dir nicht erwartet. ...
Sie zeigt m.E. auf jeden Fall eine ganz klare und berechnende Wertigkeit auf. Deine Meinung ist egoistisch gedacht, auf Dein eigenes Fortbestehen. Erwarte mal nicht zuviel von Deiner Spezies!
Ein Tier erreicht bei manchen Menschen durchaus den gleichen Stellenwert, deine Meinung ist nicht zu verallgemeinern.
Ja, wir waren schon an diesem Punkt. Wenn Du einer Krähe 10 Hühner(herzen), 1 Rind(fleisch) und viele Würmer fütterst, rettest Du dieses eine Leben und schreibst ihm damit eine höhere Wertigkeit zu als den verfütterten Lebewesen.
Das stimmt so nicht.
Kennst Du das Sprichwort: "Das Leben das Du rettest, dafür bist Du verantwortlich."?
Wir waren auch schon mal an dem Punkt, dass man sich bei der Pflege des Pfleglings (auch wenn es ein Mensch ist) seinen eigenen ethischen Grundsätzen entgegen konträr verhalten muss.
Der Jäger macht das auch, nur stellt er (auch) seinen eigenen Nutzen voran. Niemand kann sagen, Dagmar, ob es der Welt wirklich etwas bringt, diese eine Krähe zu retten.
Nein. Der Jäger stellt wie Du schreibst, seinen eigenen Nutzen in den Vordergrund. Er handelt in seinem eigenen Gedankengut, es kommt ihm persönlich zugute. Wenn ich die Krähe mit Tierleichen füttere, dann habe ich persönlich nichts davon, außer eine Menge Arbeit!
Mit dem zweiten Satz hast Du recht, das heißt aber in letzter Konsequenz, dass auch niemand weiß, ob es die Welt weiterbringt, einen Menschen zu retten.
Pere schrieb:
Ein behindertes Tier wieder in die Natur zu entlassen bedeutet meist den sicheren Tod, zumindest aber ein jämmerliches und kurzes Leben.
Einem Tier, das am Straßenrand liegt, ist aber nicht unbedingt anzusehen, ob
es behindert bleiben wird. Und die Kompetenz, dies zu erkennen, selbst bei genauerem Hinsehen möchte ich glatt vielen hier absprechen. Mich eingenommen. Ich habe schon Wildvögel in Pflege gehabt, die die meisten Tierärzte sofort eingeschläfdert hätten, die aber dann doch wieder freiheitstauglich wurden. Manchmal braucht es einfach Zeit.
Jon schrieb:
Aber ich werde den Teufel tun und einem Tier eine meiner Infusionen anlegen.
Warum nicht??? Infusionen werden bei unseren Pfleglingen bei Bedarf (und manchmal ist es lebensrettend und oft bringt es sehr viel) regelmäßig durchgeführt.
Ein erblindeter oder tauber Mensch hat die Hilfsmittel und das geistige Potential, sich trotz des Handicaps zu orientieren, zu arbeiten, zu bilden usw.. Er wird nie selbst autofahren oder eine Sonate beschreiben können, aber er kann sich in der Gesellschaft bewegen und auch behaupten.
Das kann ein behindertes Tier durchaus auch! Hängt von der Behinderung und dem Tier ab.
Was macht ein blinder Wildvogel im Wald oder ein taubes Reh?? Wie wird ein querschnittsgelähmter Fuchs wohl zurechtkommen?? Denen reicht keiner den Flügel, Huf oder Pfote und sagt:"Moment, ich helfe dir."
Du wählst Extrembeispiele. Es gibt Tiere, die mit einer Behinderung durchaus frei leben können. Z.B. einbeinige Rabenkrähe, die seit Jahren ihr Revier erfolgreich verteidigt.
Es gibt Tiere, die ohne menschliche Hilfe nicht überleben können, ähnlich wie bei manchen behinderten Menschen.
Wo ist der Untertschied???
Das ist toll Dagmar! Ich würde mein Lebtag nicht auf die Idee kommen, ein totes Tier z.B. vom Kudamm/Berlin oder einer X-beliebigen Autobahn herunterzuholen.
Danke für Dein Lob! Im übrigen sprach ich von Straße, nicht jede ist eine Autobahn oder der Kudamm. Und selbst da, ist anhalten möglich. Muß man halt mal ein bichen mutig sein.
Der arme Mensch, der mal auf Deine Hilfe angewiesen ist .......
Du scheinst den thread nicht richtig gelesen zu haben, ich redete von einem toten Menschen. Der benötigt in der regel nicht der Hilfe.
Was meinste, was dem Polizisten passiert, der wg. einer toten Taube so ein Galama machen würde??
Also, hier bei uns gibt es bei der Kriminalpolizei einen Beamten, der hauptsächlich für Tierschutzfälle zuständig ist. Und er hat schon zwei Beamte zu uns geschickt, um eine tote Taube abholen zu lassen, weil Vergiftung durch den Menschen nicht ausgeschlöossen werden konnte.
Und dem passiert nix!
Haarsträubend sind Deine Ansichten, Dagmar. Ich kann diese Theorie mit dem Fleischkonsum nicht belegen, da ich diese Theorie "nur" in einer Doku im TV gesehen habe ...
Hmmmm, lies doch lieber mal ein Gutes Buch anstatt Deine Meinung über das Fernsehen zu bilden.
...da sehe ich sie ja wieder, die Wertigkeit und das bei der lieben Dagmar ..... Tz Tz Tz, dann sollte sie auch konsequenterweise überfahrene Tiere einsacken, um damit ihre FLEISCHFRESSER zu füttern.
Manchmal könte man bei der lieben Dagmar tatsächlich den Verdacht der Wilderei hegen!
Dem wäre noch hinzuzufügen, dass ein Mensch diese "gesellschaftliche Isolation" des Tieres für ein Wildtier nicht im geringsten auch nur halbwertig ausgleichen kann. Auch bei bester Pflege nicht.
Da gebe ich Dir völlig recht. Und deshalb gibt es ja Auffangstationen, in denen gehandicappte Tiere unter Artgenossen gehalten werden.
Almut schrieb:
Z. B. Menschen und Tiere gleichzusetzen.
rein wissenschaftlich gesehen alles Zellhaufen...
südwind schrieb:
... diese gleichsetzung wird von niemanden gefordert.weil sie auch nicht stattfinden kann, da menschen und tiere verschiedene bedürfnisse an ihren lebensraum beanspruchen.
Ich fordere die Gleichsetzung zwar nicht, aber für mich besteht eine Gleichsetzung.
Was hat das mit Bedürfnissen an Lebensraum zu tun?
Die Masslow`sche Bedürfnispyramide sagt für die menschliche Gesellschaft ganz klar aus, in welcher Reihenfolge Bedürfnisse entstehen und befriedigt werden wollen. Je mehr Grundbedürfnisse befriedigt sind, um so elementarer werden die restlichen Bedürfnisse.
Das ist beim Tier doch nicht anders. Auch ein Tier hat Grundbedürfnisse wie der Mensch, die gestillt werden wollen.
Milvus schrieb:
Hasst du Soldaten auch die...Feinde abknallen?? Das sind die wahren Monster.
Die anderen beiden Sachen habe ich bewußt gelöscht, darauf gehe ich hier nicht ein.
Warum ist der Soldat, der aus gesetzlichem Auftrag sein Land verteidigt und seinesgleichen abknallt, mehr Monster als der Jäger, der seinen "gesetzlichen Auftrag" erfüllt und anderesgleichen abknallt?
Nochmal: Das kann man alles anders lösen, ich würde keinen von beiden töten wollen.
Grüsse,
Dagmar