Für diejenigen, die nicht so viel Erfahrung mit dem zahm machen einer Naturbrut haben möchte ich hier meine Erfahrungen weiter geben. Es ist wirklich kein Hexenwerk - es ist tatsächlich nur eine Frage der Geduld. Wenn ich das kann (und ich bin kein so sonderlich geduldiger Mensch) dann könnt Ihr das bestimmt auch.
Sehr wichtig ist es, den Papagei nie so zu bedrängen, dass er sich gezwungen fühlt, zu flüchten, möglichst unbeteiligt (und oft!) am Käfig / Voliere zu hantieren und dabei gerade in der Anfangszeit den Vogel nicht direkt anzusehen, damit er sich nicht bedroht fühlt. Natürlich nicht so, dass der Papagei völlig panisch wird - immer darauf achten, was er tut. Mit dem Körper (wenn die Türe offen ist) den Eingang so blockieren, dass der Papagei nicht flüchten kann und dann eingefangen werden muss. Camu ist zu Beginn auch vor mir geflüchtet - bis er gelernt hat, dass er " nicht gemeint ist" wenn ich die Voliere sauber mache, Äste reinhänge, oder Futter reiche.
Dabei immer mit dem Papagei in beruhigendem Tonfall sprechen. Er soll ja lernen, dass die "komischen Töne" keine Gefahr für ihn sind. Natürlich ist es sehr hilfreich, wenn der Partnervogel bereits zahm ist, so dass der Neuling sich das abschauen kann. Es kann dadurch deutlich schneller gehen.
Julchen durfte und darf nicht raus, bis Camu so weit ist. Das ist zwar nicht schön, aber sie kommt gut damit klar. Freiflug wird es hier erst geben, wenn Camu völlig ohne Angst auf die Hand steigt. Dann werden die Räume und Plätze wo er nicht hinfliegen soll, vorher dementsprechend gesichert, damit keine Unfälle passieren.