St 68:ist ein tier ín europa mehr wert, als ein kind in afrika?
tamborie: Ja ist es, hat Sie ja ganz klar ausgedrückt.
Und von dem Futter für Deine Hunde könnte man kein Kind in Afrika ernähren ? Mach’ Dir doch nichts vor, tamborie.
und zeigt das dann nicht, das ihr das leben einer krähe in deutschland mehr wert beimesst, wie einem kinderleben in afrika?
Vor meiner Haustür, namentlich im eigenen Garten, kann ich viel mehr bewirken als in Afrika mit seinen strukturellen Problemen, die zu Hunger, Kriegen und Krankheiten führen. Und weiß im Gegensatz zu einem anonymen Spender genau, wofür mein Geld verwendet wird. Entweder engagiere ich mich wirklich für eine Sache, dann organisiere ich das selbst und so, dass etwas dabei herauskommt, oder überlasse es anderen, die das besser können. Deren Arbeit ist für die Menschen sicher wichtiger als meine, aber der Mensch ist die einzige Art, die sich selbst in einem Umfang helfen kann, wie es auch getan wird.
Und da ich zur Zeit nicht ständig nach Afrika fliegen kann und die Wohnsituation es hergibt, sind es eben Vögel. Hat man nun einmal angefangen mit einer Vogelklappe, stellt man erst den enormen Bedarf fest, und dann ist die Frage, ab wann man Leute abweist. Oder eben weiterorganisiert. Jeder sollte nur das Engagement annehmen, das er auch leisten kann.
Aus Deinem Zitat, Dagmar:
Ich setze meine Energien nicht für Menschen ein, weil ich mit Menschen nicht zurecht komme, sozial, emotional und global betrachtet.
Das kann nicht hinhauen. Als Vogelstation hat man es ständig mit hochgradig emotionalisierten Menschen zu tun, die oft auch soziale Probleme haben. Die zum Teil heulen, wenn sie einen Vogel abgeben, aber deren Egoismus wenigstens nicht gesiegt hat. Die zehnmal nachfragen, ob es ihrem Schützling auch gut geht, aber sich bei einem Vogel mit Knochenbrüchen nicht einmal erkundigt haben, ob er beim Tierarzt auch ein Schmerzmittel bekommen hat.
Wie dem auch sei, Dagmar, letztlich kommt es darauf an, wie Du handelst und nicht, was Du schreibst. Und da kommen wir doch in wenigstens einem Bereich auf einen Nenner.
Dann sind wir beide uns ja endlich einig!
Das waren wir schon bei der letzten Diskussion.
die verelendung hat damit zu tun, dass sie kein artgerechtes futter in den städten finden(körner, sämereien) und nun auf abfälle vom menschen angewiesen sind, die sie krank machen.
Sie verelenden, weil sie zu standorttreu sind, um vor die Stadt auf Felder zu fliegen. Auch das ist, wie das ganzjährige Brutverhalten, angezüchtet. Nein, st68, sie sind meist nicht fett, sondern fehlernährt und ggf. aufgeplustert. Leicht festzustellen bei den 150, die so im Jahr bei mir durchlaufen. Und Fütterungsverbote bringen aus dem von südwind genannten Grund keine Bestandsreduktion, das beweist jede Stadt mit betreuten Taubenschlägen (Aachen, Augsburg, Erlangen, Esslingen, ...). Übrigens sind Stadttauben auch rechtlich als verwilderte Haustiere eingestuft, Moni. Weiteres könnt Ihr besser im Stadttaubenforum nachlesen.
artgerechte nahrung gibt es in der natur immerwieder.
Aber auch im Nutzwald und auf den Äckern und Feldern, wo ja jetzt schon - bei Bejagung - Wildschaden reklamiert wird.
eine verelendung gibt es somit bei wildtieren nicht, da sie nur sovielenachkommen produzieren, wie es das nahrungsangebot hergibt.
Aber natürlich nicht vorausschauend, sondern in Form brutaler Auslese, wenn nach erfolgter Reproduktion bei gutem Nahrungsangebot im Folgejahr zu wenig da ist.
Deshalb ist das Argument von Jon October nicht ganz von der Hand zu weisen:
Die Selbstregulation beim Schalenwild würde durch Nahrungsmangel und Sozialstress herbeigeführt werden, was insgesamt einer Verelendung der Population gleichkäme.
Es sei denn, man gibt in der Folge Waldflächen und Felder an das Wild ab. Ist das realistisch ?
das zufüttern der jäger sollte unterlassen werden
Das ist ja in einigen Regionen aus gutem Grund explizit den Jägern bereits verboten, weil es offenbar an Einsicht ökologischer Zusammenhänge fehlte.